Tollhausen - Frankeshoven
Ortsvorsteher wollen keine weiteren Windräder
Elsdorf-Frankeshoven - (mf) Bis zu acht Windkraftanlagen könnten demnächst in der Nähe der
Ortsteile Tollhausen und Frankeshoven entstehen. Entsprechende Pläne
hat das Unternehmen Energiekontor vorgelegt. Die Ortsvorsteher von
Niederembt, Oberembt und Tollhausen sprechen sich allerdings dagegen
aus.
Die drei Ortsvorsteher kritisieren vor allem, dass im Vorfeld nicht
ausreichend informiert wurde. 6,5 Millionen Euro hätte die Verwaltung
der Stadt Elsdorf bereits in den Haushalt eingestellt, aber weder die
Einwände der Bürger noch der Ortsvorsteher im Rat diskutiert.
„Auch eine im Vorfeld erstellte Windpotenzialstudie hat man uns
nicht schriftlich zur Verfügung gestellt”, sagt die Niederembter
Ortsvorsteherin Sophia Schiffer.
Am stärksten von den Plänen wäre der Ortsteil Tollhausen betroffen.
Wird ein Abstand von 1.000 Metern zu Wohnbebauung eingehalten, könnte
eine Fläche von 58,9 Hektar für die Windparks genutzt werden. Darauf
könnten bis zu vier Anlagen entstehen. Für Ortsvorsteher Peter
Masberg ist klar: Tollhausen ist dann von Windrädern umzingelt, weil
westlich des Ortsteils bereits Anlagen der Gemeinde Niederzier stehen.
Auch der Oberembter Ortsvorsteher Michael Hering lehnt die Pläne ab.
Energiekontor bietet der Stadt an, sich mit einem Anteil von 49
Prozent an den geplanten Windparks zu beteiligen. Sollte die
Verwaltung sich gegen den Bau entscheiden, droht das Heinsberger
Unternehmen mit einer Klage. „Das Unternehmen fordert energisch die
Errichtung der Anlagen und will notfalls auch den juristischen Weg
gehen. Ob mit oder ohne die Stadt - Energie-kontor zieht sein Vorhaben
durch”, sagt Gerhard Jakoby, Schatzmeister der CDU-Fraktion.
Die Elsdorfer Ratsfraktion hat bisher noch keine einheitliche Linie.
Die CDU befinde sich noch in der Phase der Meinungsbildung, erläutert
Jakoby. Er halte es zumindest für richtig, dass die 6,5 Millionen als
Präventivmaßnahme in den Haushalt eingestellt wurden. Die Stimme
für Elsdorf und ihr Fraktionsvorsitzender Jürgen Schiffer sprechen
sich hingegen deutlich gegen weitere Windräder auf Elsdorfer
Stadtgebiet aus. „Was das Unternehmen hier macht, das ist
Erpressung”, sagt Schiffer.
Die Gegner der Windkraftanlagen fordern nun, dass die Einwände der
Bürger und die Windpotenzialstudie offengelegt werden.
Außerdem sollen die Belange der Bürger berücksichtigt werden –
und der Abstand zur Wohnbebauung 1.500 Meter betragen. Das würde die
für den Bau der Anlagen verfügbare Fläche deutlich verkleinern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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