Grundschule Esch
Kästner-Abend zum 150. Geburtstag der Schule

Schulleiterin Katharina Knöfel war eine der Leserinnen, die Kästners Gedichte in der Aula der Grundschule vortrug. Foto: Führer
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Elsdorf-Esch - (mf) „Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, der ist ein
Mensch”, sagte Erich Kästner einst. Manche der Erwachsenen auf dem
Leseabend dürften bei diesem Zitat an ihre eigene Zeit an der
Erich-Kästner-Grundschule erinnert worden sein. Ob sie nun Schüler
oder Lehrer waren – die Geschichten und Gedichte des berühmten
Schriftstellers begleiteten sie einige Jahre.

Stolze 150 Jahre alt wird die Grundschule in diesem Jahr. Deshalb
hatte die Verwaltung Lehrer, Ehemalige, AG-Leiter, Mitglieder der
Dorfgemeinschaft, der Katholischen Frauengemeinschaft und sogar Enkel
von ehemaligen Schulleitern zu einem Leseabend mit Werken von Erich
Kästner eingeladen. Gespannt lauschte das Publikum dem, was der
Schriftsteller zu den Themen Jugend, Beziehung, Aspekte des Lebens und
Altwerden zu sagen hatte.

Vielen, auch der Schulleiterin Katharina Knöfel selbst, war der
Schriftsteller ursprünglich nur als Autor von Kinderbüchern bekannt.
Werke wie „Das doppelte Lottchen“ oder „Das fliegende
Klassenzimmer“ sind nicht nur echte Kinderbuchklassiker. Als fester
Bestandteil des Lehrplans an der Grundschule sind sie zumindest
Lehrern und Schülern sehr wohl bekannt.

Doch Kästner schrieb auch oft ernste und zeitkritische Texte, die
aber stets Humor und eine Prise Sarkasmus enthielten. Deutlich ließ
sich das etwa an „Offener Brief an Angestellte“ oder „Die
Entwicklung der Menschheit“ heraushören. In den Gedichten rechnet
er mit hochnäsigen Vorgesetzten beziehungsweise den Menschen ab, die
bei Lichte betrachtet noch immer die gleichen Affen wie ihre Vorfahren
seien. Nicht verwunderlich, dass die Anwesenden auf die Texte nicht
nur mit Applaus, sondern auch mit zahlreichen Lachern reagierten.

Selbst seine „sonnige Jugend“, die immerhin zwischen und während
zweier Weltkriege stattfand, beschrieb Kästner mit Humor. Deswegen
trug sogar die Leserin das Gedicht mit einem Schmunzeln vor.

„Ich finde Kästner hochspannend. Er bringt die Sachen immer auf den
Punkt, manchmal ein bisschen garstig“, sagt Knöfel über den
Namensgeber der Escher Grundschule. Doch das sei keineswegs negativ
gemeint. „Aber eigentlich ist Kästner für jeden etwas anderes“,
gibt die Schulleiterin zu bedenken.

Einige werden nach diesem Leseabend ein neues Bild von dem
Schriftsteller haben. Für andere wird er weiterhin der
Kinderbuchautor sein, der selbst als Erwachsener ein Kind blieb.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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