Angst vor Anschlägen
Sicherheitsauflagen für Gewerbeverbund zu hoch
Elsdorf - (zi) Der Frühlingsmarkt des Gewerbeverbundes Elsdorf, der für Ende
März geplant war, ist in diesem Jahr ausgefallen. Die
Gewerbetreibenden sehen sich nicht in der Lage, die hohen
Sicherheitsauflagen der Stadt Elsdorf zu erfüllen.
„Die Auflagen sind so immens gestiegen, dass wir sie nicht mehr
erfüllen können“, sagt Vorsitzender Hermann-Josef Peters. Das sei
finanziell nicht zu schultern. Der Gewerbeverbund Elsdorf zählt laut
Peters fast 50 Mitglieder und versteht sich als Interessenvertretung
des örtlichen Einzelhandels und vieler Gewerbetreibender. Mit dem
Maimarkt, dem Herbstmarkt und dem Weihnachtsmarkt, die jeweils mit
einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden sind, sorgt der Gewerbeverbund
stets für eine Belebung der Ortsmitte und Volksfestatmosphäre.
An den Eingängen der Veranstaltungen, die stets auf der abgesperrten
Köln-Aachener-Straße stattfinden, soll jetzt laut Peters zum Schutz
vor Anschlägen ein 20-Tonner-Lastwagen aufgestellt werden, der auch
mit einem Fahrer besetzt werden muss, damit der Laster im Notfall die
Rettungswege frei machen kann. „Elsdorf ist doch keine
Terroristenhochburg“, bemerkt Peters. Als Veranstalter muss der
Gewerbeverbund für Umleitungen und Absperrungen sorgen und
entsprechende Schilder aufstellen. Auch die Auflagen für
Sicherheitsdienste und Notfall-Ersthelfer seien gestiegen, beklagt
Geschäftsführer Rolf Hemmersbach. „Unsere Veranstaltungen waren
immer sehr gut besucht und haben viele Besucher in die Stadt
geholt“, so Hemmersbach.
„Neben den Sicherheitsauflagen ist im Vergleich zu den Vorjahren
lediglich die einmalige Gebühr für die geänderte
Verkehrskonzepterstellung der Stadt angefallen. Dies umfasst die
Umleitungen, Absperrungen und weiteren Verkehrsmaßnahmen, die im
Vorfeld geplant werden. Weitere Änderungen bei den Marktauflagen
wurden nicht vorgenommen“, lässt dazu die Stadt Elsdorf
verlautbaren, die von der Absage des Frühjahrsmarktes überrascht
wurde.
Aufgrund einer „geänderten Gefahreneinschätzung der
Sicherheitsbehörden“ müssten aber Absperrungen verstärkt werden.
Im letzten Jahr hatte dies noch die Feuerwehr übernommen, berichtete
Hemmersbach. Aber die Wehrleute seien nicht mehr bereit, mit ihren
Fahrzeugen die zusätzliche Aufgabe zu übernehmen. Dass Absperrungen
künftig verstärkt werden müssten, hätte die Stadtverwaltung
bereits im letzten Jahr angekündigt, hieß es. „Man kann nicht
immer mehr Riegel vorschieben und am Ende ist die Lebensqualität
dahin.“ Rolf Hemmersbach spricht von 4.000 Euro an Kosten für
Genehmigungen und Auflagen, die für den Gewerbeverbund zu hoch seien.
In Kürze wollen die Mitglieder des Gewerbeverbundes beraten, wie es
weitergehen soll. Dem Gewerbeverbund sei Unterstützung zugesagt
worden, teilte die städtische Pressestelle mit. Wie die aussehen mag,
wurde jedoch nicht weiter konkretisiert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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