Flutopfer bedankt sich mit Spendentransport
Mission "Hilfe für die Ukraine"

Christian Schauff aus Kierdorf bei der Rückfahrt von Dorohusk von der polnisch-ukrainischen Grenze in den Rhein-Erft-Kreis.  | Foto: Christian Schauff
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  • Christian Schauff aus Kierdorf bei der Rückfahrt von Dorohusk von der polnisch-ukrainischen Grenze in den Rhein-Erft-Kreis.
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Die schlimme Flutkatastrophe im Juli 2021 in Erftstadt-Blessem hat Christian Schauff und seine Frau Sylvia sehr hart getroffen. All sein Hab und Gut hat das Ehepaar, dass seit 2010 in einer Mietwohnung an der Radmacher Straße lebte, dabei verloren, und musste über drei Monate in verschiedenen Unterkünften leben. Mittlerweile hat das Ehepaar in einer kleinen Mietwohnung in Kierdorf ein neues Zuhause gefunden. „Uns wurde von vielen Menschen geholfen, so dass wir eine Wohnung fanden und diese auch einrichten konnten“, erzählt der 69-Jährige. Mit einer inzwischen guten Freundin, Christel Schierbaum aus Odenthal, die das Blessemer Paar nach der Flut unterstützt hatte, entstand spontan der Beschluss, Menschen in der Ukraine zu helfen.

Uns wurde von vielen Menschen geholfen, so dass wir eine Wohnung fanden und diese auch einrichten konnten“, erzählt der 69-Jährige.
Mit einer inzwischen guten Freundin, Christel Schierbaum aus Odenthal, die das Blessemer Paar nach der Flut unterstützt hatte, entstand spontan der Beschluss, Menschen in der Ukraine zu helfen.
Bevor die Flut ihnen alles nahm, hatten die Schauffs 2019 durch den Tod ihres Sohnes bereits einen schweren Schicksalsschlag verkraften müssen. „Nachdem 2019 unser Sohn verstorben ist und nun die Flut uns alles genommen hatte, haben meine Frau und ich diese Aktion genutzt, um uns für die viele Hilfe, die wir erhalten haben zu revanchieren“, erkärt der Rentner seine bemerkenswerte Hilfsaktion.
Christian Schauff startete einen Spendenaufruf auf Facebook. Es meldeten sich so viele Menschen, dass klar war, dass die zunächst geplanten zwei Fahrzeuge nicht ausreichen würden. Mit Spendengütern wurde Christian Schauff unter anderem von seinem Kardiologen und seiner Hausärztin aus unterstützt. Deren Mitarbeiterin stellte spontan ihr Wohnmobil mit Anhänger zur Verfügung.
Schnell wurde daraus ein Mini-Konvoi mit vier Transportern, einem Wohnmobil mit Anhänger und einem 7,5 Tonner-LKW aus Greetsiel in Ostfriesland. Christel Schierbaum hat eine Ferienwohnung in Ostfriesland und durch dortige Kontakte kam der 7,5 Tonner von der Nordeeküste zur Hilfsaktion hinzu. Auch Sachspenden wurden in Ostfriesland gesammelt. Christel Schierbaum ist eine Frau, die sehr viel in verschiedenen Hilfsorganisationen tätig ist.
„Ich wollte klein starten und dann ist es groß geworden“, freut sich Schierbaum über das Ergebnis der Spendensammlung. Neben meiner großen Sammelstelle in Odenthal, gab es die in Ostfriesland mit 7,5 Tonner und großem Transporter sowie die Erftstädter. Jeder Teilnehmer hat ein eigenes Projekt daraus gemacht, das am Ende sternenförmig zusammlief“, berichtet Christel Schierbaum.
Hilfsgüter im Wert von 60.000 Euro konnten so an die polnische Grenze gebracht und in Dorohusk dem Polnischen Roten Kreuz übergeben werden.
Das Hilfsteam hat sich am Tag der Abreise zum ersten Mal gesehen. „Allen Helfern, die mich und meine neun neuen Freunde bei unserer Mission so zahlreich unterstützt haben, sage ich herzlichen Dank. Ihr seid klasse!“, drückt Christian Schauff seine Dankbarkeit aus.
Die Reise war mega anstrengend: Samstagabend bis Montagabend, 1.500 Kilometer hin und zurück.
Am LKW platzte zweimal einReifen. „Dank super freundlicher und hilfsbereiter polnischer Menschen konnten wir unsere Fahrt durch Polen bis Dorohusk nahe der ukrainischen Grenze fortsetzen und Sonntag bis Mitternacht alles entladen“, schildert Christian Schauff den Ablauf des Hilfstransports.
Nach nur vier Stunden Schlaf ging es zurück Richtung Heimat. „Am Montagabend gegen Mitternacht war die Mission beendet und wir um viele positive Erfahrungen reicher“, fasst Christian Schauff zusammen.
„Wir haben in Polen so viele tolle Menschen kennen gelernt, dass es schwer fällt, nicht gleich wieder eine Fahrt zu planen. Die polnischen Helfer haben sich extrem über unsere Lieferung gefreut und ehrenamtlich bis weit nach Mitternacht Waren sortiert, damit diese am Morgen weiter in die Ukraine transportiert werden konnten“, freut sich Christian Schauff.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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