"Must have": Ausstellung im Museum
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Konsums

Das Team um die Projektleiter Detlef Stender (3.v.l.) und Wiebke Hemme (4.v.l.) hat die Ausstellung auf die Beine gestellt. | Foto: ei
2Bilder
  • Das Team um die Projektleiter Detlef Stender (3.v.l.) und Wiebke Hemme (4.v.l.) hat die Ausstellung auf die Beine gestellt.
  • Foto: ei
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Engelskirchen - (ei) „Must-have. Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums“
lautet das Motto der neuen Sonderausstellung im LVR-Industriemusem
Kraftwerk Ermen & Engels in Engelskirchen.

Rund 500 Objekte hat das Team um die Projektleiter Detlef Stender und
Wiebke Hemme seit 2016 zusammengestellt und die letzten zwei Monate in
Engelskirchen aufgebaut.

Die Ausstellung ist der Diskussion der letzten Jahre über Konsum und
seine Grenzen geschuldet und hat einige Mit-

mach-Aktionen.

Der Besucher bekommt Einblicke in die vorindustrielle Zeit, in der die
Menschen sehr arm waren, lokal konsumierten, selbst anbauten, sponnen
und webten und alles immer wieder reparierten - also damals schon
unbewusst Nachhaltigkeit lebten.

Der Aufschwung Mitte des 19. Jahrhunderts ist gut zu erkennen. Es gab
die ersten Fertigprodukte wie Maggi-Würze, Zahnpulver und Bonbons.
Die ersten Warenhäuser präsentierten ihre Auslagen in riesigen
Schaufenstern. Die Warenhäuser wurden schnell ein Ort der Frauen, wo
sie sich mit Freundinnen trafen. Reizüberflutung traf auch damals
schon zu. Frauen aller Schichten wurden zu Kaufhausdieben, wobei es
bei reichen Frauen Reizüberflutung genannt wurde und bei armen
Diebstahl.

Dem Vogel ging es an

die Federn

Einige Vogelarten, wie der Paradiesvogel, waren vom Aussterben
bedroht, da es schick war, Hüte mit Federn zu schmücken oder gleich
eine ganze Möwe zu verwenden. Das rief Tierschützer auf den Plan und
so entstanden Naturschutzorganisationen wie der heutige

NABU.

Die Weltkriege sorgten dafür, dass sich die Menschen selbst versorgen
mussten.

Ab 1960 ging es stetig bergauf und die Menschen zeigten mit
Fahrzeugen, Urlaub und Freizeitaktivitäten ihren Wohlstand, dazu
gehörten Elektrogeräte wie der Kühlschrank. Es fand ein rasanter
Wandel in der Technik statt und alle fünf bis zehn Jahre wurden neue
Geräte gekauft.

Der Besucher erlebt den Wahnsinn an den aufkommenden Verpackungen und
Wegwerf-Artikeln. Gegen Ende der Ausstellung gibt es wieder
nachhaltige Produkte zu sehen, aus der heutigen Zeit, wie vegane
Schuhe, Geschirr aus Kaffeesatz und ein Fahrrad aus Bambus.

Ein Fehlkauf-Tisch lädt dazu ein, seinen Fehlkauf gegen den Fehlkauf
jemand anderes, der einem selbst gefällt, einzutauschen.

Im Silence-Room, der weiß gestrichen und leer ist, wird sich so
mancher Besucher Gedanken über Luftverschmutzung, Klimawandel und
Verkehrschaos machen und sich die Frage stellen: Brauchen wir all
diese Dinge um uns herum und ist unser Alltag noch ökologische
vertretbar und fair im Verhältnis zu anderen Kontinenten und den
kommenden Generationen?

Die Ausstellung ist bis 27. Oktober dienstags bis freitags von 10 bis
17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Karfreitag,
Ostermontag und am 1. Mai ist sie geschlossen. Jeden zweiten Sonntag
im Monat werdenum 15 Uhr Führungen angeboten. Workshops runden das
Angebot ab. Infos unter www.musthave.lvr.de.

Das Team um die Projektleiter Detlef Stender (3.v.l.) und Wiebke Hemme (4.v.l.) hat die Ausstellung auf die Beine gestellt. | Foto: ei
Am Lifestyle-Puzzle zeigt Wiebke Hemme, wie die Besucher mit der eigenen Konsum-Identität spielen und ihr Outfit zusammenstellen können. | Foto: Eischeid
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.