Stadtgarde spendet an die Tafel

Lebensmittel statt Kamelle

Erftstadt-Lechenich (gr). Die Mitglieder und Mariechen der Lechenicher
Stadtgarde unterstützen die „Erftstädter Tafel” mit einer Spende
in Höhe von 2.661,66 Euro zum Erwerb von Lebensmitteln. Mit dem
Ausfall des Lechenicher Karnevalszuges war den Gardisten schnell klar,
dass es auf jeden Fall „Kamelle der anderen Art” geben werde - in
diesem Jahr jedoch nicht in Form von Schokoriegeln, Strüssje oder
anderer Süßigkeiten. Dem noch während der laufenden Session
gestarteten Aufruf, für die Erftstädter Tafel zu spenden, folgten
viele uniformierte Gardisten, Mariechen, Kadetten wie auch viele
nicht-uniformierte Mitglieder. Spontan, ohne Frage und mit dem Herzen
am rechten Fleck haben sie so einen großen Teil des
Wurfmaterialbudgets für den guten Zweck eingesetzt. Garde-Kommandant
Alexander Klement: „Wir haben uns in den letzten Jahren immer wieder
für verschiedene karitative Projekte eingesetzt. In dieser
speziellen, schwierigen Zeit haben wir uns gezielt die Frage gestellt,
an welcher Stelle wir Menschen vor Ort, die in eine Notlage geraten
sind, helfen können.” Sie hätten sich daher sofort für die Tafel
entschieden, da sie mit ihren Ausgabestellen in Lechenich, Liblar und
Kierdorf genau die richtige lebensnotwendige Hilfe für bedürftige
Mitmenschen vor Ort anbiete, so Klement weiter.

Sabine Ricken von der Tafel zeigte sich glücklich über diese
Zuwendung: „Diese Unterstützung ermöglicht uns, länger haltbare
Lebensmittel zu kaufen, die für viele unserer Kunden ein wichtiger
Teil der täglichen Ernährung sind oder auch ein besonderes Extra
darstellen.” Viele Einzelhändler aus Erftstadt und Umgebung stellen
der Tafel bereits frische Lebensmittel zur Verfügung. Die Ehrenamtler
unterstützen sich in einem großen Team auch gegenseitig und machen
es mit ihrem persönlichen Einsatz seit 18 Jahren immer möglich, dass
genügend Lebensmittel zur Verfügung stehen und die Ausgabezeiten
zuverlässig eingehalten werden können.

Dies ist in der Corona-Krise eine besondere Herausforderung, da viele
von ihnen zur Risikogruppe gehören, aber dennoch unermüdlich für
die vielen Kunden und Familien da sind. Hier erreicht eine besondere
Kameradschaft, wie sie auch in der Stadtgarde anzutreffen ist, jeden
Tag aufs Neue ihr Ziel. Jürgen Diers, Sprecher der Tafel,
erläuterte, dass gerade auch in diesem Jahr durch den Lockdown die
Bedürftigkeit oder die finanzielle Belastung vieler Familien
gestiegen ist und jede Hilfe auch weiterhin nötig sei. Die Tafel ist
eine Initiative von Erftstädter Bürgern, die vom „Sozialdienst
Katholischer Männer für den Rhein-Erft-Kreis” getragen wird. Die
Lechenicher Stadtgarde als Traditionscorps der „Lechenicher
Narrenzunft” hat sich während ihres 25-jährigen Bestehens immer
wieder in Form von Auftritten, Sach- und Blutspenden, Teilnahmen an
Typisierungsaktionen und so weiter dafür eingesetzt. Claus Neunzig,
Presseoffizier: „Die coronabedingte - und aus gesundheitlichem
Aspekt richtige - Absage aller Publikumsveranstaltungen während der
Karnevalssession, hat vielen Menschen dennoch wichtige, mit Freude
durchzogene, Tage im Jahr nahezu alternativlos genommen. Mit der
Spende hoffen wir, den „Funken Freude” an anderer Stelle zu
entfachen - so, wie wir es auf unsere Standarten, mit dem Absatz des
Gardeschwures

‚Mer wollen Spaß un Freud üch maache‘, geschworen haben.”