Kallenhof erhält alte Inschrift zurück
Ein Stück „Alt-Bliesheim“ sichtbar gemacht

Die beiden Restauratorinnen, Carmen Seuffert und Paula Meinhardt vom Restaurierungsatelier GRUPPE KÖLN, und der 1. Vorsitzende des Denkmalvereins, Dr. Frank  Bartsch vor dem restaurierten Inschriftbalken am Bliesheimer Kallenhof.  | Foto: Willi Albrecht
  • Die beiden Restauratorinnen, Carmen Seuffert und Paula Meinhardt vom Restaurierungsatelier GRUPPE KÖLN, und der 1. Vorsitzende des Denkmalvereins, Dr. Frank Bartsch vor dem restaurierten Inschriftbalken am Bliesheimer Kallenhof.
  • Foto: Willi Albrecht

Der Bliesheimer Kallenhof erhält eine alte Inschrift zurück. Durch einen unsachgemäßen Farbanstrich wurden vor mehreren Jahrzehnten die farblich in heller Farbe abgesetzten Buchstaben des fast drei Meter langen Inschriftenbalkens (Rähm) an der südlichen Traufseite des Wohnhauses des neuen Kallenhofes, erbaut 1819, mit brauner Farbe übermalt. Dadurch war dieses seltene Baudetail für den Betrachter nicht mehr sichtbar.

Erftstadt-Bliesheim (me). Diese vertieft geschnitzte Inschrift stellt in Erftstadt insofern eine Besonderheit dar, als nicht nur neben der Erbauungszahl das Stifterehepaar namentlich erwähnt wird, sondern auch ein Sinnspruch vorhanden ist.

Der vollständige Text der Inschrift lautet: „ JOHANN GEICHT ET CLARA HOMMELHEIM IM IAHR MDCCCXIX NASWIES KOMMST DU ALS ICH LAG AUF ERDEN KONNTE ICH NACH DEINEM SINN WERDEN“ Sinngemäß bedeutet das: „Du Naseweis, wärest du gekommen, als ich (Balken) noch auf der Erde lag, dann hätte ich vielleicht nach deinem Geschmack werden können.“

Aus denkmalpflegerischen, ortsgeschichtlichen und volkskundlichen Gründen setzte sich der Förderkreis für Denkmalschutz und Denkmalpflege in Erftstadt dafür ein, diese bemerkenswerte Inschrift, im Sinne der Erbauer, wieder für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar zu machen, als bauliches Zeichen der früheren bäuerlichen Lebenswelt vor über zweihundert Jahren.

Zudem erklärte sich der Verein bereit, die vollständigen Kosten für die Restaurierung in Höhe von über 2.000 Euro zu übernehmen.

In Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Erftstadt und in enger Kooperation mit den Eigentümern, der Familie Jonen, erfolgte nun die behutsame und fachgerechte Freilegung und farbliche Ausmalung der Schriftzeichen in der ursprünglichen Farbfassung durch die beiden Restauratorinnen Carmen Seuffert und Paula Meinhardt vom Restaurierungsatelier GRUPPE KÖLN.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Restaurierung ist die Stifterinschrift jetzt wieder an der südlichen Außenfassade des Wohnhauses für jedermann sicht- und lesbar. Bereits in der Ortschronik von Peter Simons (1936) wird sie erwähnt.

Vergleichbare Inschriften befinden sich in Bliesheim an der Alten Schmiede, Frankenstraße 86, und am Fronhof, Frankenstraße 9.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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