Wiederaufbau Kläranlage Köttingen
Erftverband sieht „Meilenstein“

Auch der Faulturm ist frisch saniert. André Titz (Abwassermeister), Hermann Müller (verantwortlicher Klärwärter), Ann-Kathrin Beer (Projektleitung, Abteilung Planen und Bauen), Bürgermeisterin Carolin Weitzel und Erftverbandsvorstand Professor Heinrich Schäfer zeigten sich zufrieden mit dem Stand des Wiederaufbaus.  | Foto: Erftverband
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  • Auch der Faulturm ist frisch saniert. André Titz (Abwassermeister), Hermann Müller (verantwortlicher Klärwärter), Ann-Kathrin Beer (Projektleitung, Abteilung Planen und Bauen), Bürgermeisterin Carolin Weitzel und Erftverbandsvorstand Professor Heinrich Schäfer zeigten sich zufrieden mit dem Stand des Wiederaufbaus.
  • Foto: Erftverband

Erftstadt-Köttingen (vd). Das ist ein wichtiger „Meilenstein“ auf dem Weg zum vollständigen Wiederaufbau der Kläranlage in Köttingen, betont der Erftverband. Das Blockheizkraftwerk konnte in Betrieb genommen werden, womit die Eigenstromversorgung wieder gewährleistet ist. Bis allerdings alle Wiederaufbaumaßnahmen nach den massiven Überflutungsschäden aus dem Juli 2021 abgeschlossen sind, wird es wohl noch bis Ende 2025 dauern, so die aktuelle Prognose des Erftverbandes.

Mit dem bisher Erreichten zeigten sich sowohl der Erftverband als auch Erftstadts Bürgermeisterin Carolin Weitzel zufrieden: „Auch wenn ein vollkommener Schutz gegen extreme Hochwasser wie im Jahre 2021 nicht möglich ist, wird die Kläranlage Erftstadt-Köttingen eine deutlich bessere Resilienz gegenüber zukünftigen Starkregen- und Hochwasserereignissen besitzen“, bilanzierte Carolin Weitzel. Denn die Kläranlage wird nicht einfach „nur“ wieder aufgebaut, sie wird modernisiert und optimiert. „Besonders empfindliche Anlagenteile, wie die automatische Steuerung und die Stromversorgung, liegen nun in höhergelegenen Anlagenbereichen. So mindert der Erftverband durch den Umbau der Anlage die Gefahr des Verlustes einzelner Anlagenteile und das Risiko eines Ausfalls der Gesamtanlage sowie der daraus entstehenden Folgeschäden“, betont der Erftverband.

Der Blick zurück

Im Juli 2021 hatte das Erft-Hochwasser zur vollständigen Überflutung der Kläranlage geführt – bis etwa zwei Meter oberhalb der Geländehöhe. Die extremen Wassermassen hatten die Zerstörung wesentlicher Teile der Anlagentechnik zur Folge, die für den Betrieb unverzichtbar sind. Die gesamte Schadenshöhe lag bei rund 18 Millionen Euro.

Den Beschäftigten des Erftverbandes war es mit Unterstützung von Einsatzkräften des Katastrophenschutzes dank großem Engagement und vielen geschaffenen Provisorien gelungen, bereits nach wenigen Tagen die Abwasserreinigung wieder in Betrieb nehmen zu können. Ende 2021 wurde dann mit dem Wiederaufbau der Kläranlage begonnen, genauer gesagt mit der ­Demontage der zerstörten Maschinen- und Elektrotechnik, dem Abriss und Neubau des Betriebsgebäudes sowie der vollständigen Sanierung der Schlammbehandlung. „Sämtliche Arbeiten mussten unter Aufrechterhaltung des laufenden Anlagenbetriebs geplant, koordiniert und durchgeführt werden“, betont der Erftverband, der beim Wiederaufbau „die Verfahrenseinheiten und Funktionen der Kläranlage nach ihrer Vulnerabilität und dem möglichen Schadenspotenzial neu bewertet und angeordnet“ hat: „Kritische Anlagenteile wie Elektrotechnik und Stromversorgung werden beispielsweise auf höherliegenden Geländebereichen beziehungsweise -teilen neu errichtet.“

Weitere Herausforderungen stellten teilweise unbekannte unterirdische Leitungsverläufe aus früheren Ausbaustufen der Kläranlagen sowie die schwierige Marktlage hinsichtlich der Beschaffung elektrischer Komponenten dar.

Fertiggestellt sind mittlerweile bereits der Rohbau des neuen Betriebsgebäudes, sämtliche Erdarbeiten sowie die elektrische Energieversorgung samt Neubau der Trafostation. Auch der Faulbehälter für den Klärschlamm konnte zum Jahreswechsel 2023/2024 in Betrieb gehen. Für die restlichen Anlagenteile der Klärschlammbehandlung läuft aktuell die Inbetriebnahme beziehungsweise die Überführung in den Routinebetrieb. „Die nächsten Bauabschnitte umfassen den Teilneubau des Technikgebäudes, die komplette Erneuerung der Niederspannungsunterverteilung und Anlagenautomatisierung sowie den Neubau eines Schlammsilos.“ Nach Abschluss der Arbeiten ist die Kläranlage Ende 2025 dann deutlich besser vor den Auswirkungen künftiger Hochwasserereignisse geschützt. „Die Kosten für den Wiederaufbau sind durch die Allgefahrenversicherung des Erftverbandes sowie über die Wiederaufbauhilfe des Landes Nordrhein-Westfalen gedeckt“´, so der Erftverband.

Und so gratulierte Bürgermeisterin Carolin Weitzel zu diesem „Meilenstein“ des Wiederaufbaus und dankte dem Erftverband für den zügigen Wiederaufbau und die gute Zusammenarbeit sowie dem Land Nordrhein-Westfalen für die finanzielle Unterstützung.

Auch der Faulturm ist frisch saniert. André Titz (Abwassermeister), Hermann Müller (verantwortlicher Klärwärter), Ann-Kathrin Beer (Projektleitung, Abteilung Planen und Bauen), Bürgermeisterin Carolin Weitzel und Erftverbandsvorstand Professor Heinrich Schäfer zeigten sich zufrieden mit dem Stand des Wiederaufbaus.  | Foto: Erftverband
Auch der Rohbau des neuen Betriebsgebäudes der Kläranlage ist fertig. | Foto: Erftverband
Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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