Überarbeitete Sanierungspläne
Eröffnung des Elsdorfer Freibades verzögert sich

Die Gasheizung des Freibads aus dem Jahr 1986 und auch weitere Anlagen haben ihre technische Lebensdauer längst überschritten und müssen erneuert werden.  | Foto: Stadt Elsdorf
  • Die Gasheizung des Freibads aus dem Jahr 1986 und auch weitere Anlagen haben ihre technische Lebensdauer längst überschritten und müssen erneuert werden.
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Elsdorf (red). Nach Abschluss der Grundlagenermittlung präsentierte ein mit der Sanierung beauftragtes Fachbüro dem Fachausschuss für Schule, Soziales und Sport jetzt die erarbeiteten Planungen zum Elsdorfer Freibad. Vorgesehen ist unter anderem die Instandsetzung und Neuauskleidung des 50-Meter-Beckens mit Folie, die Erneuerung des gesamten Beckenkopfes zur Gewährleistung der Wasserhydraulik und ein weitgehender Austausch der Badewassertechnik. Zur Attraktivierung des Bades ist der Neubau eines Eltern-Kind-Bereichs mit einer Wasserspiellandschaft und die Überarbeitung der Grünanlagen geplant. Der bereits im Jahr 1990 sanierte 10-Meter Sprungturm, das Wahrzeichen des beliebten Freibades, erhält einen neuen Anstrich.
Basierend auf einer Vorstudie hatte der Rat der Stadt Elsdorf im November 2022 einen Haushaltsansatz in Höhe von 4,65 Millionen Euro beschlossen. Zusammen mit der Fördersumme von 2,48 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Jugend, Kultur und Sport ergibt sich damit ein Projektbudget von 7,125 Millionen Euro. Direkt nach Verabschiedung des Haushalts durch die Kommunalaufsicht im Juni 2023 konnte die europaweite Ausschreibung angestoßen werden, die aufgrund des Auftragsvolumens unumgänglich ist. Im laufenden Prozess sind zudem immer wieder aufwändige Abstimmungen mit dem Fördermittelgeber durchzuführen. Im November 2023 erhielt dann ein Fachbüro, ein international tätiges Unternehmen mit über 90 Jahren Erfahrung in Sachen Bäderbau den Zuschlag und begann umgehend mit der Arbeit. Basierend auf der projektvorbereitenden Untersuchung vom Herbst 2022 wurde gemeinsam mit der Fachabteilung der Stadtverwaltung eine umfangreiche Sachstandserhebung durchgeführt. Erst die konkreten Untersuchungen der bestehenden Substanz vor Ort haben die tatsächlich notwendigen Sanierungsaufwände offengelegt und die Einholung aktueller Preise für die entsprechenden Gewerke möglich gemacht, so dass die Planung gegenüber der ersten Einschätzung komplett angepasst werden musste.
Bei der jetzt erfolgten Planung wurden die in einem Workshop im Herbst vergangenen Jahres erarbeiteten Ergebnisse mit einbezogen. Teilnehmer waren Vertreter von Interessengruppen, wie DLRG, Schulen und Senioren aber auch Vertreter der im Stadtrat vertretenen Fraktionen. So war es unter anderem der einhellige Wunsch, 50-Meter-Bahnen zu erhalten um Vereins- und Schul- und Frühschwimmen zu ermöglichen und ein ansprechendes Angebot für Kleinkinder zu schaffen. Auch Aspekte der Barrierefreiheit wurden auf Wunsch des Gremiums in die Planung aufgenommen.
Während die Sanierung der Umkleide-, Personal- und Duschräume mit kalkulierten 1,8 Millionen Euro aus Kostengründen nicht mehr Bestandteil der Sanierungsmaßnahme sein kann, stellte das Fachbüro für den Erhalt des Nichtschwimmerbeckens eine Planungsvariante vor. Für die bestehende Wasserrutsche würde ein separates Rutschlandebecken geschaffen werden, das den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Alternativ würde die bestehende Großwasserrutsche abgerissen und durch ein kleineres Modell ersetzt; der Nichtschwimmerbereich würde in diesem Fall gänzlich in das große Becken integriert. Die im ersten Sanierungskonzept vorgesehene Auskleidung des Hauptbeckens mit Edelstahl lässt sich bei den aktuellen Materialkosten nicht umsetzen. Aber die Folienauskleidung sei eine weitverbreitete, dauerhafte und wirtschaftliche Lösung. Die noch immer andauernde Inflation im Bauwesen mache sich an allen Stellen bemerkbar.
Die Erneuerung der Badewassertechnik und die damit verbundene Neuverlegung von Rohrleitungen macht massive Erdarbeiten auf dem Gelände erforderlich. Daraus wiederum resultieren aufwändige Oberflächenwiederherstellungsmaßnahmen. Die Gesamtheit der Aufwände führt dazu, dass der vom ersten Fachbüro avisierte Fertigstellungstermin für Sommer 2025 nicht eingehalten werden kann. Stattdessen zeigt der Generalplaner nun einen Zeithorizont bis Mai 2026 auf.
„Das sind extrem traurige Nachrichten. Es ist zum einen sehr ernüchternd, dass wir für unser Geld nicht den Leistungsumfang erhalten, der uns in der Vorstudie dargelegt wurde. Aber in Anbetracht der Haushaltslage empfiehlt die Verwaltung, von der Sanierung der Umkleiden einmal abzusehen, um im Budget zu bleiben. Fast noch mehr schmerzt die zeitliche Verzögerung“, so Bürgermeister Andreas Heller. Schon im vergangenen Jahr konnte das beliebte Elsdorfer Freibad nicht eröffnet werden, da die technischen Anlagen zu versagen drohten und die Wasserqualität nicht gewährleistet werden konnte. Um den Elsdorfer Bürgern im kommenden Sommer wenigstens eine attraktive Alternative zur sommerlichen Abkühlung anbieten zu können, laufen bereits Kooperationsgespräche mit dem Freibad der Stadt Bedburg.

Redakteur/in:

Hanno Kühn aus Elsdorf

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