Blau-Gelbes Kreuz und Freundeskreis
Netzwerk hilft in der Ukraine
Erftstadt (vd). Seit mittlerweile mehr als 1000 Tagen dauert nun schon der verheerende Krieg in der Ukraine an. Auswirkungen sind auch in Erftstadt zu spüren. Dazu zählen unter anderem Bemühungen, das Leid der Menschen vor Ort zu lindern und zu helfen. Der Krieg und die Lage in der Ukraine standen auch im Mittelpunkt eines Abends der evangelischen Kirchengemeinde in Liblar.
Die hatte ins Gemeindehaus eingeladen, wo Pfarrerin Andrea Döhrer die Gäste begrüßte. Danach standen Helferinnen und Helfer, aktuelle Eindrücke und Projekte im Fokus. Zunächst berichteten Ilonka Ciciliano, Imke Klütsch und Nadiia Khmeliuk über die Vereinsarbeit des Blau-Gelben Kreuzes in Erftstadt und Köln, über den beispielsweise medizinische Notfallkoffer, Generatoren, Krankenhausbetten und mehr gesammelt werden. Diese sind in der Ukraine ebenso vonnöten wie Erstausstattungsboxen für Babys, die ohne Vater aufwachsen müssen.
Im Anschluss beleuchtete ein Bericht von Lucyna Malinowska-Schreiber, 1. Vorsitzende des Freundeskreises Erftstadt - Jelenia Góra, und Jürgen Schreiber die Gegebenheiten in Erftstadts ukrainischer Partnerstadt Ternopil. Die Stadt liegt im Westen der Ukraine, also nicht in direktem Kampfgebiet. Und doch werde im Schnitt einmal pro Woche Luftalarm ausgelöst, so Schreiber. Eine Gedenkminute für die 400 nicht zurückgekehrten Männer wurde durch die eindrückliche Schilderung von Lucyna Malinowska-Schreiber von der „Heldengalerie“ auf dem Martkplatz begleitet. Dort sind Bilder der Soldaten zu sehen: „Das ist schon ein sehr bedrückendes Bild. Auch auf den Spielplätzen sind kaum Väter zu sehen, die mit den Kindern spielen“, fasste sie zusammen. Und doch läuft ein „Alltag“ weiter – und auch der begonnene Austausch: „Wir haben die Schule besucht, die im vergangenen Jahr am trinationalen Projekt ‚wir bewegen uns miteinander – aufeinander zu‘ teilgenommen hat, zusammen mit dem Lyceum ZSOiT aus der polnischen Partnerstadt Jelenia Góra und unserer Gottfried-Kinkel-Realschule“, erklärte Jürgen Schreiber und betonte: „Trotz der Rahmenbedingung des Krieges haben wir die herzliche Atmosphäre aus dem Projekt in der Schule wieder erleben dürfen.“ Vor Ort seien bei dem zweitägigen Aufenthalt viele neue Kontakte entstanden. Und so stand Schreibers Erkenntnis: „Die Arbeit der Partnerschaft fängt im Grunde erst nach den offiziellen Umarmungen an. Deshalb möchten wir im nächsten Jahr ein Projekt zur Klimaveränderung und den Folgen daraus auflegen - mit Teilnehmern aus Erftstadt und Ternopil.“
Im Gemeindehaus war an diesem Abend auch ein besonderer Gast unter den Zuhörern, Katharina Sucker aus der Stadtverwaltung. Sie nahm die vielen Eindrücke von vor Ort mit und dankte den Vortragenden, denn diese Informationen seien hilfreich bei der Vorbereitung des Besuches des Bürgermeisters von Ternopil, Serhij Nadal, der wenige Tage später auf dem Programm stand.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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