SSV Rot-Weiß Ahrem feiert Einweihung
„Glücklich und endlich autark!“

 Wiederaufbaumanager Gerd Schiffer, Bürgermeisterin Carolin Weitzel, Ortsbürgermeisterin Tanja Giezen und Thomas Kreisch (v.l.) den Platz offiziell freigaben. | Foto: Volker Düster
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  • Wiederaufbaumanager Gerd Schiffer, Bürgermeisterin Carolin Weitzel, Ortsbürgermeisterin Tanja Giezen und Thomas Kreisch (v.l.) den Platz offiziell freigaben.
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Zwei Emotionen waren am Sonntag rund um den SSV Rot-Weiß Ahrem nahezu greifbar: Freude und ­Erleichterung. Nach fast auf den Tag genau vier Jahren konnten die Fußballer wieder auf ihrer eigenen Anlage zu tatsächlichen Heimspielen einladen – auf einer nagelneuen Kunstrasen-Anlage, die samt einer Schar an Ehrengästen und bald 400 Zuschauern feierlich eingeweiht wurde. Auch wenn die Vereinsanlage auf Grund des zerstörten Vereinsheims noch länger eine „Baustelle“ bleiben wird, dieser Tag markierte eine Trendwende für den Verein, in mehrfacher Hinsicht.

Erftstadt-Ahrem (vd). Was für ein Tag für die Offiziellen und Freunde der Rot-Weißen! Nach vier Jahren konnte der Verein wieder zu tatsächlichen Heimspielen einladen - auf die eigene Anlage: „Das letzte Mal war am 18. Oktober 2020. Dann kam Corona und danach die Flut“, erinnerte der Vereinsvorsitzende Thomas Kreisch an schwierige und entbehrungsreiche Monate und Jahre. Denn die Wassermassen, die die Region im Sommer 2021 überfluteten, machten aus der Vereinslage eine riesige „Badewanne“ – voll mit brauner Brühe. Heim und Herz des Vereins waren zerstört. Es folgten unzählige Gespräche, Anträge und jede Menge Fleiß von Vereinsmitgliedern. Dem ersten großen Aufräumen folgten die Planungen für den Wiederaufbau – mit der ­Prämisse, im Zuge dessen auch gleich Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Dabei wurde die Flut-Großbaustelle sozusagen in zwei aufgeteilt: zum einen ein neuer Kunstrasenplatz, zum ­anderen ein neues Vereinsheim. „Denn es zeigte sich schnell, dass es nicht wirtschaftlich wäre, das alte Vereinsheim zu sanieren“, blickte Gerd Schiffer, der Wieder­aufbaumanager der Stadt Erftstadt zurück. Nun werde bald ein neues Vereinsheim gebaut, das dann aber auch von anderen Ortsvereinen genutzt werden könne, erklärte Schiffer. Die Planungsleistungen seien vergeben. Aber er betonte: „Das wird noch zwei bis drei Jahre dauern.“

Dementsprechend dankte Bürgermeisterin Carolin Weitzel ­allen für die Geduld, die bereits nötig war und in Bezug auf das Vereinsheim noch nötig sein wird. Ihr Dank richtete sich zudem an alle Engagierten, auf Seiten des Vereins, der Architekten und Bauunternehmen, aber auch der Stadt und des Landes. Ihr ­Resümee: „Ohne die Fördergelder wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen. Das ist heute ein großer Tag für Ahrem!“

Die ersten drei Heimspiele alle gewonnen

Das sah man den Ahremern auch an, sorgt die neue Kunst­rasenanlage doch dafür, dass die lange Zeit der „Wanderschaft“ endlich beendet ist. „Wir bedanken uns noch einmal bei allen Vereinen in der Nachbarschaft, die uns unterstützt und uns ihre Platzanlagen zur Verfügung ­gestellt haben – aber wir sind jetzt auch wirklich froh, endlich autark zu sein“, erklärte Thomas Kreisch freudestrahlend. Und dabei schwingt auch eine Portion stolz mit, über eine Neuerung, die dem ein oder anderen gar ein Tränchen ins Auge getrieben haben soll: „Wir hatten die Tage, nach 64 Jahren, die der Verein ­besteht, das erste Flutlichttraining in Ahrem“, grinst Thomas Kreisch. Und wenn in wenigen Wochen die Container geliefert werden, dann ist auch das Umziehen und vor allem Duschen am Platz wieder möglich. Angesichts der neuen Anlage und der neuen Möglichkeiten dankte auch Thomas Kreisch allen Vereinsmitgliedern, der Stadt und allen an der Umsetzung Beteiligten – vor allem den Spendern, „denn alleine hätten wir den Anteil, den der Verein beisteuern musste, nicht stemmen können!“

Und damit die Anlage nicht nur einen glücklichen Tag, sondern eine glückliche Zukunft hat, stellte der Verein die Einweihung auch unter Gottes Segen, den Pastor Hans-Peter Kippels reichlich in Form von Weihwasser auf dem neuen Platz verteilte.

Zu guter Letzt, als hätte man den Tag nach Drehbuch geplant, standen dann auch noch drei Heimsiege für die Rot-Weißen zu Buche - die Dritte gewann gegen Friesheim, die Zweite gegen Gymnich und die Erste zum Abschluss ihr Keller-Duell in der Bezirksliga gegen die SG Dahlem-Schmidtheim, so dass die Feierlaune an diesem Sonntag rundum perfekt war.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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