Zehnjähriges Bestehen gefeiert
Kleine Tafel mit viel Durchhaltevermögen
Elsdorf - (mf) Im Gegensatz zu den Tafeln Kerpen und Bedburg ist die in Elsdorf
klein. Nur 15 ehrenamtliche Helfer zählt die Tafel. In Sachen
Durchhaltevermögen können die Elsdorfer aber locker mit den großen
Nachbarn mithalten. Jetzt haben sie ihr Jubiläum zum zehnjährigen
Bestehen gefeiert.
Befreundete Tafeln und Vereine waren zu den Feierlichkeiten im
Seniorenzentrum Gut Ohndorf gekommen und gratulierten den Elsdorfern
zum Geburtstag. Sie alle würdigten die Leistung des kleinen
Tafelteams. Die Elsdorfer Tafel kümmert sich derzeit um 206
Haushalte. Davon sind 292 Erwachsene und Jugendliche, 191 Kinder unter
zehn Jahren. Ein großer Teil der Tafelkunden sind Asylbewerber:
Insgesamt sind es 86 Familien, etwa 42 Prozent aller gemeldeten
Haushalte. Kommen können die Kunden jede Woche zur
Lebensmittelausgabe. Aber nur 70 bis 90 Haushalte seien es je Woche,
sagt Tafel-Vorsitzende Isolde Buschmann. Weil die Elsdorfer Tafel so
klein ist, setzt sich Buschmann höchstpersönlich hinters Steuer und
sammelt Lebensmittel. „Einer muss es ja machen”, sagt die
Vorsitzende. Ab und zu werde sie begleitet, darüber sei sie dann ganz
froh. Auch bei der Ausgabe zeigt sich Buschmann durchsetzungsfähig:
Unhöflichen Tafelkunden bringt sie zunächst Manieren bei, bevor es
Lebensmittel gibt.
Angefangen hat die Elsdorfer Tafel mit einer Zeitungsannonce von Hans
Jürgen Siebert. Das kleine Team um Isolde Buschmann, Siebert und
seine Lebensgefährtin wollte die Bedürftigen unterstützen. Eine
Tafel oder etwas Vergleichbares gab es in Elsdorf nämlich noch nicht.
Bedürftige mussten lange Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach
Bergheim und ein umständliches Losverfahren in Kauf nehmen. Am 15.
Januar 2009 war dann der erste Ausgabetag. Ein wenig Obst und Gemüse,
etwas Brot und ein einziges Stück Käse mussten für 20 Personen
reichen. Heute ist es deutlich mehr. „Auch, weil wir von Geschäften
und Bauern unterstützt werden“, sagt Buschmann. Ein großer Dank
gehe aber auch an die befreundeten Tafeln. „Ohne die Konserven der
Kerpener hätten wir ein Problem.“
Unterstützung braucht die Tafel auch weiterhin, obwohl sie schon viel
aus eigener Kraft schafft. Sie hofft im Moment auf eine Spende der Dr.
Richard Fricke Stiftung. Die 30.000 Euro sollen in ein neues
Kühlfahrzeug fließen. Den restlichen Betrag – etwa 10.000 Euro –
will die Tafel aus eigenen Mitteln und aus Spenden der Stadt,
befreundeter Vereine und Unternehmen aufbringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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