Bewegende Geschichten
„Buch der Erinnerung“

Die Buchgruppe und Vorstandsmitglieder des Bürgerforums präsentierten das „Buch der Erinnerung“. | Foto: Scheel
  • Die Buchgruppe und Vorstandsmitglieder des Bürgerforums präsentierten das „Buch der Erinnerung“.
  • Foto: Scheel

In dem von der Flut schwer betroffenen ehemaligen Reitstall Spoo stellte das Bürgerforum Blessem-Frauenthal das „Buch der Erinnerung“ vor. Es versammelt Geschichten von Betroffenen und Helfern, würdigt die Unterstützung und stellt Fakten zur Verfügung.

Erftstadt-Blessem (cs). Zahlreiche Betroffene der Flutkatastrophe und viele Helfer und Helferinnen waren gekommen, um auf Bierbänken und Strohballen in der noch stehenden Hälfte der Reithalle sitzend, „ihren“ Geschichten zu lauschen, die Mitglieder des Arbeitskreises „Buch der Erinnerung“ lasen.

Die anrührenden, emotionalen Geschichten, die von Angst, Verzweiflung, aber auch von Solidarität, Gemeinschaft und Zusammenhalt zeugen, riefen allen Anwesenden wieder die dramatischen Bilder des 14. und 15. Juli 2021 vor Augen.

So berichtete ein Beitrag vom Helfer aus Ostfriesland und einem „Baby am Tau“, ein anderer vom „Sog der Luxemburger Straße“. Mit dem „Team für Blessem“ Chris und Musa schilderten zwei der zahlreichen Helfer ihre Sicht auf das Geschehene.

Die Idee für das Buch stammt von Philipp Wasmund. „Es war Ende Oktober, und nachdem die vielen Helfer uns über Wochen getragen hatten, war man wieder auf sich selbst gestellt“, erinnerte sich der Blessemer.

Aus diesem Gefühl heraus sei der Wunsch erwachsen, die entstandene Gemeinschaft und die Erinnerung an die Ereignisse aufrechtzuerhalten.

Bei einem Treffen des Bürgerforums Blessem-Frauenthal, das 2017 aus dem ehemaligen Gartenbau- und Verschönerungsverein hervorgegangen war, bildeten sich drei Arbeitskreise, darunter die achtköpfige Buchgruppe.

Monika und Rainer von Kempen, Alexandra Krause, Birgid Hoffmann, Renate Richardt, Gabriele von Knobelsdorff, Philipp Wasmund und Daniela Vollbert-Weber haben über 40 bewegende Geschichten zusammengetragen. Dass die Betroffenen unterschiedlicher Generationen ihre Geschichte im eigenen Schreibstil, teils auch auf Kölsch, erzählen, macht das Fesselnde und Anrührende an den Berichten aus.

Entstanden ist ein 404 Seiten starkes, fast ein Kilogramm schweres Buch, das den Titel „Stadt, Sand, Fluss“ trägt. Das – passend sandfarben – gestaltete Cover entwarf Manuela Hoffmann.

Daniela Vollbert-Weber hat das Buch in wochenlanger Arbeit zusammengestellt, darüber hinaus viele Autorinnen und Autoren porträtiert. Auch weitere Protagonisten haben Fotomaterial zur Verfügung gestellt wie der renommierte Fotojournalist David Young, dessen ikonische Aufnahme der Blessemer Kraterlandschaft um die Welt ging.

Möglich wurde die Herausgabe des bilderstarken Werkes durch die Vorfinanzierung seitens des Bürgerforums.

Ein besonderer Dank ging an die Buchhandlung Köhl, der die Buchgruppe die Verlagsvertretung und somit eine deutschlandweite Veröffentlichung verdankt.

Das Buch mit einer Auflage von 2.000 Stück ist bei der Sparkasse Liblar, Buchhandlung Pier, Buchhandlung Koehl in Liblar und Lechenich, im Modegeschäft Zimmermann in Lechenich und über das Bürgerforum Blessem-Frauenthal zum Preis von 15 Euro erhältlich. Die Erlöse fließen in Projekte zur (Neu)-Gestaltung Blessem-Frauenthals.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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