Windpark Erftstadt A1
Nach Friesheim soll Projekt in Erp folgen
Erftstadt (vd). Im März 2022 schlossen sich rund 50 Landkreise, Kommunen, energiewirtschaftliche Unternehmen und Projektträger mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, kurz MWIKE, zum Bündnis Gigawattpakt zusammen. Ziel des Paktes ist es, den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Rheinischen Revier voranzutreiben. Konkret soll die installierte Stromerzeugungsleistung der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2028 auf mindestens 5 Gigawatt ausgebaut werden. Der Gigawattpakt wird dabei als gesellschaftliches Gemeinschaftsprojekt betrachtet, bei dem jeder Akteur dazu aufgerufen ist, seinen Beitrag zu leisten. Die Landesregierung bietet dabei neben Informationen auch finanzielle Unterstützung an und beschleunigt zum Beispiel die Planungs- und Genehmigungsverfahren von Wind- und Photovoltaikprojekten. Bis 2028 werden bis zu 60 Millionen Euro an Mitteln für den Strukturwandel durch den Bund und das Land NRW zur Verfügung gestellt. Die Kommunen im Rheinischen Revier sollen ihren Beitrag leisten, indem sie geeignete Flächen planerisch ausweisen.
Zwischen Friesheim und der Bundesautobahn A1, Nahe der Ausfahrt Weilerswist-West, sind im Rahmen der Initiative zwölf Windenergieanlagen entstanden. Der Windpark Erftstadt A1 steht kurz vor der Vollendung und ist einer der größten Windparks mit Bürgerbeteiligung im Rhein-Erft-Kreis. Die Stadt Erftstadt und der regionale Windenergieentwickler REA GmbH aus Düren freuen sich darüber, dass der Windpark nach seiner Fertigstellung jährlich 84,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt - genug, um etwas mehr als 28.000 Haushalte zu versorgen. Durch den Betrieb des Windparks wird dabei eine jährliche CO2-Vermeidung von 56.618 Tonnen erzielt.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur erklärte vor Ort: „Der deutliche Ausbau Erneuerbarer Energien ist zentrales Element des Strukturwandels im Rheinischen Revier und zugleich unverzichtbar für die Energiewende in Nordrhein-Westfalen und im ganzen Land. Der Gigawattpakt leistet einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Region und ist ein klares Bekenntnis zu einer sicheren, nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung.“ Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, ergänzte: „Mit den Maßnahmen wird das Bemühen unterstrichen, die wegfallenden Energiekapazitäten aus der Braunkohle zumindest teilweise zu kompensieren und damit klimaneutral zu werden.“
REA-Geschäftsführer Klaus Wildrath betonte im Schatten der Windräder, dass sein Unternehmen künftig jährlich 167.000 Euro aus den Erträgen der Anlagen an die Kommunen auszahle. Den Großteil, rund 100.000 Euro, wird dabei Erftstadt erhalten. Aber auch die Gemeinden Weilerswist und die Stadt Zülpich werden beteiligt. Damit orientiere sich die REA freiwillig an einer neuen gesetzlichen Bestimmung zur kommunalen Beteiligung im Erneuerbare-Energien-Gesetz, die für die Anlage in Friesheim allerdings noch gar nicht greife. Strom werden die Wind-Giganten liefern können, sobald abschließend ein entsprechender Trafo installiert ist. Auf dessen Lieferung wird aktuell allerdings noch gewartet.
Und so konnte es letztlich kaum verwundern, dass auch Erftstadts Bürgermeisterin Carolin Weitzel ein positives Fazit zog: „Das Projekt in Friesheim ist das größte Einzelprojekt in Erftstadt. Wir werden schon bald den Energiebedarf, den die Haushalte und unsere Wirtschaft benötigen, vor Ort selbst erzeugen. Dass die Bürgerschaft die Chance hat, sich an dem Projekt in Friesheim auch wirtschaftlich zu beteiligen und die Stadt Erftstadt von der REA künftig rund 100.000 Euro jährlich an Ausschüttung erhält, ist ein Plus.“
Der Windpark Erftstadt A1 soll aber nicht das letzte große Windenergieprojekt in Erftstadt sein. Westlich von Erp sind 14 weitere Anlagen in Planung, mit einem prognostizierten Stromertrag von insgesamt rund 105 Millionen Kilowattstunden.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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