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Karin Oehl zu Gast in Wesseling
Tierschutz-Schulung

IGEL - Wildtier des Jahres 2024 | Foto: Pixabay
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  • IGEL - Wildtier des Jahres 2024
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Renate Könen

Die Schülerinnen und Schüler der 2. Jahrgangsstufe der GGS Johannes Gutenberg in Wesseling hören aufmerksam und interessiert zu, als Karin Oehl, Igelstation Pulheim seit 1973, wieder einmal zur Hochform aufläuft. Es ist der inzwischen 80-Jährigen eine Herzensangelegenheit, Teile ihrer Erfahrungen und ihres enormen Wissensschatzes an Kinder weiterzugeben. „Kindgerechte Ansprache ist von großer Bedeutung“, weiß die Igelexpertin. „Denn ehe man sich versieht, sind die Kids von heute Eltern von morgen.“

Mit viel Engagement, Leidenschaft und noch mehr Herzblut zieht Karin Oehl die Kids der drei Klassen rasch in ihren Bann. Gefahren, denen der Kulturfolger Igel in Parks und Gärten ausgesetzt ist, bilden einen der Schwerpunkte ihrer Vorträge. „Mit wenig Aufwand lässt sich ein Garten igelfreundlich gestalten“, berichtet die Expertin.

„Igel sind überhaupt nicht anspruchsvoll. Jeder, sogar Kinder, können mit einfachen, preiswerten Mitteln geeignete Futter- und Schlafhäuser für Igel bauen.“ Viel lieber baut der Igel selbst. Dafür reicht oft ein Laubhaufen im Garten. An geschützter Stelle, wo Versteckmöglichkeiten zu finden sind, baut der Igel aus dem vorhandenen Laub ein kuscheliges Winterschlafnest.

Durchlässe zu Nachbargrundstücken verhindern, dass Igel in Zäunen steckenbleiben oder gezwungen sind, den gefährlichen Weg über Straßen zu nutzen.

Pools und Teiche mit steilen Böschungen brauchen Ausstiegshilfen, damit Igel nicht ertrinken.

Gruben und Kellerschächte müssen abgedeckt sein, damit kein Tier hineinfällt. Tod durch Verdursten und Verhungern ist langsam und qualvoll.

„Der dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger durchstreift ein großes Revier, um Nahrung zu finden,“ weiß Karin Oehl. „Genau das ist das Problem… – Igel sind Insektenfresser. Die sind nicht oder in nicht ausreichender Menge vorhanden.“ Um nicht ausschließlich auf Schnecken und Würmer angewiesen zu sein, sind Igel für Zufütterung sehr dankbar.

Schnecken und Würmer sind als Igelnahrung ungeeignet, denn sie sind die Zwischenwirte ihrer Innenparasiten. Zu viele Innenparasiten schwächen das Immunsystem. Der Igel wird krank, sehr krank sogar!

Oft werden kranke Igel tagaktiv und von aufmerksamen Menschen gefunden. „Je schneller kranke Igel oder verlassene Igelsäuglinge in qualifizierte Hände kommen, um so besser“, mahnt Igelexpertin Karin Oehl. „Verletzte Igel müssen zuerst zu einem igelkundigen Tierarzt.“

Die Betreiberinnen und Betreiber von Igelstationen sind sachkundig und haben viel Erfahrung im Umgang mit den sympathischen Stachelrittern. Igel gefunden! – Was nun?
Kontakt
Tierfreunde Rhein-Erft
Mobil: 0152-540 510 84

LeserReporter/in:

Renate Könen aus Elsdorf

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