Pippo Pollina
Ein intensives Fest der Poesie

Pippo Pollina begeisterte sein Publikum in der Kirche. 
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  • Pippo Pollina begeisterte sein Publikum in der Kirche.
  • Foto: Vera Marzinski

Schnellenbach. Der italienische Liedermacher Pippo Pollina schenkte dem Publikum in der Evangelischen Kirche Schnellenbach Erinnerungen an Augenblicke künstlerischer Lebensstationen seiner Karriere und spielte ein intensives Fest der Poesie an der Gitarre und am Klavier. Pippo Pollinas Musik ist geprägt durch seinen kraftvollen Gesang, der mit Leidenschaft und Emotionen sofort die Herzen seiner Zuhörer erobert.

Wenn man von italienischen Liedern spricht, fällt einem mit Sicherheit „Volare“ ein. Genau das Stück gab es ganz am Schluss von ihm - gemeinsam mit dem Publikum. Aber zuvor ganz viele lyrische Balladen, poetische Protestlieder und auch rockige Songs von Pippo Pollina, der viele Emotionen schenkte und die Menschen zum Denken bringen möchte.

Pfarrer Henning Strunk holt gerne mal Künstler in die evangelische Kirche nach Schnellenbach wie Martyn Joseph oder Jens Böttcher. Dafür, dass Pippo Pollina hier auftreten konnte, hat er schon vor vier Jahren bei ihm angefragt und nun alles was möglich war in die Wege geleitet. „Es ist ein bisschen auch das Silberhochzeitsgeschenk für meine Frau“, so Strunk. Sandra Strunk ist seit Pippos Süden-Tour, ein Musikprojekt mit seinen Musiker Freunden Werner Schmidbauer und Martin Kälberer, begeistert von Pippo Pollina und war schon bei fast zehn Konzerten des italienischen Liedermachers. Nach 77 Solokonzerten spielt Pollina das „Grande Finale“ in der Ev. Kirche in dem kleinen Ort im Oberbergischen.

Der in der Schweiz lebende Sizilianer stammt aus Palermo und ist mit seiner Musik meist im Duo, Trio oder 2025 mit dem Jugend Sinfonieorchester Zürich in ganz Europa unterwegs. Eigentlich fangen gute Musiker ja ganz früh mit einem Instrument an, erzählte er, aber er bekam mit 15 eine Gitarre von seinem Großvater und mit 16 gründete er seine Band „Agricantus“.

Es gab Rückblicke zu den Stationen seiner Musikergeschichte als Einspieler zu sehen, aber auch Übersetzungen seiner italienischen Texte ins Deutsche. Multimedial auch eine Filmsequenz, bei der ein Klarinettist ein Stück spielte und Pippo Pollina so begleitete, als ob beide gerade live in der Schnellenbacher Kirche auftreten würden. Oder das „Mare mare mare“, bei dem er im Duett mit dem auf der Leinwand eingespielten Giorgio Conte sang. Pippo Pollina wusste zu beeindrucken in seinem Solokonzert, ob mit Gitarre, Klavier, Gesang oder auch mit seiner Tamburin-Einlage.

Und in der Pause und auch nach dem Konzert nahm er sich viel Zeit für die Gäste. So für Jutta aus Nümbrecht, die ihn vor 30 Jahren in Altenkirchen bei einem Konzert erlebt hatte.

„Er ist der gleiche Typ geblieben und seinem Stil treu geblieben“, betonte sie. Viel Inspiration habe er aus dem französischen Chansons und aus der südamerikanischen Musik gezogen, so Pollina. Seine Stücke sind poetisch, aber auch politisch:

„Jeder Interpret sollte mindestens ein Lied gegen den Krieg in seinem Repertoire haben“. Schriftsteller und Poeten könnten Visionen geben. Und er hoffe, dass nach der Europawahl demokratische Werte weiter verteidigt und repräsentiert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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