Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Heppendorf
"Haben Optimismus in mir gepflanzt"

Finanzminister Olaf Scholz (vorne M.) war zu Besuch bei SME Mangagement in Elsdorf-Heppendorf.  | Foto: Marek
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Auf Einladung von SPD-Landratskandidat Dierk Timm besuchte
Bundesfinanzminister Olaf Scholz ein in Elsdorf-Heppendorf
angesiedeltes Energieberatungsunternehmen.

Elsdorf-Heppendorf. Gut gelaunt und 20 Minuten früher als
erwartet traf der frischgebackene Kanzlerkandidat der SPD, Olaf
Scholz, beim Heppendorfer Quirinus-Forum von SME ein. Dort wurde er
von Vertretern der Rhein-Erft SPD, einigen SPD-Bürgermeistern der
Region sowie Landratskandidat Dierk Timm und SME-Chef Kurt Vetten
begrüßt. Im Mittelpunkt des Termins sollte der Strukturwandel im
Rheinischen Revier stehen. Was das für Scholz bedeutet, stellte er
gleich zu Beginn des Besuchs dar. „Was wir brauchen sind keine
Flugblätter, sondern konkrete Projekte und dann bin ich mir sicher,
dass der Strukturwandel gelingt“, so Scholz. Dafür sei SME ein
hervorragendes Beispiel, wie Hausherr Vetten verdeutlichte, denn nur
einen Kilometer von der Tagebaukante entfernt versuchen Ingenieure und
Techniker, die Energiewende zu managen.

Am Leitstand erläuterte Vetten dem prominenten Besucher, wie das
Projekt Quirinus Forum auch nach der Energiewende eine stabil
funktionierende Stromversorgung sicherstellen will. Da der Strom aus
der Gewinnung der erneuerbaren Energien dezentral und auch
fluktuierend eingespeist wird, können sowohl Engpässe als auch
Energieüberschüsse entstehen. Der Lösungsansatz von Quirinus
möchte verschiedene Erneuerbare-Energien-Anlagen bündeln und so ein
digitales Flächenkraftwerk schaffen, dass Vetten auch virtuelles
Kraftwerk nennt. Die Anlagen werden über ein Informations- und
Kommunikationsnetz miteinander verbunden und können Daten zu
Stromerzeugung und -bedarf austauschen. Diese Daten werden an einer
zentralen Stelle gesteuert, sodass man von dort das Stromangebot und
die Stromnachfrage über Systemdienstleistungen stabilitätswirkend
aufeinander abstimmen kann.

120 Personen seien an dem Projekt beteiligt, darunter Ingenieure und
Ökonomen. Um die betreffenden Daten zu generieren sollen in den
nächsten drei Jahren 500 Messpunkte geschaffen werden, erläuterte
Vetten. Zu den Ausführungen stellte Olaf Scholz sehr detaillierte
Fragen: „Welche Messpunkte sind das genau? Wie genau wird gemessen?
Wie lange dauert die Digitalisierung?“, wollte er wissen.
Schließlich habe er sich in seiner Zeit in Hamburg bei Projekten mit
Windkraftenergie mit der Thematik beschäftigt. Vetten und sein Team
beantworteten dem Minister alle Fragen. Und hatten auch eine gute
Botschaft: In den nächsten fünf bis sechs Jahren sollen etwa 1000
Arbeitnehmer in dem Projekt beschäftigt sein. Und auch finanziell
biete das Projekt Vorteile: Durch dynamische Planung und künstliche
Intelligenz seien zweidrittel weniger Messstellen nötig und auch die
Hälfte des Netzausbaus könnten so eingespart werden. Eine
Digitalisierung der Netze sei unverzichtbar um größere Effizienz zu
schaffen, bestätigte Scholz, „das müssen wir schnell
hinkriegen“.

Olaf Scholz zog ein positives Resümee des Besuchs. Für den
Strukturwandel habe die Regierung viel Geld bereitgestellt und sei
davon abhängig, dass vor Ort konkrete Projekte entstehen, in denen
High-Tech-Industrie- und Arbeitsplätze verbunden seien. Als Beispiel
nannte er die Wasserstofftechnologien. Ihm sei es wichtig, dass es
nicht nur ein paar Modellprojekte gibt, sondern die Technologie für
Deutschland genutzt wird. „Für mich ist es wichtig, dass nicht in
Zukunft, sondern jetzt etwas umgesetzt wird, auch mit anderen
Technologien wie Wasserstoff. Dann bin ich optimistisch, dass wir den
Strukturwandel schaffen!“

"Danke für den Optimismus, den sie in mir gepflanzt haben!“, sagte
Scholz zum Abschluss.
 

LeserReporter/in:

Magdalena Marek aus Frechen

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