Premiere bei Szene 93
Briefe einer großen Liebe
Erftstadt-Liblar - (cs) Im Rahmen der Erftstädter Kulturzeit feierte das Theaterensemble
von Szene 93 mit der szenischen Lesung „Love Letters“ von Albert
R. Gurney Premiere. Die berührend-bezaubernde Liebesgeschichte zweier
unterschiedlicher Charaktere wurde von Cornelia Rehling und Dennis
Piontek inszeniert.
Neuengland, Ende der 1930er Jahre: Melissa (Sandra Pries) und Andrew
(Ingo Rehling) sind Sandkastenfreunde. Doch das Leben führt die
gegensätzlichen Charaktere auf unterschiedliche Wege: Andrew, der
pflichtbewusste Musterschüler, studiert Jura an Eliteuniversitäten,
macht Karriere in der Politik. Melissa, chaotischer Freigeist aus
reichem Hause, eckt überall an, versucht sich mit mäßigem Erfolg
als Künstlerin und schaut allzu häufig zu tief ins Glas. Zwei
Menschen, die nicht für einander geschaffen sind – sollte man
meinen. Und dennoch verbindet ein nicht abreißender Briefwechsel
Melissa und Andrew ein ganzes Leben lang, bis sie realisieren, dass da
doch immer mehr war als nur eine Brieffreundschaft.
Mit „Love Letters“ bringt Szene 93 eine szenische Lesung auf die
Bühne, die von zwei Menschen erzählt, die einander nicht finden und
doch nicht voneinander lassen können. Genau diese Authentizität der
Liebesgeschichte war es, die die Regisseure Cornelia Rehling und
Dennis Piontek faszinierte: „Wir haben „Love Letters“
unabhängig voneinander in einem kleinen Kölner Theater gesehen und
waren beide sofort davon angetan, wie das Stück mit nur wenigen
Briefen die Geschichte der Protagonisten nachzeichnet. Die
bewegendsten Liebesgeschichten sind nicht die rosaroten, sondern die,
die das Leben schreibt.“
Und so geht es in der Tragikomödie um das Leben in all seinen
Facetten: um Hoffnungen und geplatzte Träume, verpasste
Gelegenheiten, erste Liebe und späte Affären, um Ärger,
Verzweiflung, Trauer, aber auch Freude und Spaß.
Obwohl das Stück als reine Lesung angelegt ist – zwei Schauspieler
sollten, so eine Regieanmerkung des Autors, für einen Abend
zusammenkommen, sich an einen Tisch setzen und ihre Briefe vortragen
– haben die Regisseure dieses Prinzip bewusst durch Spielszenen
aufgebrochen, um den Figuren mehr Tiefe und Bewegung zu verleihen.
Auch das eigentlich spartanisch konzipierte Bühnenbild wurde
modifiziert: Gegenstände, die im Leben von Melissa und Andrew eine
Rolle spielen, finden sich wieder, unterstützen den gelesenen Text
und dienen als Anregung für den Zuschauer. Und nicht zuletzt zieht
das Stück seine Kraft und Faszination aus dem Spiel der
ausgezeichneten Akteure: Sandra Pries und Ingo Rehling gelingt es auf
beeindruckende Weise, die komplexe Emotionalität der berührenden
Lebens- und Liebesgeschichte zu transportieren.
Weitere Vorstellungen der sehenswerten Inszenierung finden am Samstag,
29. September, 20 Uhr, sowie am Sonntag, 30. September, 18 Uhr. in der
Kleinen Bühne in der Poststraße 4 statt. Für Samstag, 6. Oktober,
20 Uhr, ist eine zusätzliche Aufführung angesetzt.
Kartenreservierung und Informationen unter www.szene93.de und ( (0 22
35) 92 28 34.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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