Elsdorf nach dem Tagebau
Zukunftsterassen statt Tagebaukante

So soll Elsdorf in der Zeit nach dem Tagebau aussehen. | Foto: MUST Städtebau GmbH
  • So soll Elsdorf in der Zeit nach dem Tagebau aussehen.
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Planungen für „Zukunftsterrassen Elsdorf“ werden mit erstem Stern
im Rahmen des „Starterpaketes Kernrevier“ ausgezeichnet

Elsdorf (red). Wie soll Elsdorf nach dem Ende des Tagebaus aussehen?
Ein Bild, das derzeit noch weit weg scheint, wird nun immer konkreter.
Als attraktiver Anlaufpunkt sollen dort, wo jetzt noch die
Tagebaukante verläuft, bald die „Zukunftsterrassen Elsdorf“ für
eine sehenswerte Entwicklung sorgen.

Rund ein Drittel der Stadtfläche liegt derzeit noch im Tagebau. Doch
schon jetzt legt die Stadtverwaltung Elsdorf den Grundstein für die
Planungen für die Zeit nach dem Tagebau. Markant für die Fläche
wird der große „Elsdorfer See“ sein, der nach seiner
Fertigstellung der zweitgrößte See Deutschlands sein wird und in
Teilen auf Elsdorfer Stadtgebiet liegen wird. Das größte Potenzial
liegt insbesondere in der Gestaltung und Nutzung der Landschaft rund
um den See.

Die Planungen der beauftragten Fachbüros füllen die
„Zukunftsterrassen Elsdorf“ derzeit mit Leben. Umwelt, Natur,
Freizeit, Erholung und Tourismus werden hierin gleichberechtigt
ausbalanciert, um das große Potential für Elsdorf zu nutzen.
„Naturschutzgebiete, Strandbereiche, promenadenähnliche Abschnitte
und auch Wohnen am See sind einige wichtige Bestandteile. Dass das
Vorhaben alles andere als ein Luftschloss ist, zeigt die bereits
angestoßene Förderung durch die Zukunftsagentur Rheinisches Revier
(ZRR) und das zuständige Landesministerium“, betont Bürgermeister
Andreas Heller.

Als „gute Projektidee zur Weiterentwicklung durch die Kommune mit
Unterstützung des Landes“ benannte das Gremium aus Vertretern der
ZRR, der Landesregierung, dem Projektträger ETN und der
Bezirksregierung Köln die Projektskizze „Zukunftsterrassen
Elsdorf“.

„Im Fokus des Projekts steht die harmonische Integration des
zukünftigen Seerandes in das Elsdorfer Stadtbild und den dadurch
entstehenden „Wohnraum am See“. Gleichzeitig bieten sich hier für
Elsdorf neu entstehende Qualitäten zur touristischen Aufwertung der
im Rheinischen Revier einzigartigen Lage in der
Transformationslandschaft des Tagebaus Hambach. Dabei soll das Forum
:terra nova zum Erlebniszentrum ausgebaut werden und die Themen
Strukturwandel, Industriegeschichte und Landschaftswandel entlang der
Zukunftsterrassen erlebbar gemacht werden. Neben den Themen Wohnen und
Freizeit soll mittels der angestrebten Fördermittel auch die
Mobilität am Tagebaurand weiterentwickelt werden. Das kurzfristige
Ziel ist, die ehemalige Bahntrasse Elsdorf-Bedburg als
Umweltmobilitätstrasse umzugestalten und den Radschnellweg :terra
nova-Speedway über den gesamten Tagebaurand fortzuführen. Mit Hilfe
von Machbarkeitsstudien soll die Grundlage für die verkehrliche
Anbindung der Zukunftsterrassen mittels anderer, nachhaltiger
Mobilitätsformen, unter anderem Seilbahn und Schienenanbindung,
geschaffen werden. Mit dem ersten Stern wurden die
„Zukunftsterrassen Elsdorf“ bereits ausgezeichnet. Das weitere
Verfahren im Starterpaket Kernrevier sieht für die eingereichten
Projekte vor, je nach Entwicklungsstand, den zweiten Stern als
„tragfähiges Projektvorhaben“ durch eine Empfehlung des
Aufsichtsrates der Zukunftsagentur einzuholen. Mit diesem Stern wird
die Antragsreife des Projekts bestätigt. Den dritten Stern vergibt
der Aufsichtsrat dann für einen erfolgreich identifizierten
Förderzugang bei Bundes- oder Landesregierung. Bis September wird das
Projekt gemeinsam mit Landesbehörden und der ZRR finalisiert und ab
Oktober 2020 zur Förderung auf den Weg gebracht.

Als erfolgreiches Beispiel, das seit Jahren hohe Beachtung findet,
dient dabei die brandenburgische Stadt Senftenberg. Mit einer
ähnlichen Einwohnerzahl wie Elsdorf und einer ebenso
tagebaugeprägten Geschichte hat Senftenberg den Strukturwandel
bereits erfolgreich gestaltet. Da wo einst der Tagebau verlief,
umfasst heute der Senftenberger See Natur, Freizeit und Tourismus
gleichberechtigt. Stadtverwaltung, Bürger, Handel und Gewerbe
profitieren von der Entwicklung, so dass auch städtische Einnahmen
und die öffentliche Infrastruktur sich prächtig entwickelt haben. So
orientieren sich die Elsdorfer Planungen an einer realistischen
Umsetzung, die bereits Erfolge nachweisen konnte, wie Bürgermeister
Heller bei einem Besuch in Senftenberg im Herbst 2019 persönlich
erfuhr.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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