Bundesverdienstkreuz für Marlies Zimmermann
„Guter Geist des Alltags!“

Marlies Zimmermann im Kreis ihrer Kinder: (v.l.) Sabine Goetzke-Zimmermann, Stefanie Zimmermann, Martina Fischer und Andreas Zimmermann. | Foto: Düster
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  • Marlies Zimmermann im Kreis ihrer Kinder: (v.l.) Sabine Goetzke-Zimmermann, Stefanie Zimmermann, Martina Fischer und Andreas Zimmermann.
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Erftstadt-Lechenich (vd). „Ich habe da gar nicht mehr mit gerechnet“, warf Maria Elisabeth Zimmermann, kurz Marlies genannt, ein, als der Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Frank Rock, in seiner Laudatio erklärte: „Heute dürfen sie erfahren, dass ihr Wirken im Stillen doch nicht unbemerkt blieb, dass es vielmehr geschätzt und gewürdigt wird. Mich selbst erfüllt es mit großer Freude, dass der Bundespräsident der Anregung nachgekommen ist, ihre besonderen Verdienste mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu würdigen.“

Das, was die heute 90-Jährige in den vergangenen vier Jahrzehnten geleistet hat, ist tatsächlich aller Ehren wert. In der offiziellen Begründung des Bundespräsidenten heißt es: „Frau Zimmermann ist verwitwet und Mutter von vier Kindern. Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand 1996 war sie Mitarbeiterin des Beratungsbüros des Caritasverbandes in Kerpen für den Rhein-Erft-Kreis. Geprägt von ihrer langjährigen Beschäftigung in der Beratungsstelle und ihren dort gesammelten, beruflichen Erfahrungen mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen, hat Frau Zimmermann 1985 ihre ehrenamtliche Arbeit beim Sozialdienst katholischer Männer (SKM) für den Rhein-Erft-Kreis aufgenommen.“

Viel Auf- und Ausbauarbeit beim SKM 

Beim SKM war sie von 1985 bis 2013 stellvertretende Vorsitzende und baute nicht nur in Lechenich diverse Angebote auf und aus. So brachte sie unter anderem 1987 in Frechen eine Beratungsstelle und Tagesstätte für wohnungslose Menschen mit auf den Weg. 1994 wurde mit ihrer Beteiligung das Wohnhaus St. Kilian in Lechenich ins Leben gerufen und ab dem Jahr 2000 das heutige Anton-Leininger-Haus aufgebaut. Dort erhalten chronisch psychisch erkrankte Menschen ein Wohn- und Unterstützungsangebot. Auf ihr Bestreben geht zudem die Kleiderkammer in Erftstadt zurück. Darüber hinaus unterstützte sie die drei Tafeln des Sozialdienstes. Ihr offen und ehrlicher, so manches Mal durchaus unbequemer Rat wurde dabei auch in den verschiedenen Gremiensitzungen sehr geschätzt. Von 2013 bis 2021 übernahm sie diese Gremienarbeit im Verbandsrat des SKM. Dank ihrer Erfahrung und Empathie genoss sie stets einen hohen Stellenwert – bis heute. Das galt im übrigen auch für die ehrenamtlichen Teams, für die sie stets ein offenes Ohr hatte.

Aktiv auch in St. Kilian

Des Weiteren zeigte sich Marlies Zimmermann seit 1977 über mehrere Jahrzehnte im Pfarrgemeinderat von St. Kilian in Lechenich sehr aktiv. Und so schloss Frank Rock seine Laudatio mit den Worten: „Sie sind ein guter Geist des Alltags! Wer sich über viele Jahre hinweg unermüdlich um seine Mitmenschen kümmert, wer viele Stunden wohl verdienter Freizeit opfert, wer sich mit so viel Liebe und Herz für seine Mitmenschen einsetzt, der hat es redlich verdient, dass seine Leistungen auch gebührend gewürdigt werden!“ Und so verband der Landrat die Auszeichnung mit einem großen Dank an Marlies Zimmermann für ihr „großartiges Wirken“.

Respekt, Anerkennung und vor allem Dank zollten der 90-Jährigen dann auch Franz Holtz, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Erftstadt sowie die Kreistagsvertreter Michael Schmalen (CDU), Nadine Eilenberger (SPD) und Harald Dudzus (FDP). Gerd Roß, Mitglied des Verbandsrates des SKM, dankte Marlies Zimmermann ebenfalls und betonte rückblickend: „Sie haben dem SKM ein Gesicht gegeben!“

Die langjährige Freundin der ­Familie, Andrea Wagner, verriet am Ende ihrer lobenden Worte noch, dass Marlies Zimmermann tatsächlich auch noch zum Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier reisen wird.

Angesichts der ganzen Verdienste stellte schließlich Marlies Zimmermanns Tochter, Martina Fischer, stellvertretend für die ­Familie fest: „Keine Ahnung, wie Du das alles geschafft hast!“ Denn: „Wir haben nie unter Deinem Ehrenamt gelitten. Die Familie stand immer im Fokus.“

Marlies Zimmermann selbst erklärte, dass sie den Dank und die guten Wünsche gerne annehme, aber: „Den Verdienstorden gebe ich an die ganzen Ehrenamtlichen weiter, die sich mit mir für die gute Sache engagiert haben!“

Und eines war am Ende der Feierlichkeiten auch klar: Marlies Zimmermann wird sich, so lange es ihr möglich ist, weiter für das Allgemeinwohl engagieren – eben ein „guter Geist des Alltags!“

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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