Tagebausee Hambach
Rheinleitung zum Tagebau wirft viele Fragen auf

Viele Fragen sind noch ungeklärt, wie die geplante Einleitung von Rheinwasser in den Tagebau Hambach von Dormagen bis Elsdorf funktionieren soll. | Foto: Simon van de Loo
  • Viele Fragen sind noch ungeklärt, wie die geplante Einleitung von Rheinwasser in den Tagebau Hambach von Dormagen bis Elsdorf funktionieren soll.
  • Foto: Simon van de Loo

Grüne Landtagsabgeordnete besprachen auf Radtour entlang der Rheinwasser-Transportleitung Probleme der geplanten Einleitung in den Tagebau Hambach.

Elsdorf (red). Vier grüne Landtagsabgeordnete, Antje Grothus, Astrid Vogelheim, Volkhard Wille und Gregor Kaiser, haben sich mit einer öffentlichen Fahrradtour ein Bild von der geplanten Rheinleitung für die Befüllung der Tagebaue mit Wasser gemacht. Mit zwanzig Gästen, darunter Mitglieder verschiedener Stadt- und Kreisräte im Rheinischen Revier und interessierten Bürgern, folgten sie dem Verlauf der Trasse von Dormagen am Rhein über das Kraftwerk Niederaußem bis zum Tagebau Hambach.Unterwegs sprachen sie unter anderem mit Michael Eyll-Vetter, Leiter Sparte Tagebauentwicklung bei RWE, Dirk Jansen, Geschäftsführer BUND NRW, Boris Linden, Geschäftsführer Neuland Hambach GmbH und Nicole Kolster, Runder Tisch Wasser des Rhein-Erft Kreises über Projekt- und wasserbezogene Aspekte des Strukturwandels im Rheinischen Revier.

„In den Gesprächen wurde deutlich, dass insbesondere bei der Qualität des in die Tagebaue einzuleitenden Rheinwassers noch viele Fragen offen sind. Was, wenn Grenzwerte in Zukunft überschritten werden? Und auch bei der Menge des verfügbaren Wassers gibt es Fragezeichen. Der Schutz des Trinkwassers muss höchste Priorität haben“, erklärte Antje Grothus, Gastgeberin der Tour und Sprecherin für nachhaltigen Strukturwandel der Grünen Landtagsfraktion.

Grothus setzt sich daher dafür ein, dass schon heute Flächen für eine Wasseraufbereitungsanlage vorgehalten und entsprechende Gelder von RWE gesichert werden. Außerdem müsse sich die Region angesichts der Klimakrise ehrlich machen und von einer längeren Dauer der Befüllung ausgehen. Möglicherweise würden auch nur die jetzt, beispielsweise im Rahmenplan Hambach, dargestellten Zwischenlösungen realisierbar sein.

Auf der Tour wurde durch Experten auch thematisiert, dass RWE bisher keine Gebühr für die Entnahme des Rheinwassers bezahlt. Diese Wassergebühr müsse nach dem Wasserentnahmeentgeltgesetz ansonsten jeder andere Nutzer bezahlen. „Diese Ungleichbehandlung wäre ungerecht und ungerechtfertigt. Hier muss RWE in die Pflicht genommen werden“, so Grothus. Nach Angaben des BUND NRW können so 17 Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen des Gewässerschutzes gesichert werden.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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