Für eigenen Glauben einstehen
Ökumenischer Neujahrsempfang Engelskirchen-Ründeroth

„Glauben wir nicht alle an denselben Gott“ lautete das Thema von Professor Dr. Wilfried Härle. | Foto: Andrea Eischeid
  • „Glauben wir nicht alle an denselben Gott“ lautete das Thema von Professor Dr. Wilfried Härle.
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Engelskirchen - (ae) Sehr gut besucht war der Neujahrsempfang der Ökumene
Engelskirchen und Ründeroth in der „Kleinen Philharmonie“ der
Aggertalklinik Engelskirchen. Eingeladen hatten Diakon Patrick
Oetterer, Pfarrer Henning Strunk und Pfarrer Johannes Vogelbusch.

Kreisdechant Christoph Bersch begrüßte die rund 300 Gäste mit den
Worten: „Jeder der hier ist, trägt dazu bei, den Gedanken der
Ökumene in einer Welt aus Licht und Schatten weiterzutragen.“

Die Joyful Singers aus Schnellenbach unterstützten mit ihren Liedern
wie „Anker in der Zeit“ und „Ein Festgebot ist unser Gott“.

Bürgermeister Dr. Gero Karthaus sagte: „Das Jahr 2017 war alles
andere als ein einfaches und zuversichtliches Jahr.“ Für das neue
Jahr sieht der Rathauschef Chancen für die Weltpolitik und die
Möglichkeit, sich von Hass und Gewalt nicht unterkriegen zu lassen

Im Mittelpunkt des Nachmittags stand die Frage: „Glauben wir nicht
alle an denselben Gott?“. Gastredner war Professor Dr. Wilfried
Härle, ehemaliger Professor für Systematische Theologie an der
Universität Heidelberg. „Eigentlich könnte man davon ausgehen,
wenn alle an den Schöpfer glauben, dann muss es doch der Gleiche
sein“, so der Professor. Die drei Weltreligionen Christentum, Islam
und Judentum sagen mit unterschiedlichen Begründungen laut Härle:
„Nein, wir alle glauben nicht an den selben Gott.“ Deswegen
können auch nicht gemeinsam Gottesdienste gefeiert werden und nicht
zum selben Gott gebetet werden. Für Christen und Juden ist es sehr
schwer vorstellbar, Allah anzubeten, da im Koran an acht bis zehn
Stellen dazu aufgefordert wird, Ungläubige zu töten. Gläubige
Muslime können nicht an christlichen Gottesdiensten teilnehmen, da
bei ihnen neben Gott kein anderer sein kann. Im christlichen Glauben
schon, wie Jesus Christus und der Heilige Geist.

Härle erklärte, dass die Religionen auf Offenbarungen Gottes
basieren. Für die Juden stehe der Berg Sinai im Zentrum, für die
Christen Jesus Christus und für den Islam der Koran als
Selbstoffenbarung Allahs.

Alle drei Religionen sagen: Unsere Erkenntnis Gottes ist nur eine
bruchstückhafte.

Professor Härle sieht es als unsere Aufgabe, in der Welt für unseren
Glauben einzustehen. Und da wir nicht alle an den selben Gott glauben,
sollen wir trotzdem respektvoll miteinander umgehen. Härle weiter:
„Die große Gefahr sind nicht gläubige Muslime, sondern ungläubige
Christen.“

Bei einem kleinen Imbiss gingen die Gespräche in lockerer Atmosphäre
weiter.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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