Die KG wird 88 Jahre
Feste Größe im Dorfleben
Elsdorf-Heppendorf - (me) Im Januar 1930 beschlossen sieben junge Männer, eine
Karnevalsgesellschaft in Heppendorf zu gründen: Die Geburtsstunde der
Blaukappen. Die Namensgebung geht zurück auf „blaue Kappen“,
ähnlich den heutigen Jockeymützen, die die Gründer als äußeres
Erkennungszeichen trugen.
Die Gründer und Männer der ersten Stunde organisierten den
Ortskarneval bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs. In den Jahren 1940
bis 1947 setzten sie alljährlichen Veranstaltungen aus. 1948 und
initiierten die Blaukappen die erste Karnevalssitzung nach dem Krieg
mit dorfeigenen Künstlern. Ein Jahr später, die Bundesrepublik war
noch nicht gegründet, hatte Heppendorf bereits ein Prinzenpaar. Der
erste Heppendorfer Prinz Karneval hieß Christian Geuer, an seiner
Seite seine Frau Prinzessin Lilli. Ausgerichtet von den Blaukappen,
schallte Karnevalssonntag zum ersten Mal der Ruf „D´r Zoch kütt“
durch den Ort. Noch im selben Jahr legte sich der Verein neue Mützen
zu. „Dass wir heute im Besitz einer so genannten
„Präsidentenmütze“ sind, geht auf das Jahr 1952 zurück. Die
Kappe ist unser einziges Exemplar dieser Art und wurde noch mit
„Knollenschabau“ bezahlt“, weiß Schriftführer Dr. Jürgen
Hille zu berichten.
Aufgrund zahlreicher Anregungen aus der Bevölkerung arrangierte die
Gesellschaft 1954 einen zünftigen Möhneball zu Weiberfastnacht.
Seitdem gehört das Spektakel zu den festen Größen im närrischen
Terminkalender der KG.
Zum 25. Geburtstag im Jahr 1955 ließen die Blaukappen ihren ersten
Orden anfertigen.
1970 übernahm die neu gegründete Karnevalsgesellschaft Zochjecke
Rut-Wieß die Organisation des Karnevalszuges, an dem die Blaukappen
ab 1974 mit einem eigenen Motivwagen teilnahmen. Sechs Jahre später
feierten sie ihr 50-jähriges Bestehen; gleichzeitig wurden die
Zochjecke zehn Jahre alt.
Pünktlich zum karnevalistischen Doppeljubiläum wurde 1980 das erste
Heppendorfer Dreigestirn proklamiert, wobei beide Vereine Vertreter in
das Trifolium entsandten. Zudem trat Josef Merzenich als Präsident
der Gesellschaft an und übte dieses Amt in den folgenden 19 Jahren
aus.
Die blauen Uniformröcke mitdem Wappen von Elsdorf legte sich die KG
1981 bei gleichzeitigem Eintritt in den „Bund Deutscher Karneval“
und den „Karnevalsverband Rhein-Erft“ zu.
1984 wurde das Gemeindewappen durch das von Heppendorf ausgetauscht:
Sechs rote Balken auf goldenem Grund. 1987 wurde die 1. Vereinsfahne
geweiht, für die Waldemar Marschall als 1. Fahnenträger
verantwortlich war.
Das 60-jährige Jubiläum feierten die Blaukappen 1990 mit Tollitäten
aus den eigenen Reihen.
1996 hatte die Gesellschaft große Freude an einem
„Schnapszahl-Geburtstag“. Die Blaukappen wurden 66 Jahre alt und
mit dem Jubiläum begann eine neue Ära: Heppendorf erlebte seine
erste Herrensitzung.Von Josef Merzenich übernahm Willi Hintzen 1999
das Präsidentenamt. Die folgenden 15 Jahre vertrat er die
Karnevalsgesellschaft engagiert und erfolgreich nach innen und außen.
Seit 2009 steht der Karnevalszug unter der Regie der Blaukappen.
Passgenau ging die KG mit einem neuen Gesellschaftswagen an den Start.
Nur zwei Jahre später etablierten die „reiferen“ Mitglieder einen
weiteren Mottowagen des Vereins. Als „Krabbelgruppe“ mit herrlich
dekoriertem Planwagen bereichern sie seitdem den „Zoch“.
„Gerd Wiesner, Berufsmusiker und musikalischer Förderer der
Gesellschaft, machte uns 2015 ein unglaubliches Geschenk. Er hatte
eine Hymne für die Blaukappen komponiert, die wir seitdem für alle
Einmärsche nutzen“, freut sich Jürgen Hille. Im selben Jahr wurde
mit der „total jecken Weiberfastnachtsparty“ ein neues
Veranstaltungsformat aus der Taufe gehoben.
Das Jubiläumsjahr feiert die KG mit eigenem Dreigestirn und dessen
Proklamation am Samstag, 10. November, und einem Festkommers am 12.
November. Natürlich finden in dieser Session auch wieder die
Herrensitzung“ am 4. Februar und die „Weiberfastnachtsparty“
für Groß und Klein am 8. Februar, sowie das „Fest in Blau“ am
10. Februar statt.
Heute weist der Verein über 70 Aktive, Senatoren sowie
Ehrenmitglieder auf, und ist ein nicht weg zu denkender Bestandteil
des Dorflebens.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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