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Tiere sind kein Spielzeug sondern Lebewesen
Meerschweinchen-Notstation und andere Tierschützer appellieren an die Vernunft

Viel Platz für Beschäftigung und Chillen | Foto: Heike Tschirner
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  • Viel Platz für Beschäftigung und Chillen
  • Foto: Heike Tschirner
  • hochgeladen von Renate Könen

Die seit 15 Jahren erfolgreich ehrenamtlich geführte Pulheimer Meerschweinchen-Notstation rund um Heike Tschirner & Team appelliert an die Vernunft von Eltern, Großeltern & Co. „Tiere sind KEINE Gegenstände, es sind Lebewesen, für die bei Anschaffung Verantwortung vollumfänglich zu übernehmen ist.“ Deshalb VOR Anschaffung bitte Folgendes dringend beachten:

Meerschweinchen (Meeris) können das Alter von etwa 10 Jahren erreichen. Haben Sie hinreichend Geduld, Zeit, Platz und Geld, um Meeris ein artgerechtes Leben zu ermöglichen? Meeris sind tag- aber auch nachtaktive Fluchttiere. Die meisten Meeris werden durch ihren angeborenen Fluchtinstinkt nicht handzahm. Deshalb gehören sie keinesfalls in Kinderhände!

Haben Sie eine Tierhaar- oder Einstreu-Allergie? Lassen Sie sich rechtzeitig vor Anschaffung testen, damit Meeris nicht wieder ausziehen müssen und im ungünstigsten Fall zum „Wanderpokal“ in einschlägig bekannten Foren für Kleinanzeigen zu werden.

Verfügen Sie über hinreichend Sachkenntnis in artgerechter Haltung, Ernährung und Gesunderhaltung? Machen Sie sich vor Anschaffung kundig, denn auch in Unkenntnis gemachte Fehler können unnötig Meerschweinchen-Leben kosten.

Haben Sie Sachkenntnis in Geschlechterbestimmung? Immer wieder gibt es unerwünschten Nachwuchs, weil die Geschlechterbestimmung des Verkäufers nicht richtig war.

Verfügen Sie über genügend Platz für die geplanten Neuzugänge? Handelsübliche Gitterkäfige bieten keine artgerechte Haltung. Wer will schon hinter Knastgittern auf engstem Raum sein Leben fristen? – Auch Meerschweinchen nicht!

Regelmäßige Säuberung des Vivariums (Lebensraum), artgerechte Fütterung und Beschäftigung sind zeit- und kostenintensiv. Gleiches gilt für Krankenpflege.

Alles Vorgenannte liegt in der Verantwortung von Erwachsenen, denn Kinder können weder Krankheit einschätzen noch Krankenpflege sicherstellen.

Wichtig ist darüber hinaus zu wissen, ob Böckchen (männliche Meerschweinchen) vom Verkäufer/ Züchter/Hobbyzüchter kastriert verkauft werden. Vorausschauend gedacht: Stellen Sie sich bitte schon vor Anschaffung die Frage, was ist, wenn eines, der meist zu zweit angeschafften Böcke, stirbt. Für unkastrierte Meeris ist es ungleich schwieriger, ein potenzielles Partner-Meeri zu bekommen, damit das übrig gebliebene Meeri sein weiteres Leben nicht allein fristen muss…

Gut zu wissen: Da Meeris Rudeltiere sind, ist Einzelhaltung in jedem Fall tierschutzwidrig.

Auch Meerschweinchen dürfen sich im Laufe ihres Lebens die eine oder andere Krankheit leisten. Verfügen Sie über ein gutes finanzielles Polster, denn rasch übersteigen anfallende Tierarztkosten den Anschaffungspreis.

Übernimmt der Verkäufer Urlaubsbetreuungen? Wer ist beispielsweise im Falle von Berufstätigkeit bereit und in der Lage, bei einem erkrankten Meerschweinchen einzuspringen?

Falls Sie die Haltung einstellen möchten, nimmt der Verkäufer/Züchter/Hobbyzüchter das übrig gebliebene Meeri zurück?

Nicht nur Züchter, auch Hobbyzüchter gelten als gewerbliche Verkäufer. Deshalb ist wichtig zu erfahren, ob mit den Zuchttieren vorab ein Gentest (z.B. Blutbild) beim Tierarzt gemacht wurde, um genetische Erbkrankheiten auszuschließen. Verantwortungsbewusste Erwerber lassen sich entsprechende Nachweise vorlegen.

Macht der Verkäufer vor Ort eine Vergesellschaftung auf „neutralem“ Boden, um abzugleichen, ob „die Chemie“ zwischen den Meeris stimmt? Ist bei Bedarf Rückgabe möglich?

Heike Tschirner & Team verfügen über den Sachkundenachweis gem. § 11 Tierschutzgesetz (TierSchG) und werden beim zuständigen Veterinäramt des Rhein-Erft-Kreises als tierheimähnliche Einrichtung geführt.
Geboten werden Aufnahme, Beratung, Vermittlung, Gnadenhof, Urlaubs- und Krankenpflege, kostenlose Meeri-Check Seminare, Meerschweinchen-Hotline und Öffentlichkeitsarbeit, ob und ggfls. wie es die Coronakrise zulässt.
Kontakt:
Heike Tschirner, mehrfache Tierbuch-Autorin
E-Mail: h.meeris@gmx.de
https://www.kontakt-zu-tieren.com
https://www.tierfreunde-rhein-erft.de/meeris_mehr.htm

LeserReporter/in:

Renate Könen aus Elsdorf

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