Leere Kirchenbänke
Entwidmung der Apostel-Paulus-Kirche soll eingeleitet werden
Elsdorf-Heppendorf - In ein bis zwei Jahren werden die evangelischen Gemeindemitglieder in
Heppendorf Abschied von ihrer Apostel-Paulus-Kirche nehmen müssen.
Der Beschluss, das Verfahren zur Entwidmung des evangelischen
Gotteshauses einzuleiten, ist getroffen. Ab sofort wird nur noch an
jedem ersten Sonntag im Monat um 9 Uhr in Heppendorf ein Gottesdienst
gefeiert. Grund ist, dass der Gottesdienstbesuch in Heppendorf seit
langem rückläufig ist und sich meist im einstelligen Bereich bewegt.
Im jüngsten Gemeindebrief ist nachzulesen, dass sich am Ostersonntag
kein einziger Gottesdienstbesucher eingefunden hat. Auf diese
bedauerliche Entwicklung habe das Presbyterium reagieren müssen,
heißt es dort weiter. „Wir tun das nicht gerne und haben uns mit
der Entscheidung schwer getan“, betont Gemeindepfarrer Frank
Drensler. Derzeit sei keine Perspektive zu sehen und man müsse mit
den Realitäten umgehen.
An hohen kirchlichen Feiertagen gibt es Ausnahmen. Auch Hochzeiten
oder Taufen können weiterhin in Heppendorf stattfinden. Bis zum
Abschluss des Entwidmungsverfahren, das sich über eine lange Zeit
hinziehen kann, sollen alle gemeindlichen Aktivitäten weitergehen.
Pfarrer Frank Drensler beziffert die Zahl der evangelischen
Gemeindemitglieder auf knapp über 300.
Nicht nur der Gottesdienstbesuch ist rückläufig, auch das
Gemeindeleben in den Gruppen. „Da sind viele verstorben und
Menschen, die teilweise auch zu gebrechlich sind, um zum Beispiel noch
zum Seniorenclub zu kommen“, erläutert Drensler.
Ein bis zwei Jahre kann sich das Entwidmungsverfahren hinziehen. „Es
wird nach einer Verwendung gesucht, die dem kirchlichen Zweck
nahesteht“, sagt Pfarrer Drensler. Mehr möchte er zum jetzigen
Zeitpunkt nicht sagen. Der Pfarrer ruft aber dazu auf: „Die Gemeinde
ist aufgefordert mitzudenken und Ideen einzbringen.“
1982 war in der Apostel-Paulus-Kirche der erste Gottesdienst gefeiert
worden.
- Martina Thiele-Effertz
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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