Projekt in Afrika
Nick will in Namibia mit Kindern arbeiten
Nick Zielosko ist 19 Jahre alt, hat eine IT-Ausbildung
abgeschlossen, könnte ins Berufsleben starten und Geld verdienen.
Aber der junge Mann aus Elsdorf-Heppendorf hat sich anders
entschieden. Er geht im August für ein Jahr nach Namibia in
Südwestafrika, um dort in einem Entwicklungshilfeprojekt mit Kindern
und Jugendlichen zu arbeiten.
Elsdorf (zi).Seit jeher hat Nick Sport getrieben: Er ist
ehemaliger Leistungsschwimmer und Mitglied der Basketball-Mannschaft
bei der ASG Elsdorf. In Namibia wird er an einer Schule Sport
unterrichten und Hausaufgabenbetreuung in Englisch und Mathematik
anbieten.„Ich möchte durch diese Möglichkeit meinen Horizont
erweitern und auch sehen, wie man eventuell ohne materiellen Reichtum
glücklich sein kann“, sagt der junge Mann.
Natürlich geht Nick Zielosko nicht einfach auf eigene Faust nach
Namibia. Seinen Einsatz an einer Schule in Swakopmund hat der
Sportverein AC Göttingen im Rahmen des Programms „Weltwärts“ des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit geplant. Der
19-Jährige Hobbysportler möchte mit den Kindern an einer Primary
School (Grundschule) vor allem im Sportbereich arbeiten. „Ich bin
‚open minded‘, baue schnell Vertrauen zu meinem Gegenüber auf,
bin sehr sportlich, ehrgeizig und interessiert Menschen zu helfen“,
beschreibt sich Nick Zielosko selbst.
Da Sport in Namibia nicht auf dem Stundenplan steht, hofft er, hier in
eine Lücke zu stoßen: Basketball sei eine ideale Teamsportart und
gut, um Energien zu verbrauchen. Als ehemaliger Leistungsschwimmer
möchte er zudem Schwimmunterricht erteilen, denn viele Kinder in
Namibia können nicht schwimmen.
Wenn der junge Mann aus dem beschaulichen Heppendorf nach Swakopmund
am Atlantik kommt, erlebt er eine Stadt mit zwei Gesichtern: Aus
ehemaligen deutschen Kolonialzeiten ist Swakopmund immer noch sehr
deutsch geprägt und zieht mit palmengesäumter Strandpromenade viele
Touristen an. Sein anderes Gesicht zeigt Swakopmund in zwei Townchips,
in denen die schwarze Bevölkerung größtenteils in ärmlichen
Verhältnissen lebt. Hier wird der Freiwillige an einer Grundschule
eingesetzt.
Auch an das Wetter in der Küstenstadt am Rande der Namibwüste wird
sich der ehemalige Schüler des Bergheimer Gutenberg-Gymnasiums erst
gewöhnen müssen, denn eine kalte Meeresströmung sorgt hier
allmorgendlich für dicken Nebel und feuchte Luft.
„Ich möchte den Kindern und Jugendlichen eine Freude durch den
gemeinsamen Sport bereiten. In Namibia ist Alkohol- und Drogenkonsum
vor allem bei der ärmeren Bevölkerung ein Problem, das teilweise
bereits Kinder betrifft“, sagt Nick Zielosko. „Daher fände ich es
schön, wenn ich sie für den Sport begeistern könnte und ihnen so
alternative Freizeitbeschäftigungen aufzeigen könnte.“ Auch die
Immunschwächekrankheit Aids ist unter der schwarzen Bevölkerung weit
verbreitet, denn viele Kinder werden bereits mit HIV geboren.
„Ich mag die Hip-Hop-Kultur, zu der ich Basketball, Streetart,
Breakdance und natürlich Rap zähle. Ich teile viele positive Werte
des Hip-Hop, vor allem den Freiheitsgedanken“, so der 19-Jährige,
der zusammen mit anderen Freiwilligen eingesetzt wird. Dass
Sportunterricht in Afrika nicht einfach wird, ist dem engagierten
Helfer bewusst, denn viele Schulen besitzen keine Möglichkeiten für
Sportunterricht.
Mit dem Programm „Weltwärts“ des deutschen
Entwicklungshilfeministeriums sind bereits über 20.000 junge Menschen
in Entwicklungsländer gegangen. Der Bund übernimmt 75 Prozent der
Kosten, den Rest müssen die jungen Leute selbst aufbringen. In dem
sie für ihr Projekt werben, sollen die restlichen 25 Prozent der
Kosten über Unterstützer zusammenkommen, auf die Nick Zielosko
hofft. Wer das Engagement des jungen Elsdorfers unterstützen möchte,
kann sich an ihn wenden.
Er berichtet in einem Internetblog unter www.frewrld.jimdo.com über
seine Aktivitäten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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