Freundeskreis Jelenia Góra e.V.
Bewegter Austausch, auch mit Ternopil

Sport und Bewegung sorgten bei den polnischen, ukrainischen und Erftstädter Schüler schnell für einen regen Austausch. | Foto: Freundeskreis Jelenia Gora / Helmut Trué
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  • Sport und Bewegung sorgten bei den polnischen, ukrainischen und Erftstädter Schüler schnell für einen regen Austausch.
  • Foto: Freundeskreis Jelenia Gora / Helmut Trué

Erftstadt (vd). Der Austausch der Völker über Grenzen hinweg, ja sogar der Aufbau freundschaftlicher Beziehungen, das ist das Ziel des Freundeskreises Erftstadt – Jelenia Góra e.V. – und das soll auch der Nachwuchs (er)leben. Deshalb entschied sich der Verein, das Projekt einmal ganz bewusst auf den Nachwuchs auszurichten und etwas mit Schülern aus Erftstadt zu initiieren. Und so wurden die weiterführenden Schulen kontaktiert mit der Idee, einen Austausch zu starten.

„Das Projekt sollte schulübergreifend mit 8 bis 10 Schülern unterstützt werden. Die Gottfried-Kinkel-Realschule und das Gymnasium Lechenich meldeten sich und entschieden sich für das Thema Sport, weil die Sprache dabei im Hintergrund steht“, fassen die Vereinsverantwortlichen die ersten Schritte zusammen. In der Folge wurde beim Land NRW finanzielle Unterstützung aus dem „Richeza-Preis“ beantragt - und 5000 Euro bewilligt. Aus organisatorischen Gründen konnte das Gymnasium Lechenich letztlich leider nicht teilnehmen, doch die Gottfried-Kinkel-Schüler erlebten einen im wahrsten Sinne bewegten Austausch. Der erstreckte sich dabei nicht nur auf die polnischen Freunde: Die Vorsitzende des Freundeskreises Erftstadt – Jelenia Góra Lucyna Malinowska-Schreiber fragte, „warum sollen wir unsere neue Partnerstadt Ternopil nicht auch gleich in das Projekt integrieren?“ Sie rief den Ternopiler Schulreferenten Volodymyr Kashytskyy an, der sofort eine Gruppe aus acht Schülern und zwei Lehrerinnen zusammenstellte. „Die waren glücklich, fern der Heimat eine Woche abseits des Krieges ohne Luftalarme an dem Projekt teilzunehmen“, so die Vereinsvorsitzende.

"Wir bewegen uns miteinander - aufeinander zu"

Der besonders sportlich geprägte Austausch stand unter dem Motto: „Wir bewegen uns miteinander – aufeinander zu“. Aus Erftstadt reiste eine Gruppe von neun Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Sportlehrer Helmut Trué von der Gottfried-Kinkel-Realschule in die Partnerstadt Jelenia Góra, wo sie die polnischen Gastgeber und die ukrainische Gruppe trafen. Die Erftstädter Delegation war mit der ukrainischen Gruppe in einer urigen Herberge untergebracht, in der sich alle wohlfühlten.

Nach Kennenlern- und Sprachspielen entstand rasch ein intensiver Kontakt. Ein Sportfest sorgte für ein erstes sportliches Miteinander und Messen in Geschicklichkeitsübungen und Sportspielen. „Ich habe beim Fußballkicken 78 Mal den Ball getroffen,“ erklärte Aaron Scheffler, der sich damit einen Platz in der Spitzengruppe sicherte. Außergewöhnlich war das Angebot eines Box-Workshops samt Aufwärmübungen, Drills und einem echten Sparringkampf. Nebenbei wurde Jelenia Góra in ihrer reizvollen Mittelgebirgsumgebung erkundet - mit einer digital gestützten Stadtrallye oder Bergwanderungen im Riesengebirge. Ein echtes Erlebnis und eine besondere, sportliche Aufgabe stellte die Bewältigung des Waldkletterparks dar. Zudem wurde noch eine Rollschuhbahn besucht.

Vorbereitungen für "Gegenbesuch" laufen: Unterkünfte gesucht

Das bewegungsintensive Aktivprogramm wurde durch Interviews an Hand der Sport-Steckbriefe der internationalen Teilnehmer ergänzt: „Wir haben bewusst viele Aktionen in Kleingruppen durchführen lassen, die aus allen drei Nationen besetzt wurden“, blickt Sportlehrer Helmut Trué zurück: „So war ein bewegter Austausch mit und ohne Sprachkenntnisse gewährleistet und das Erreichen der Projektidee deutlich leichter.“

Der mitgereiste Kassierer des Freundeskreises, Jürgen Schreiber, freute sich daher am Ende stellvertretend für alle Teilnehmenden: „Das Projektziel in Jelenia Góra wurde voll erfüllt. Schon nach zwei Tagen wurde gemischt Deutsch, Englisch, Polnisch und Ukrainisch gesprochen. Und als wir den ukrainischen Betreuerinnen als kleines Mitbringsel eine EU-Fahne überreichten, mit dem Hinweis ‚Ihr sollt dazu gehören‘, flossen sogar Tränen“.

Nun laufen die Vorbereitungen für den Gegenbesuch. Der findet vom 20. bis 27. September in Erftstadt statt. Dann sollen die Schülerinnen und Schüler in Privatunterkünften - möglichst in Liblar - untergebracht werden. Wer eine Unterkunft zur Verfügung stellen kann, kann sich an Jürgen Schreiber unter Telefon 02235/ 463200 oder 0151/ 42683760 wenden.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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