"Unser Heimatfilm"
Eine besondere Nahaufnahme des Duos Krause & Sterk
Erftstadt (vd). Knapp drei Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021 ist ein emotionaler Film erschienen, der zahlreiche persönliche Einblicke und Erinnerungen bietet, den Blick aber auch nach vorne richtet. Die Rede ist von „Unser Heimatfilm - Eine Nahaufnahme’’.
Dabei handelt es sich um ein Werk der „Roofless Production“, hinter der die Blessemer Philipp Sterk und Malte Krause stehen. Eigentlich hatten die Beiden in Absprache mit dem damaligen Ortsbürgermeister von Blessem, Helmut Zimmermann, etwas ganz anderes im Sinn, als die Idee im Jahre 2019 geboren wurde: „Wir wollten eine kurze Image-Doku über unser Heimatdorf Blessem/Frauenthal produzieren, das Dorf für ein Jahr filmisch begleiten und Aktivitäten, Vereine sowie das Dorfleben dokumentieren“, erklärt das junge Duo, doch: „Dann kam zunächst Corona und 2021 die Flut. An einen ‚Heimatfilm‘ war nicht mehr zu denken. Und so wurde aus dem Heimatfilm ein Katastrophenfilm“, fassen Philipp Sterk und Malte Krause zusammen.
Ergreifende Rück- und Ausblicke
Ihr Werk umfasst Eindrücke der Katastrophe und verschiedene Sichtweisen auf das Geschehene - von Betroffenen und Helfern. Die hat das Duo bis zwei Jahre nach der Flut begleitet. So schildert Erik Wollersheim seinen Überlebenskampf in den Wassermassen, die ihn in Lebensgefahr bis auf die Autobahn spülten. Dr. Franz-Georg Rips bilanziert das Geschehen rund um das Marien-Hospital. Andreas Negro und Torben Engels schildern ihre Eindrücke als Bewohner der Burg Blessem, unmittelbar neben der dann weltbekannten Abbruchkante. Auch Martin Spoo blickt zurück auf das unfassbare Geschehen rund um seinen Reiterhof, ebenfalls direkt an der Abbruchkante. Daniela Vollbert-Weber berichtet vom Projekt des Flutbuches, das sie geleitet hat. Aber auch Helferin Kerstin Effer aus Köln kommt zu Wort und erinnert sich an ihre Tage und Eindrücke dieser unwirklichen Zeit in Blessem. Auch der Wiederaufbau-Manager der Stadt Erftstadt, Gerd Schiffer, blickt auf die Katastrophe und ihre Folgen zurück. Derweil gibt Robert Küsters vom Unternehmen Rhiem & Sohn Einblicke in die Krater-Baustelle, die im wahrsten Sinne immer noch nicht wieder geschlossen ist.
WEITERE GESCHICHTEN DREI JAHRE NACH DER FLUT
Auf ihrem filmischen Weg richten Philipp Sterk und Malte Krause mit ihren ausgewählten Persönlichkeiten letztlich aber auch den Blick nach vorne, denn: „Am Ende der Dreharbeiten waren mehr als zwei Jahre vergangen. Wir haben es selber und auch in den Gesprächen mit den Menschen gemerkt, man will mit dem Thema jetzt auch mal abschließen. Man möchte zurück zur Normalität und in die Zukunft schauen. Das wünschen wir uns und dem gesamten Dorf – für ein ganz neues ‚Heimat‘-Gefühl“, so das Fazit der beiden Filmemacher.
Bei der Premiere ihres Werkes - mit Unterstützung der Produktionsfirma Banijay Productions Germany und der Stadt Erftstadt - wurden Philipp Sterk und Malte Krause im Anneliese Geske Musik- und Kuturhaus von über 200 Gästen mit minutenlangen „standing ovations“ gefeiert. „Im Publikum sind zum Teil Tränen geflossen. Die positiven Rückmeldungen der Gäste hat uns gezeigt, dass wir mit dem Projekt etwas richtig gemacht haben“, ziehen Philipp Sterk und Malte Krause zufrieden und stolz Bilanz zu ihrem Film, „der eine etwas andere Art ist, mit diesem prägenden Erlebnis umzugehen. Es ist einfach unsere Art, das Erlebte zu verarbeiten“, erklären die beiden Filmemacher.
Ihr knapp 45-minütiges Werk ist bei youtube zu sehen, wurde bereits mehr als 20.000 Mal aufgerufen und ist in diesen Artikel integriert.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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