Maßnahmen und Projekte in Erftstadt

Daran wird 2023 gearbeitet

Was bringt 2023 in Erftstadt? Hier eine kleine ­Auswahl an „Baustellen“ aller Art - von der Behebung von Flutschäden bis hin zu Neubau-Projekten...

von Volker Düster

Für das Jahr 2023 sind für Erftstadt im Kleinen wie im Großen Maßnahmen in Planung oder bereits im Gange – relevant für einzelne Ortsteile, die gesamte Stadt oder gar die Region. Dies gilt vor allem für das wohl wichtigste Projekt, das Erftstadt zum Hochschulstandort macht. Der Campus Rhein-Erft der Technischen Hochschule (TH) Köln und die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung sollen der Stadt Erftstadt bald ganz neue Impulse geben. Die Vorbereitungen und Abstimmungen auf Bundes-, Landes-, Kreis- und Stadtebene sollen in 2023 weiter vorangetrieben werden. Alleine an der TH-Außenstelle sollen in Erftstadt künftig 2.000 Studierende mit den Schwerpunkten Nachhaltige Raumentwicklung, Infrastruktursysteme und Geoinformatik eine „neue Heimat“ zum Studieren und Forschen finden. In 2023 sollen weitere Hürden bei Fragen der Finanzierung und Planung genommen werden.

„Bildungs-Projekte“ -
von Campus bis Mensa

Apropos Bildung: Ein erster, prestigeträchtiger Spatenstich steht der Stadt Erftstadt im neuen Jahr bereits am 23. Januar ins Haus: für den Gründer- und Bildungscampus der Handwerkskammer Rhein-Erft. Der wird im Lechenicher Wirtschaftspark entstehen.
Eine ganz andere Baustelle wird dagegen in Blessem ab Januar bearbeitet: Dort starten die Arbeiten zur Verfüllung des Erosionskraters - ein wichtiges von vielen Projekten im Rahmen der Arbeiten an den Flutschäden in Gesamthöhe von 75 Millionen Euro. Darüber hinaus weist die Stadt darauf hin, dass im Frühjahr auch die Bürgerwerkstätten zu Hochwasserschutzmaßnahmen in Erftstadt beginnen.
Im Februar soll der aktuelle Bauabschnitt entlang der Carl-Schurz-Straße fertiggestellt werden. „Die Baustelle zur Sanierung der Liblarer Straße wandert dann weiter in Richtung Marienplatz“, erklärt die Stadt und fügt hinzu: „Bis Mai 2023 sollen die Arbeiten an der Ludwigstraße abgeschlossen sein. Im ersten Quartal soll zudem der Umbau des Carl-Schurz-Platzes starten. Insgesamt wird die Sanierung bis 2024 dauern.“
Für das Frühjahr stehen auch bereits die Termine für die Aktion „Saubere Erftstadt“ fest: 3. und 4. März. „Anmeldungen sind schon möglich“, betont die Stadt.
Des Weiteren starten im Frühjahr - neben der Sanierung des Lechenicher Schulzentrums, die zügig weiter voranschreiten soll - erste Vorarbeiten für ein weiteres Schul-Großprojekt der Stadt Erftstadt in 2023: Neubau einer zweigeschossigen Mensa mit ­Nebenräumen für die Donatusschule. Der tatsächliche Startschuss für die Neubauarbeiten erfolgt zwar erst im Herbst, „im Frühjahr werden aber bereits Vorarbeiten geleistet. Unter anderem müssen Spielgeräte versetzt und das Baufeld und die Fläche für die Baustelleneinrichtung angelegt werden. Der anfallende Erdaushub wird dabei auf dem Grundstück verteilt und der Neustrukturierung des Außengeländes dienen“, erläutert die Stadt. Die Mensa wird auf einer Grundfläche von 1.167 Quadratmetern entstehen und 180 Sitzplätze bieten.
Eine andere Großbaustelle soll im zweiten Quartal dagegen zumindest zu einem größeren Teil wieder geschlossen werden: Die Rede ist vom Marien-Hospital. Anfang April sollen erste Patienten wieder dort behandelt werden können.
Im Bereich des Straßenausbaus sollen in 2023 „Baustellen“ geschlossen werden: Im Neubaugebiet Lange Heide in Bliesheim sollen die Arbeiten im zweiten Quartal beginnen, im Niederberger Weg im Gewerbegebiet Friesheim im dritten Quartal.
In Friesheim blickt man zudem gespannt auf die Großbaustelle neben dem Friedhof. „Dort soll einer der modernsten Netto-Märkte von NRW entstehen - auf rund 1000 Quadratmetern , mit einer Bäckerei und einer Außenterrasse“, fasst Ortsbürgermeister Stephan D. Bremer zusammen, der betont: „Ich bin froh, dass wir 2023 endlich wieder einen Nahversorger für Friesheim, Niederberg und Borr haben werden. Ich erwarte, dass netto Wort hält und den Bau bis September fertigstellt. Verzögerungen hatten wir in diesem Projekt genug.“ Für den Markt sind auch eine E-Ladesäule und eine Paketstation vorgesehen.

