Wenn einer eine Reise in Oberberg unternimmt
Foto-Vortrag von Peter Ruland

Fahrrad, Boot, Motorrad - Fortbewegungsmittel auch für Reisen durch das Oberbergische. | Foto: LVR-Industriemuseum
  • Fahrrad, Boot, Motorrad - Fortbewegungsmittel auch für Reisen durch das Oberbergische.
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Engelskirchen - „Wenn einer eine Reise im Oberbergischen unternimmt, dann kann er
viel erzählen…“ Und da gab es in den vergangenen 200 Jahren eine
ganze Menge, wie der Heimatforscher Peter Ruland in seinem bebilderten
Vortrag am Freitag, 6. September, 19 Uhr, über Reisende aus der
Region berichtet.

Ob zu Fuß, mit der Kutsche, dem Fuhrwerk, der Eisenbahn, dem Fahrrad,
dem Motorrad, dem Automobil oder dem Bus - die Reise durch das
Oberbergische erfolgte mit vielerlei Verkehrsmitteln.

Anfang des 19. Jahrhunderts machten sich die wenigen Reisenden zu Fuß
auf ausgetretenen Wegen oder mit der Postkutsche auf kaum zu
befahrende Straßen auf den Weg.

In den 1880er Jahren erschloss der Eisenbahnstrang das Aggertal und
fortan wurden die Reisebedingungen besser, wenn auch nur entlang der
Schienenstränge.

Gastwirtschaften und Hotels entstanden, Wanderwege wurden angelegt.
Schriftliche Wanderführer und Kartenmaterial erschlossen die Natur
rund um die Ortschaften des Aggertals. Der Tagestourismus boomte.

Bis zum Ersten Weltkrieg bevölkerten Wandergruppen, Tagestouristen
und Sommerfrischler aus den Städten an Rhein und Wupper die
„Perlen“ des Tals, etwa Ründeroth und Engelskirchen.

Die Schattenseiten der Besuchermassen aus den Städten wurden
sichtbar: Schon bald beschwerten sich die Oberberger über Raser,
Luftverpester und Umweltzerstörer, die die ruhigen Orte bei schönem
Wetter „überschwemmten“. Auf der anderen Seite lebten die Wirte
gut vom Konsum der Städter. Im Ersten Weltkrieg kehrten die einstigen
Erholungsuchenden als hungrige Menschen wieder. Die Eisenbahnzüge
barsten vor Nahrungssuchenden.

Nach dem Kriegsende 1918 normalisierte sich das Reisen. Mit der
Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre brach das Reisen ein, um
Mitte der 1930er Jahre wieder einen Aufschwung zu erleben - gefördert
durch den staatlich organisierten Massentourismus der
Nationalsozialisten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich die Reiseziele der
Oberberger, erst recht in den 60er Jahren. Das Auto ermöglichte nun
das individuelle Reisen für breite Bevölkerungsschichten, auch über
die Landesgrenzen hinaus.

Veranstalter sind die Freunde und Förderer des LVR-Industriemuseums.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet im Alten
Baumwolllager, Engels-Platz in Engelskirchen, statt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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