Grundsteinlegung
Ein Festsaal für die Schule
Erftstadt-Liblar - (cs) Fast 30 Jahre nach ihrer Gründung baut die Freie Waldorfschule
Erftstadt einen Festsaal für die zahlreichen im Schulkonzept
vorgesehenen Aufführungen. Mit einem Festakt für die Schüler,
Eltern und das Kollegium wurde auf dem Schulgelände der Grundstein
für den Saalbau gelegt.
Sagen und Märchen für die jüngeren Schulkinder, Textcollagen und
fremdsprachige Musicals für die älteren Schüler,
Theateraufführungen in der sechsten, achten und zwölften Klasse,
Solo-, Gruppen- und Klassenauftritte bei den Künstlerischen
Abschlussfeiern oder Schulfesten – gemeinsame Veranstaltungen wie
diese sind aus dem Profil einer Waldorfschule nicht wegzudenken.
„Bereits bei Aufnahme des Schulbetriebs im Jahre 1990 hatte das
architektonische Gesamtkonzept unserer Schule die Errichtung eines
Saalbaus vorgesehen“, erinnerte der für die Öffentlichkeitsarbeit
zuständige Lehrer Alfons Thelen-Brücher an die Anfänge der
Erftstädter Waldorfschule. Diese war zunächst in provisorischen
Schulräumen „Am Schießendahl“ in Liblar untergebracht, bevor das
erste Unterstufengebäude auf dem ca. 30.000 Quadratmeter großen
Gelände in der Nähe des Erftstädter Bahnhofs bezogen werden konnte.
Anfangs hatte der Bau weiterer Klassen- bzw. Gemeinschaftsräume, der
Turnhalle, Mensa oder Schulküche Priorität. 1998 wurde das
Kunstgebäude mit Atelier, Werk- und Eurythmieräumen fertiggestellt,
an das der neue Festsaal angebaut wird.
Im 100. Jubiläumsjahr der Waldorfpädagogik – Rudolf Steiner hatte
1919 die erste Waldorfschule in Stuttgart gegründet – feierte die
Freie Waldorfschule Erftstadt nun die Grundsteinlegung für den
langersehnten Saalbau. Im Anschluss an zwei Schulfeiern versammelten
sich die 440 Schüler und Schülerinnen der Klassen eins bis 13, das
Lehrerkollegium und die Eltern zum gemeinsamen Festakt auf der
Baustelle. Nach dem Vortrag des Grundsteinspruchs durch die Lehrer und
Lehrerinnen verlötete SV-Sprecher Max Laumann den mit
Unterschriftenrollen der 13 Klassen, des Elternrats und des Kollegiums
befüllten Pentagondodekaeder. Dann wurde der Grundstein versenkt und
zugemauert. Abschließend durften Vertreter und Vertreterinnen aller
Klassen, der Eltern und der Lehrerschaft noch einmal symbolisch auf
den Grundstein klopfen.
Entstehen wird, so Architekt Harry Wehner, ein Raum von 765
Quadratmetern Nettogrundfläche inklusive Requisitenraum und
Lüftungsanlage über der rund 100 Quadratmeter großen Bühne. Das am
höchsten Punkt 14 Meter und in der Länge 15 Meter zählende Gebäude
wird über 406 Sitzplätze, verteilt auf zwölf ansteigende
Sitzreihen, verfügen. Darüber hinaus ist der Saal multifunktionell
angelegt; die ersten sechs Sitzreihen lassen sich bei Bedarf – etwa
für den Abschlussball – abmontieren. Ein Akustiker sorgt für die
Konstruktion einer effizienten Akustikdecke.
Die Waldorfschule rechnet mit Baukosten in Höhe von rund 2,2
Millionen Euro. Durch eine im September 2017 ins Leben gerufene
Crowdfunding-Aktion, aber auch durch verschiedene, von Schülern,
Schülerinnen und Eltern initiierte Spendenaktionen wurden 220.000
Euro eingenommen, die die Schule als Eigenkapital einbringt. Somit
konnte im Januar 2019 mit den Bauarbeiten begonnen werden. „Wir
haben zwar im Januar eine Woche wegen Schneefall verloren“,
berichtete Harry Wehner, „liegen aber gut im Zeitplan.“ So soll
der Festsaal im kommenden Winter, spätestens Anfang 2020
fertiggestellt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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