Auch der heilige Josef trägt Maske
Gedanken eines ehemaligen Polizeiseelsorgers

Die Statue des heiligen Josef vor dem St. Josef-Krankenhaus in Engelskirchen. | Foto: Helmut Zarges
  • Die Statue des heiligen Josef vor dem St. Josef-Krankenhaus in Engelskirchen.
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Engelskirchen - In Engelskirchen, wo das Christkind in der Weihnachtszeit seine
Poststation hat, muss auch der hl. Josef einen Mund-Nasenschutz
tragen. Diese große Statue steht vor dem Haupteingang zum St.
Josef-Krankenhaus.

Helmut Zarges, bis 2017 Polizeiseelsorger im Oberbergischen Kreis,
konnte nicht daran vorbeigehen, ohne ein Foto und sich seine Gedanken
dazu zu machen:

„Wer mag dem hl. Josef diese Maske verpasst haben? Mitarbeiter,
Besucher, Patienten? Jedenfalls keine schlechte Idee. Gleiches Recht
und gleiche Pflicht für alle! Warum sollten da unsere Heiligen eine
Ausnahme machen? Corona ist respektlos und macht bekanntlich vor
nichts Halt. Also schützen wir auch unsere Heiligen. Das sollten wir
doch immer und überall tun!

Die Maske soll schützen. Nicht nur vor Viren. Es gibt auch noch
anderen Schmutz, den wir nicht in uns herein lassen sollten. Vieles,
was uns nicht gut tut. Die Ansteckungsgefahren für Körper, Geist und
Seele sind groß. Wir brauchen gute Filter, um nicht infiziert zu
werden: mit Panikmache, Verschwörungstheorien, Fake-News,
Fremdenfeindlichkeit, Glaubensverlust, etc.

Josef kennt viele Gefahren und weiß um die Schutzbedürftigkeit der
Menschen. Vielleicht ein guter Hinweis: Ich trage auch eine Maske,
also schützt Euch!

Die Maske soll auch andere vor mir schützen, wenn ich infiziert bin.
Doch Josef ist nicht infiziert. Hat man ihm den Mund verbunden?
Vielleicht ein Zeichen für die Sprachlosigkeit vieler Zeitgenossen,
auch in der Kirche. Für mich eine Aufforderung: Lasst Euch nicht den
Mund verbinden, verbieten!

Sagt, was ihr denkt und zu sagen habt. Die Welt braucht euch, euer
Vertrauen, eure Hoffnung, euren Glauben, gerade in Krisenzeiten. Nicht
die Meinungsverschiedenheiten sind ein Problem, sondern wie man damit
umgeht. Keiner braucht sich hinter seiner Maske zu verstecken.

Also eine gute Idee mit dem hl. Josef und der Maske vor dem Eingang
zum St. Josef-Krankenhaus.

Ich stelle mir das Bild auf den Schreibtisch und halte weiter die
Augen auf. Maske ja, wo geboten, aber nicht blind.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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