"Impuls" von Thommy Mewes
„Mangel an klarer und konsequenter Führung“

Thommy Mewes Blick zielt aktuell weniger auf Sportliches, sondern vielmehr auf die Verwaltung und deren Führung. | Foto: Michael Breuer |  photokonzept
  • Thommy Mewes Blick zielt aktuell weniger auf Sportliches, sondern vielmehr auf die Verwaltung und deren Führung.
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Erftstadt (vd). Spätestens mit diesem Schreiben hat Thommy Mewes den „Wahlkampf“ eröffnet. Der Bürgermeisterkandidat der Grünen für die Stadt Erftstadt 2025 hat „ein ehrliches Wort zur Personal- und Führungssituation in der Stadtverwaltung Erftstadt“ veröffentlicht. In seinem „Impuls“ nimmt Thommy Mewes unter anderem Stellung zum aktuellen Krankenstand in der Verwaltung, der extrem hoch sei, samt vieler Langzeiterkrankter. Mewes zitiert aus der Rede von Bürgermeisterin Carolin Weitzel Ende Februar zum Doppelhaushalt: „13 Prozent der 630 Stellen sind nicht besetzt. Über 20 Prozent der rund 860 Beschäftigten sind langzeit­erkrankt.“ Sein Resümee: „Ein Krankenstand in dieser Größenordnung ist ein deutlicher Indikator für ernsthafte strukturelle Probleme innerhalb der Verwaltung. Zum Vergleich: Der Krankenstand der Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen lag im ersten Quartal 2024 bei rund 6,8 Prozent - und hier sind nicht ‚nur‘ die Langzeiterkrankungen enthalten.“ Hinzu kämen „nur schleichende Nachbesetzungen offener Vakanzen“. Obwohl eingeplant, blieben Stellen unbesetzt, was die Belastung der vorhandenen Mitarbeitenden erhöhe und zu zusätzlicher Frustration führe. ­Zudem kristallisiere sich zunehmend eine Personalfluktuation als Problem heraus. Und so kommt Mewes in seinem Schreiben zu dem Schluss: „In der freien Wirtschaft würde dieser Krankenstand und die Fluktuationsrate alle Alarmglocken aufheulen lassen.“ Unternehmen würden umfassende Maßnahmen ergreifen, von der Ursachenanalysen, über Gesundheitsprogramme bis hin zu strukturellen Veränderungen in der Führung und Organisation, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Effizienz zu steigern. Zwar habe die Analyse des IMAKA-Instituts vor wenigen Jahren wohl - die Ergebnisse seien leider nicht-öffentlich - mehrere zentrale Ursachen identifiziert, aber „bislang wurden keine ausreichenden Schritte unternommen, um die Situation zu verbessern“, so die Einschätzung von Thommy Mewes. Zu verbessern seien zum Beispiel die Arbeitskultur mit fehlender Wertschätzung sowie die organisatorische Ineffizienz mit überladenen Strukturen, beispielsweise übermäßig vielen Ausschüssen oder Beiräten. Viele Prozesse seien „unnötig kompliziert und zeitaufwendig“. Zusammenfassend sieht Mewes das größte Problem in der Führung: „Es herrscht ein Mangel an klarer und konsequenter Führung. Die Hauptverantwortung dafür liegt bei der Verwaltungsspitze, insbesondere bei der Bürgermeisterin.“ Seine Kritik richte sich nicht gegen die Mitarbeitenden, „die unter diesen schwierigen Bedingungen ihr Bestes geben“, betont Mewes. Vielmehr gelte es, Führungskompetenzen zu stärken, beispielsweise durch Fortbildungen, die Arbeitskultur zu verbessern, Gremientermine zu reduzieren und die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern. Der Bürgermeisterkandidat der Grünen schließt sein „ehrliches Wort“ mit der Hoffnung, „dass diese Stellungnahme zu einer breiten Auseinandersetzung mit den Problemen führt und gemeinsam Lösungen entwickelt werden, um unsere Stadtverwaltung handlungs- und zukunftsfähig zu machen.“

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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