"Rock around the Pool"

Tagebauanrainer feierten mit viel Musik im Schwimmbad

Elsdorf - (br) Das Stadtfest im Freibad ist bereits in den vergangenen zwei
Jahren gut angekommen und bedeutet für die kleine Stadt Elsdorf ein
Alleinstellungsmerkmal in der Region. Nach 2016 fand in diesem Jahr
zum zweiten Mal „Rock around the Pool“ mit vielen Musikacts statt,
diesmal in Kooperation mit RWE/Innogy. Weil es galt, 40 Jahre Tagebau
Hambach zu feiern, war alles ein bisschen größer als sonst. Dazu
waren auch Bürgermeister und Bevölkerung aus den sechs anderen
Anrainerkommunen des Tagebaus (Kerpen, Niederzier, Oberzier,
Merzenich, Titz, Jülich) eingeladen sowie aus Bergheim als Standort
der Bohr- und Wasserbetriebe von RWE (BOWA), die ihr 60-jähriges
Bestehen feiern.
„Wir wachsen hier in der Region zusammen und das Fest ist eine
schöne Gelegenheit, dies zu demonstrieren“, erklärte Elsdorfs
Bürgermeister Andreas Heller. Nachdem sich ein „Zug der Region“
mit Vereinen aus allen beteiligten Städten auf den weg zum Freibad
gemacht hatte, begrüßte Heller die Besucher unter anderem gemeinsam
mit Lars Kulik, Vorstandmitglied von RWE Power.
Schon am Mittag zog es viele Menschen auf die weitläufige Wiese des
Bades, wo rund 40 Stände Spiel, Spaß und Information boten. Da gab
es zum Beispiel Fußball-Dart – mit Filzfußbällen wurde auf eine
große Dartscheibe geschossen –, Kistenklettern, Sackhüpfen,
Kinderschminken, Massage und einen Hoverboard-Parcours. Vor allem für
Kinder und Familien war das Angebot groß. Mehrere Ortsvereine
beteiligten sich, etwa der Stadtjugendring, die Bienenzuchtfreunde,
die Karnevalsfreunde Neu-Etzweiler, Kindergärten, Grundschulen und
die Gesamtschule Elsdorf. Die Maigesellschaft „Holdes Grün“
Etzweiler und die KG „Fidelio“ Elsdorf unterstützten beim
Ausschank. „Wir sind dankbar, dass so viele Vereine, Schulen und
Kindergärten mitmachen“, betonte Heller.
RWE beteiligte sich unter anderem mit einem Stand der
Rekultivierungsstelle, historischen Fotos des Tagebaus, Informationen
über Kohleabbau und den Bereich Konstruktionstechnik. E-Konstrukteure
hatten kleine Modellbagger mitgebracht, die sich zur Freude der Kinder
bewegten. Auch bot das Unternehmen Busfahrten in den Tagebau Hambach
an.
Im Freibad durften natürlich Aktionen im Wasser nicht fehlen, in das
sich bei sonnigem Wetter, aber nicht mehr so sommerlichen Temperaturen
vor allem einige Kinder und Jugendlichen wagten. Für das Wettrutschen
oder den „Arschbomben-Contest“ winkten beispielsweise Freikarten
für 2019.
Wer sich zwischendurch stärken wollte, hatte die Auswahl an 16
Ständen, wo vorrangig Elsdorfer Betriebe Leckeres von Pizza über
Cevapcici und Döner bis zu Crêpe anboten.
Schon am Mittag startete das Bühnenprogramm mit einem mitreißenden
Beitrag der „Drummerholics“, die aus dem Tambourcorps Elsdorf
hervorgegangen sind. Die Percussion-Gruppe hat schon bei diversen
Wettbewerben Erfolge eingeheimst und sorgte direkt für eine tolle
Stimmung. Auch die anderen am Fest beteiligten Städte brachten
jeweils einen „musikalischen Gruß“ mit, etwa die Tanzgruppe der
Karnevalisten aus Oberzier oder das Bläserensemble der Stadt Jülich.
Mit der Band „No Souvenirs“ startete schließlich das abendliche
Bühnenprogramm, gefolgt von „For Example“. Danach begeisterte
Top-Act Jenny Berggren, früher Teil der schwedischen Gruppe „Ace of
Base“ („All that she wants“, „The sign“), das Publikum mit
ihrer Show.
Proteste gegen RWE, die angesichts der heißen Debatte um die Rodung
des Hambacher Forstes erwartet wurden, blieben aus. „Wir sind stolz
auf eine friedliche, aber stimmungsvolle Veranstaltung“, resümierte
Robert Wassenberg als Projektleiter der Stadt: „10.200 Besucher
haben im Freibad für einen tollen Tag gesorgt.“