Erinnerung an die Buche
Balancierbalken für Kinder im Schlosspark
Ein Hingucker war die alte Rotbuche im Schlosspark Gracht. Traurig waren daher die Besucher der städtischen Parkanlage im Herzen von Liblar, als bekannt wurde, dass die ortsbildprägende Buche von einem Pilz befallen und nicht mehr zu retten ist.
Erftstadt-Liblar (me). Der Baum wies bereits seit mehreren Jahren einen starken Pilzbefall durch holzzersetzende Pilze am Stammfuß auf.
Diese Holzfäule breitete sich in den sehr trockenen Jahren 2019/20 sehr schnell bis in den Stammbereich aus.
Kurz vor der Fällung pilgerten Menschen zum Baumriesen, um ein letztes Mal den Stamm mit seinen vielen Gesichtern und die imposante Krone zu fotografieren.
Die Stadt ließ den Baum Mitte Oktober 2020 aus Gründen der Verkehrssicherheit unterhalb der Krone fällen. Der Stamm konnte als Unterschlupf für Tiere stehen bleiben.
Der Vorstand des Fördervereins Schlosspark Gracht fasste sofort den Entschluss, dass die Kronenäste nicht in Gänze entsorgt werden sollten. Ein Teil der Äste wurde in Absprache mit der Stadt gesichert und gemeinsam ein Holzkünstler gesucht, der aus den intakten Stämmlingen Balancierbalken für den Spielplatz im Park fertigen sollte.
Mit Kohen Shaikh Amin aus Brühl wurde mit Unterstützung der Volkshochschule Erftstadt ein geeigneter Bildhauer gefunden, der die Vorstellung des Vorstandes des Fördervereins umsetzen konnte.
Die Kinder der Kindertagesstätte St. Alban haben die Balancierbalken seit der Aufstellung im November vergangenen Jahres schon längst für sich erobert, nun übergab der Vorstand des Fördervereins mit dem Vorsitzenden Ludger Risthaus, Rita Manz, stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführerin Margret Leder, das Spielgerät offiziell an Bürgermeisterin Carolin Weitzel.
Der Förderverein Schlosspark Gracht, der aktuell 170 Mitglieder hat, konnte pandemiebedingt in den letzten beiden Jahren lediglich kleinere Aktionen im Park durchführen. Im letzten Jahr war es dann im September möglich, die Frauenkleiderbörse erstmalig im Gartenparterre mit großem Publikumszuspruch zu veranstalten. Nun hofft der Verein auch wieder größere Projekte mit Unterstützung der Vereinsmitglieder anstoßen zu können. In Planung ist nun eine mögliche Wiederherstellung des Schneckenhügels im Waldbereich Richtung Spürkerkreuz. Zur Erinnerung, vor drei Jahren suchten engagierte Vereinsmitglieder gemeinsam mit Stadt und LVR einen Eiskeller, der im Hügel vermutet wurde. Ein Eiskeller wurde nicht gefunden, aber die Idee vor Ort geboren, den Hügel wieder begehbar zu gestalten.
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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