Interkulturelle Woche
Facetten der Vielfalt

Im Liblarer Rathaus machten die Integrations-Akteure gemeinsam Werbung für das Programm der Integrationswoche. Sie hoffen auf viel Zuspruch und zahlreiche Besucher. | Foto: Stadt Erftstadt
  • Im Liblarer Rathaus machten die Integrations-Akteure gemeinsam Werbung für das Programm der Integrationswoche. Sie hoffen auf viel Zuspruch und zahlreiche Besucher.
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Erftstadt - (gr) Die bundesweit jährlich stattfindende „Interkulturelle
Woche“ ist eine ökumenische Initiative. Sie findet seit 1975 Ende
jährlich statt und wird in diesem Jahr in mehr als 500 Städten und
Gemeinden durchgeführt. Bei rund 5000 Veranstaltungen wird Flagge
für Menschenrechte, Demokratie und für Vielfalt gezeigt.

In Erftstadt hat sich die Koordinatorin für ehrenamtliche
Flüchtlingshilfe in Erftstadt, Ute Pratsch-Kleber am zweiten
Ideenwettbewerb zur Förderung der Integration von Flüchtlingen von
Rat und Verwaltung beteiligt. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr im
Miteinander zwischen den Bürgern der Stadt Erftstadt und den
hierhergekommenen geflüchteten Menschen. Zusammen mit der
Integrationsbeauftragten der Stadt Erftstadt Sandy Auert nahm
Ehrenamtskoordinatorin Ute Pratsch-Kleber im Februar am
Vorbereitungstag zur Interkulturellen Woche 2018 in Frankfurt teil. Im
Anschluss an die Ausschreibung zum Ideenwettbewerb gab es mit dem
Journalisten Philipp Wasmund von Szene 93 erste Treffen, um mögliche
Projekte zu realisieren. Gemeinsam entschied man sich, die
„Interkulturelle Woche“ im November durchzuführen, um weitere
Kooperationspartner einzubinden: Szene 93, kult-IG, Ökumene Ausschuss
Lechenich, Evangelische Kirchengemeinde Lechenich, ASH Sprungbrett.

Bürgermeister Volker Erner, der die Schirmherrschaft übernommen hat,
sieht die interkulturelle Woche als wichtige Begegnung zwischen
„alten“ und „neuen“ Nachbarn. Die Veranstaltungswoche kostet
15.000 Euro. 7500 Euro stammen aus dem Ideenwettbewerb zur
Integration, den der Rat ausgelobt hatte, und 6500 Euro aus dem
Integrationsbudget.

Das Programm:

Freitag, 9. November, 16 bis 17.30 Uhr: Begegnungscafé Spezial:
Kaffee und Kirsche

„Kaffee und Kirsche“ ist die Eröffnungsveranstaltung der
„Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“. Erftstädter aus
Eritrea, Bosnien und Syrien präsentieren Kaffeespezialitäten aus
ihren Heimatländern. Dazu gibt es Waffeln und Kuchen der deutschen
Kaffeetafel.

Evangelisches Gemeindezentrum, An der Vogelrute 8, Lechenich, Eintritt
frei

Freitag, 9. November, 18 Uhr: Schweigegang zur Reichspogromnacht

Seit Jahren erinnert ein ökumenisches Bündnis in Erftstadt an diese
Nacht mit einem Schweigegang, bei dem frühere Orte jüdischen Lebens
besucht werden. Der Gang endet an der Kirche der Versöhnung.

Jüdischer Friedhof, Schleifmühle, Lechenich

Veranstalter Ökumene-Ausschuss Lechenich

Freitag, 9. November, 19.30 Uhr: Für das Erinnern – 80 Jahre
Reichspogromnacht

Auch in den Ortsteilen die heute zu Erftstadt gehören, wurden am 9.
und 10. November 1938 jüdische Mitbewohner angegriffen und gequält,
ihr Eigentum zerstört. Es waren vor allem ganz normale Menschen,
Nachbarn, die in der Reichspogromnacht zu Tätern wurden. Geplant und
angestachelt wurde diese brutale Zäsur in der deutschen Geschichte
von Mitgliedern der NSPAP und der SA, mit Unterstützung von Polizei
und Feuerwehr. Für den 80. Jahrestag organisieren die Kulturvereine
des Netzwerkes kult-IG im Anschluss an den Schweigegang ab 19:30 Uhr
eine Gedenkveranstaltung in der Kirche der Versöhnung Lechenich. Mit
Texten und Musik werden die Erinnerungen an die Reichspogromnacht
wachgehalten.

Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, Lechenich, Veranstalter
kult-IG, Eintritt frei.

Samstag, 10. November, 14 bis 18 Uhr: Spiel ohne Grenzen –
Fifa-E-Games-Pokal

Der Verein ASH Sprungbrett organisiert seit geraumer Zeit eine
„E-Games-Liga“ im Rhein-Erft-Kreis. Im Rahmen der
„Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“ kommen junge Leute
verschiedener Kulturen zusammen, um beim Gemeinschaftserlebnis den
„Grenzenlos-Pokal“ beim Spiel „FIFA 18“ in mehreren Runden
auszuspielen. Das Finale findet auf Großbildleinwand statt.

Evangelisches Gemeindezentrum, An der Vogelrute 8, Lechenich, Eintritt
frei.

Montag, 12. November, 20 Uhr: Provokant nachgefragt:
„Klima-Wandel“ – Wie klappt es mit der Integration?

Miteinander reden, das ist das Ziel dieser Diskussion im Rahmen der
„Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“. Die Zahlen der
neu nach Deutschland flüchtenden Menschen gehen zurück, viele sind
inzwischen auch als Teil unserer Gesellschaft angekommen. Welche
Probleme werden dabei vielleicht zu wenig beachtet? Wer soll in
Zukunft zu Deutschland gehören und wer nicht? Die Gäste können sich
mit dem Journalisten Philipp Wasmund, dem Kabarettisten Senol von der
Kölner Immi-Sitzung und Prof. Dr. Torsten Meise, der sich als
Projektmanager mit der Integration aus Perspektive der Wirtschaft
beschäftigt, kontrovers unterhalten.

Haus Germania, Bonner Straße 41, Lechenich, Eintritt frei.

Dienstag, 13. November, 20 Uhr: Lachen verbindet –
Global-Stand-up-Comedy

Sie kommen aus der ganzen Welt und sind in Deutschland zuhause. Die
Comedians dieses Abends haben ihren Witz bei zahlreichen Formaten
(u.a. WDR NightWash) bereits bewiesen. Im Rahmen der
„Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“, kommen sie nach
Erftstadt, um mit ihrem Blick auf das zwischenmenschliche Leben der
verschiedenen Kulturen zu unterhalten. Achtung, es kann zu
Lachanfällen führen! Mit Christiane Olivier, Tamika Campbell, Salim
Samatou, Jan Overhausen, Masud Abkarzadeh und Bastian Bock.

Gottfried-Kinkel-Aula, Jahnstraße 2, Liblar, Eintritt: 10, ermäßigt
5 Euro an der Abendkasse. Mobilpassinhaber und Besitzer der
Ehrenamtskarte haben freien Eintritt. Karten gibt es unter 0157
52103786.

Mittwoch, 14. November, 17.30 Uhr: „Vielfalt als kulturelle
Ressource“ – Essenskultur und andere Chancen

20 Uhr: Vortrag „Vielfalt statt Abgrenzung – Wohin steuert
Deutschland in der Auseinandersetzung um Einwanderung und Flucht“

Es gibt viel, dass uns die Vielfalt der Kulturen bringt, davon ist der
Soziologe Dr. Kai Unzicker überzeugt. Im Rahmen der
„Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“ bringt er ab 20
Uhr in einem spannenden Vortrag auf den Punkt, was Interkulturalität
bedeutet und wie sie uns nutzt. Unzicker ist Senior Project Manager
bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh. Er beschäftigt sich in
seiner Arbeit vor allem mit der Entwicklung des gesellschaftlichen
Zusammenhalts in Deutschland und mit kultureller Vielfalt. Vor seiner
Tätigkeit für die Bertelsmann Stiftung war er als Forscher am
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der
Universität Bielefeld tätig. Er hat an der Phillips Universität
Marburg Soziologie, Psychologie und Philosophie studiert.

