Blick hinter die Kulissen
23 Frauen bereiten den Mütterkaffee vor

Atemraubende Tänze, wilde Kostüme und ein buntes Programm, so lässt sich der Mütterkaffee in Engelskirchen beschreiben. | Foto: Maximilian Regel
  • Atemraubende Tänze, wilde Kostüme und ein buntes Programm, so lässt sich der Mütterkaffee in Engelskirchen beschreiben.
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Engelskirchen - Der erste Donnerstag nach den Sommerferien, steht bei allen
Mitspielerinnen als fester Termin im Kalender.

„Ett jeht allt widder loss“

Mitspielerinnen das sind, 23 Frauen der kfd Theatergruppe im Alter von
25 bis 85 Jahren und verantwortlich für den weit über Oberbergs
Grenzen hinaus, ja sogar weltweit bekannten, Mütterkaffee in
Engelskirchen.

Zu dieser tollen Truppe zu gehören, ist für Helga Regel wie ein
Jungbrunnen. Hört sie mittags in der Schlange im Supermarkt noch den
Spruch: „Hey, lass die ältere Frau da mal vorbei“, und denkt,
„meint der etwa mich?“, genießt sie bei den Proben die
wohltuenden Worte:“ Nein, nein geh du mal da rüber zu den
„Jungen“ Zur Erklärung sagt sie: „Es gibt bei uns die Alten und
die Jungen und es ist herrlich, mit Ende 50 zu den „Jungen“ zu
gehören. Balsam für meine Seele! Ich befürchte nur, dass sich das
bald abrupt für mich ändern könnte, denn mittelalt gibt es bei uns
ja schließlich nicht!“

Das erste Treffen starten die Damen der Thetergruppe immer mit einer
Wanderung, denn frische Luft macht ja bekanntlich den Kopf frei, das
macht Platz für neue Ideen. Treffenpunkt ist immer am Bahnhof
Engelskirchen. Von dort startet die Gruppe zu einer „endlosen und
extrem schwierigen“ Wanderung entlang der Hauptstraße L136 zum
Hardter Hof! Im vergangenen Jahr haben sich die Damen für eine
leichtere Variante entschieden.

So packte sich jeder etwas zu essen unter den Arm, mit dem Auto ging
es zu einer Mitspielerin, in den Partykeller. „Was soll ich sagen:
auch ohne frische Luft hatten wir jede Menge Spaß und wir haben viele
neue Ideen gesammelt“, so Helga Regel weiter.

Nächster Donnerstag, nächste Probe

Überlegungen zur Kostümauswahl stehen an: Bei 23 Frauen sind das
mindestens 56 Ideen für ein Kostüm. Ein kleines Rechenbeispiel
zeigt, wie hoch der Aufwand ist, in der Regel gibt es 13 bis 15
Programmpunkte, macht rund 728 Vorschläge. Das heißt, die Damen der
Theatergruppe müssen sich einig werden und dann geht es los.

Probleme gibt es natürlich auch reichlich: Der Rock ist zu kurz, die
Winkeärmchen kommen raus, der Ausschnitt zu tief, die Farbe zu blau,
der Hut zu groß, die Schuhe zu eng und die Jacke zu weit. Herrlich,
lustig und immer wieder so schön, frei nach dem Motto: „Ett kütt
wie ett kütt un et hätt noch immer joot jejangen!“

Nächste Probe nächste Herausforderung: die Musiker kommen

Vorab haben die Spielerinnen schon eine bunten Mix von rund 15 Liedern
ausgesucht, die sie bei den Aufführungen singen möchten.

Und dann kommt er, der Rotstift, in Form des Musikers Thomas Berfeld.

„Kennen mer nitt, bruchen mer nitt, fott do mitt“

Zu hoch, zu tief, zu neu, zu schwer, zu alt, zu... der Rest der
Liedauswahl bleibt, getreu dem kölschen Motto: „Watt willste
maachen, watt fott is is fott!“

Und da die Mädels alle keine Profi-Sängerinnen sind, muss man sagen,
der Musikmann, der hat Nerven!

Wobei, wenn es sich die Theaterdamen so recht überlegen, seit
neuestem trägt er bei den Proben immer eine Mütze weit über die
Ohren gezogen. Da kommt die Frage auf: „Watt soll dä Quatsch?“

Nächste Probe, neue Aufgabe: das Tanztrainig beginnt

Es wird unterteilt in Showtanz, allgemeiner Tanz, Mum Dancer, Musik,
Kostüme. Kostüüüüüme! Und nochmal 948 Ideen... „Do lachste
dich kapott!“

Das wichtigste beim Tanztrainig ist nicht, wie vielleicht gedacht die
Beweglichkeit, der Ehrgeiz oder gar die Körperbeherrschung, nein es
ist die Sprache. Wenn man aus: Tamm Tamm Tamm dann rechts zum Dings,
jetzt vor zum Tack und nochmal drehen zum Bumms, eine Tanzfolge machen
kann, dann ist man eine von den 23 positiv verrückten Frauen, die
jedes Jahr aufs neue versuchen ein buntes Programm für den
Mütterkaffee in Engelskirchen zu gestalten.

Einfach so aus Spaß an der Freud!

Restkarten für die Veranstaltungen vom 10. bis 12. Februar sind noch
unter Tel. 0 22 63/2 08 94 oder tina@baldus-beratung.de zu erhalten.

(In der Printausgabe hat sich leider ein falsches Datum
eingeschlichen.)

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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