Neues Duo fürs Marien-Hospital
Alles neu - und doch altbewährt
Erftstadt-Frauenthal (vd). Nach der Flutkatastrophe und dem Wiederaufbau ist im Marien-Hospital eigentlich alles neu – die Einrichtung, die Ausstattung, die Technik und dadurch zum Teil auch die Möglichkeit der Behandlung. Seit Mitte Februar befindet sich das Haus wieder im Vollbetrieb, vollklimatisiert und mit eigenem Labor, betont Dr. Franz-Georg Rips, Vorstand des Trägers, der Stiftung Marien-Hospital, und seit Jahresbeginn kommissarischer Verwaltungsdirektor. Und doch ist der „Kern“ des kleinen Krankenhauses, das 125 Betten zählt, im Grunde geblieben: „Das Marien-Hospital soll in erster Linie die basale Versorgung der Bevölkerung sicherstellen“, betont der neue Chefarzt der Inneren Abteilung, Dr. Harald Sandmann. Der vierfache Familienvater hat die Nachfolge von Dr. Hubert Titz angetreten, der altersbedingt ausschied, und einige wichtige Ziele vor Augen: „In erster Linie möchten wir eine gute medizinische Versorgung bieten, aber mit Menschenwürde und Menschlichkeit. Dabei helfen die Strukturen des kleinen Hauses, denn wir sehen den Patienten in Gänze und nicht geteilt nach spezifischen Abteilungen wie größere Häuser“, erklärt Dr. Sandmann. Es gebe aber Schwerpunkte: „Unser ‚Aushängeschild‘ ist sicher die Kardiologie, da sind wir in der Region mit am stärksten aufgestellt und auch Herzkatheter-Zentrum für den südlichen Rhein-Erft-Kreis. Auch im Bereich Magen-Darm, also der Gastroenterologie, sind wir sehr gut aufgestellt“, ist sich der neue Chefarzt sicher. Gerade in den Bereichen, in denen andere Häuser Schwerpunkte setzen, möchte man den Kontakt und Austausch intensivieren, denn: „Das Wohl der Patienten steht immer im Zentrum und darf nicht nur bis zur Tür einer jeweiligen Einrichtung gedacht werden“, fordert Dr. Sandmann. Deshalb möchte er auch den Austausch mit den niedergelassenen Ärzten der Region deutlich intensivieren. Im eigenen Haus freut er sich über ein „stark aufgestelltes Team“, das nach zweieinhalb Jahren Stillstand nun wieder auf Hochtouren arbeitet. „Wir sind mit dem Start sehr zufrieden und aktuell fast voll belegt“, resümiert Dr. Franz-Georg Rips. Das freut auch Daniel Trauschies. Er wird ab dem neuen Jahr - Dr. Rips´ kommissarische Amtszeit endet am 31. Dezember - das Marien-Hospital als Verwaltungsdirektor übernehmen. Trauschies soll die Erfolgsgeschichte des Hauses fortschreiben, denn: „Die letzten fünf Jahre vor der Flut haben wir schwarze Zahlen geschrieben“, betont Dr. Rips „und mit der neuen Ausstattung – insgesamt wurden hier ja rund 80 Millionen Euro investiert – sind wir für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Auch, weil wir in Daniel Trauschies einen absoluten Experten für uns gewinnen konnten.“ Bei Trauschies, wie auch bei Dr. Sandmann half es, dass beide in der Region verwurzelt sind. „Ich habe hier sogar meinen Zivildienst absolviert“, erklärt Daniel Trauschies, der in Liblar auch zur Schule ging. Erfahrungen sammelte der studierte Gesundheitsökonom, der über zahlreiche Zusatzqualifikationen verfügt, in ganz Deutschland - Herzspezialist Dr. Sandmann sogar viele Jahre in Großbritannien. Mit dem Duo sieht Dr. Franz-Georg Rips die Weichen für eine gute Zukunft des Hauses gestellt – auch im Hinblick auf anstehende Reformen. „Die Maßnahmen werden uns sicher vor Herausforderungen stellen“, bilanziert Daniel Trauschies, „aber sie sorgen nicht für existenzielle Ängste“, betont er. Das liegt auch am eingespielten Team, das in vielerlei Hinsicht auch altbewährt ist. „Wir haben nach der Flut lediglich Assistenzärzte ‚verloren‘, die ja ihre Ausbildung vorantreiben mussten“, blickt Dr. Franz-Georg Rips zurück, „sonst sind alle geblieben. Das galt auch für rund drei Viertel der Pflegekräfte.“
Um auch weiterhin keinen Personalmangel befürchten zu müssen, arbeitet das Marien-Hospital bereits eng mit der neu gegründeten Pflegefachschule in Erftstadt zusammen. Zudem versucht man, sich auch ausländische Kräfte zu sichern – vornehmlich in Sri Lanka und Indien. „Dort werden bewusst mehr Pflegekräfte ausgebildet, als vor Ort benötigt. Wir agieren aber mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl und möchten da keinen ‚Menschenhandel‘ forcieren. Wir sind aber auf Kräfte angewiesen und bieten ihnen hier gute Optionen und eine umfassende Hilfe zur Integration – von der Sprache, über eine Wohnung bis hin zur Familie“, hebt das Trio hervor. Aktuell befänden sich rund 30 Mitarbeiter des Hauses im Anerkennungsverfahren.
Insgesamt bestehe das sehr familiäre Team des Marien-Hospitals aktuell aus rund 400 Kräften. Und die starten nun in vielfacher Hinsicht ganz neu, aber doch auch irgendwie altbewährt, unter neuer Führung ins neue Jahr.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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