Zuvor bietet Simon Hellmich einen interkulturellen Kochkurs für
Interessierte mit und ohne Vorerfahrung. Diese bereiten gemeinsam
Essen für den Abend vor und bringen ihre ganz eigenen kulturellen
Ressourcen mit ein.

Anneliese Geske Musik- undKulturhaus, Gustav-Heinemann-Straße 1a,
Liblar, Anmeldung zum Kochkurs erbeten, Eintritt frei

Donnerstag, 15. November, 16 bis 22 Uhr: „Vielfalt erleben“ –
Aktionen im Übergangsheim

Im Rahmen der „Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“ gibt
es zahlreiche Aktionen im städtischen Übergangsheim zum Mitmachen
für Bewohner und Besucher. Dabei darf man sich auch über
Köstlichkeiten verschiedener Kulturen erfreuen.

Städtisches Übergangsheim, Radmacher Straße, Liblar, Eintritt frei.

Freitag, 16. November, 15 bis 17 Uhr: Begegnungscafé Spezial:
Afrikanischer Nachmittag

Seit langem gibt es das Begegnungscafé im evangelischen
Gemeindezentrum. Menschen aus verschiedenen Ländern treffen sich
hier, unterhalten sich und lernen sich kennen. Im Rahmen der
„Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“ wird es besondere
Aktionen und Angebote mit „Afrikanischer Kultur“ geben.

Evangelisches Gemeindezentrum, An der Vogelrute 8, Lechenich, Eintritt
frei.

Freitag, 16. November, 20 Uhr: „Vielfalt verbindet – In Concert“

Im Rahmen der „Interkulturellen Woche – Vielfalt verbindet“ gibt
es mitreißende Weltmusik live auf der Bühne. Der Abend endet dabei
nicht so schnell. Denn DJ „LMKF – Daz manaz“ aka Miguel Igler
legt die coolsten Platten aus den Kölner Clubs auf: Dancehall,
Reggae, Soul und Hip Hop. Mit den feiernden Zuschauern wird es die
Party des Jahres in Erftstadt.

Aula Ville Gymnasium. Zugang Poststraße, Liblar, Eintritt frei

Samstag, 17. November, 20 Uhr/Sonntag, 18. November, 18 Uhr: Hexenjagd

Für den Zustand pubertierender Mädchen, die nach einem nächtlichen
Tanz im Wald sonderbar reagieren, gibt es im puritanischen Salem nur
eine Erklärung: Teufelswerk. Man ruft den Hexenspezialisten Pastor
Hale zu Hilfe. Bei den von ihm geleiteten Verhören geben die Mädchen
als Ausrede an, verführt und verhext worden zu sein. Sie merken
schnell, dass sie der Strafe entgehen können, wenn sie andere der
Teufelsbuhlerei beschuldigen. So denunzieren sie munter drauf los,
bezichtigen unliebsame Gemeindemitglieder und genießen ihre neu
gefundene Macht. Eine Hexenjagd beginnt. Szene 93 zeigt den modernen
Theaterklassiker, der mit seiner außergewöhnlichen Bühnenwirkung
und den messerscharfen Charakterporträts bis in die kleinste
Nebenfigur hinein beeindruckt. Es führt exemplarisch vor, wie leicht
ein demokratisches System durch Intoleranz, Ignoranz und Fanatismus
mit den Mitteln seiner eigenen Ordnungs- und Rechtsdisziplin
ausgehebelt werden kann. Zu Recht gehört „Hexenjagd“ immer noch
zu den erfolgreichsten und meistgespielten Dramen.

Kleine Bühne, Poststraße 4, Liblar. Karten: www.szene93.de, ( (0 22
35) 92 28 34, Eintritt 9, ermäßigt 6 Euro.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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