Großbaustellen an den Autobahnen A1/A61 und A555

Apropos Ladesäulen: Auch im Bereich der Mobilität sind seitens der Stadt Erftstadt in 2023 Projekte geplant. So wird zum Beispiel das Mobilitätskonzept nach der Bürgerbeteiligung fertiggestellt und ein E-Ladesäulen-Konzept präsentiert. Weitere Punkte sind die Umsetzung der letzten Ausbaustufe des barrierefreien Ausbaus der Bushaltestellen oder die Erweiterung des Fahrradverleihsystems „mobic“ um E-Bikes.
Zum Thema Mobilität gehören natürlich auch die Autobahnen in der Region. Eine erneute Großbaustelle steht dabei für die A61 von Norden kommend in Fahrtrichtung Koblenz auf dem Jahresplan der Autobahn GmbH Rheinland: Aktuell laufen die Abstimmungen und Organisation der Sanierung, die im Sommer beginnt. „Bei dieser Baumaßnahme ist aber keine Vollsperrung vorgesehen. Wir informieren frühzeitig über die mit der Sanierung verbundenen Einschränkungen und Zeiträume“, so die Autobahn GmbH Rheinland.
Eine weitere Großbaustelle in der Region betrifft die A555 zwischen den Anschlussstellen Wesseling und Godorf. Dort wird „bis Mitte 2023 noch das Teilbauwerk Mühlenweg in Fahrtrichtung Köln verstärkt und neu gebaut. Zudem werden Stütz- und Lärmschutzwände im nördlichen Bereich der Baumaßnahme errichtet.“ In der zweiten Jahreshälfte beginnen die Arbeiten am nächsten Abschnitt: „Wenn wir in Fahrtrichtung Bonn beide Bauwerke - Mühlenweg und Kronenweg - neu bauen und in Richtung Bonn die komplette Fahrbahndecke zwischen Godorf und Wesseling mit offenporigem Asphalt erneuern. Dann müssen wir auf eine 4:0-Verkehrsführung – auf die Fahrbahn in Richtung Köln - ausweichen. Zu diesem Zweck wird jetzt der Standstreifen in Fahrtrichtung Köln ertüchtigt.“
Eine weitere „Autobahn-Baustelle“ betrifft die abgerissene Brücke der Merowinger Straße, die zwischen Bliesheim und Friesheim über die A1/A61 führt. „Ein Ersatzneubau ist in Planung. Derzeit erfolgt die Abstimmung mit den umliegenden Gemeinden“, heißt es seitens der Autobahn GmbH Rheinland, die aber betont: „Der Neubau wird nicht in 2023 erfolgen!“
Zu guter Letzt wirft mit Blick auf 2023 auch ein besonderer Geburtstag bereits seine Schatten voraus: Das Natur- und Umweltzentrum Friesheimer Busch kann sein 25-jähriges Jubiläum feiern.
Neben den hier aufgeführten gibt es natürlich noch viele weitere Maßnahmen und Projekte, über die wir im Erftstadt-Anzeiger im Jahresverlauf berichten werden – wir sind gespannt auf 2023…