Hoffen auf die Therapie
Roswitha Gaspers bedankt sich für die Unterstützung
Erftstadt/Köln - Immer noch völlig überwältigt von der Hilfsbereitschaft der
Menschen, auch weit über die Grenzen Erftstadts hinaus, ist Roswitha
Gaspers aus Erftstadt. Die alleinerziehende Mutter der zwölfjährigen
Jenny und der 26-jährigen Diana hat Blutkrebs. Nur eine
Stammzelltransplantation kann ihr Leben retten. Unter dem Motto
„Roswitha will leben“ hatten sich Ende Dezember im Liblarer
Rathaus 561 Menschen typisieren und in die Spenderdatei der DKMS
aufnehmen lassen. „Dafür möchte ich mich an dieser Stelle von
ganzem Herzen bedanken“, sagt Roswitha Gaspers im Telefonat mit der
Redaktion am 13. Januar.
Bereits im Oktober 2013 erhielt sie die Diagnose, die ihr Leben auf
den Kopf stellen sollte: Leukämie. Nach aufwändigen Chemotherapien
wurde sie nach vier Monaten als geheilt entlassen. Aber dann kam Ende
2016 der erneute Schock, die Leukämie war wieder da. Und nun kann nur
noch eine Stammzellspende helfen.
Nie hat Roswitha Gaspers, die sich selbst als „rheinische
Kämpfernatur“ bezeichnet, aufgegeben. Soviel Lebensenergie sollte
belohnt werden. Bereits kurz nach der Typisierungsaktion wurde ein
Spender - der gesuchte genetische Zwilling - in Belgien gefunden.
Jetzt heißt es weiter Daumen drücken. Seit 3. Januar ist Roswitha
Gaspers zur Vorbereitung auf die Stammzelltransplantation in der
Kölner Uniklinik. Am 16. Januar soll die Stammzellspende in Belgien
entnommen werden und ihr am 17. Januar transplantiert werden.
„Dieser Vorgang scheint relativ unspektakulär zu sein; er dauert
etwa eine Stunde, und man muss sich das wie eine Bluttransfusion
vorstellen“, erklärt die 51-Jährige. Roswitha Gaspers hofft
inständig, dass nichts dazwischen kommt, weder bei ihr noch beim
Spender. Nach erfolgter Transplantation könne es bis zu vier Wochen
dauern, bis erste Ergebnisse darüber vorliegen, ob die
Transplantation erfolgreich war. „Das ist bei jedem anders“, sagt
Roswitha Gaspers.
Am Morgen des 13. Januar hatte sie zunächst gefiebert, aber jetzt am
Nachmittag sei sie schon wieder auf dem „aufsteigenden Ast“,
erzählt die Patientin. Langweilig sei es ihr im Krankenhaus noch
nicht geworden.
Maximal zwei Menschen dürfen sie pro Tag und nur einzeln besuchen.
Morgens um 8 Uhr werde sie in der Regel „abgestöpselt“, sodass
sie sich frei bewegen kann. „Dann gehe ich zur Sportgruppe oder
laufe am Nachmittag durch die Station, die ja keimfrei gehalten
wird“, berichtet sie über ihren Alltag. Malen, Sudokus oder
Fernsehen sind weitere Beschäftigungen. Fürs Lesen fehlt ihr die
Konzentration.
Was das Essen angeht, so haben ihr die Chemotherapien zugesetzt.
„Das Essen muss fett- und zuckerfrei sein. Alles, was ich bekomme,
ist einzeln verpackt, um Infektionen zu vermeiden.“
„Den 17. Januar erwarte ich mit Ungeduld“, verrät Roswitha
Gaspers. Den Spender, der ihr Leben retten kann, kennt sie nicht. Wenn
die Transplantation erfolgreich ist, kann Roswitha Gaspers ihm (oder
ihr) eine Nachricht schicken. Nach zwei Jahren gibt es dann die
Möglichkeit, die persönlichen Daten auszutauschen und sich
kennenzulernen, sofern beide Seiten das möchten. Es soll alles
vermieden werden, was bei den Beteiligten Druck ausüben könnte.
Die Redaktion wünscht Roswitha Gaspers alles Gute und eine
erfolgreiche Therapie!
Redakteur/in:REDAKTEURIN Gabriele Rupprecht aus Erftstadt |
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