Viel Zeit für Gespräche
Patientenhilfe im Marien-Hospital sucht Verstärkung
Erftstadt-Frauenthal - (gr) Sie sind ehrenamtlich engagiert, kommunikativ, sensibel, aber
auch unerschocken. Und sie haben eines: Viel Zeit. Zeit zuzuhören,
mit Patienten zu sprechen, Mut zu machen, sich zu kümmern, aber auch
ein wenig Abwechslung und Humor in den Krankenhausalltag zu bringen.
Das Team um Sybille van den Boom kümmert sich um die Patientinnen und
Patienten im Marien-Hospital. Im April 2014 rief sie die
„Patientenhilfe“ ins Leben; die Ehrenamtler tragen zwar grüne
Jacken, nennen sich aber ganz bewusst „Patientenhilfe“ statt
‚Grüne Damen‘. „Wir wollten deutlich machen, dass es um die
Patienten geht und nicht um uns“, erklärt van den Boom. Elf Damen
und ein Herr nahmen damals dieses Ehrenamt auf. Derzeit ist das Team
auf sechs Personen geschrumpft, und van den Boom wirbt um weitere
Mitstreiter. Der nicht immer leichte Dienst am Patienten gebe den
Ehrenamtlern persönlich viel zurück. Die Neuen im Team begleiten die
erfahrenen Kräfte zunächst auf ihren Runden durch die Stationen, so
wie Silvia Magrian es getan hat, als sie vor zwei Jahren begann. Hier
lernen sie, gewisse Floskeln zu vermeiden, eine neutrale Position
einzunehmen, Humor als ‚Türöffner‘ einzusetzen und vor allem
eines zu beachten: Die Schweigepflicht. Ein eintägiges Tagesseminar
rundet die Qualifizierung ab.
„Den Patientenhelfern stehen zudem Weiterbildungen, Vorträge,
Betriebsausflug und Weihnachtsfeier im Krankenhaus offen“, betont
Pflegedirektorin Bettina Hansen. Auch eine Auszeit oder die
Gelegenheit zu Supervision sei möglich. Vierteljährlich findet eine
Teambesprechung statt. Van den Boom würde sich freuen, wenn das Team
wieder auf zwölf bis 14 Personen anwachsen würde. „Dann könnten
wir täglich beide Stationen schaffen.“
Auch das Krankenhauspersonal profitiert von der Patientenhilfe.
Patientenfürsprecherin Katharina Pfeilschifter hat die Erfahrung
gemacht, dass die Zahl der Beschwerden deutlich zurückgegangen ist,
seitdem es dieses Team gibt. „Beschwerden über die psycho-soziale
Betreuung hat die Idee zur Patientenhilfe entstehen lassen“,
berichtet sie. Dabei seien längst nicht nur ältere Menschen von
Angst, Einsamkeit und fehlender Zuwendung betroffen. „Auch junge
Menschen brauchen Gespräche“, weiß van den Boom. „Wenn dann ein
Patient sagt: ‚Es ist so schön, dass es Sie gibt‘, bekommt man
ganz viel zurück“, berichtet sie.
Wer sich dem Team anschließen möchte, gerne auch männliche
Ehrenamtler, erreicht van den Boom unter (0 22 35) 21 45 und erhält
hier weitere Infos.
Redakteur/in:REDAKTEURIN Gabriele Rupprecht aus Erftstadt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.