Club regelt Nachfolge für das Fortbestehen
„Schwarze Rosen“ blühen auf

Junge und ältere „Schwarze Rosen“ (vorne v.l.) Präsident Günter Reinartz, Schriftführerin Ruth Kranzdorf, Geschäftsführer Oliver Anton, die Verantwortlichen für den Wagenbau Bernd Heller, Andre Pevestorff und Robert Pütz (2. Reihe 2.v.l.). Zum Komitee gehören neben dem Vorstand Benjamin Hünger, Jan Pevestorff und Ludwig Kottäus (2. Reihe, 1.,3. & 4.v.l.) sowie Rolf Schnitzler (vorne 4.v.r.) – neben ihm (v.r.) die ältesten Mitglieder Klaus Fank (86) und Oskar Regner (87) sowie der einzige noch lebende Vereinsgründer und langjähriger Präsident Gerd Kalteyer.  | Foto: Wolfgang Melzer
  • Junge und ältere „Schwarze Rosen“ (vorne v.l.) Präsident Günter Reinartz, Schriftführerin Ruth Kranzdorf, Geschäftsführer Oliver Anton, die Verantwortlichen für den Wagenbau Bernd Heller, Andre Pevestorff und Robert Pütz (2. Reihe 2.v.l.). Zum Komitee gehören neben dem Vorstand Benjamin Hünger, Jan Pevestorff und Ludwig Kottäus (2. Reihe, 1.,3. & 4.v.l.) sowie Rolf Schnitzler (vorne 4.v.r.) – neben ihm (v.r.) die ältesten Mitglieder Klaus Fank (86) und Oskar Regner (87) sowie der einzige noch lebende Vereinsgründer und langjähriger Präsident Gerd Kalteyer.
  • Foto: Wolfgang Melzer

Erftstadt-Erp. Die „Schwarzen Rosen“ bilden nicht etwa einen Geheimbund, sie sind in Erp vielmehr bekannt wie „bunte Hunde“. Seit vielen Jahren bereichern sie vor allem den Karnevalszug. Aktiv zeigte sich der Club mit seinen Mitgliedern aber auch beim Aufstellen des Dorfmaibaums, entsprechenden Bällen samt Wahl einer Maikönigin und sonstigen Aktivitäten im Dorf.

Ein Blick zurück zu den Anfängen – der Club feiert 2025 60-jähriges Bestehen – zeigt, die „Schwarzen Rosen“ sind durchaus in die Jahre gekommen. Doch „verblühen“ sollen sie auf keinen Fall. Vielmehr strebte der Club eine Verjüngung an – und die ist nun tatsächlich gelungen. Doch der Reihe nach: Alles begann 1965 mit einer Freizeit-Fußballmannschaft, die beim Karnevalszug mitgehen wollte, die Geburtsstunde des Clubs, der sich ab 1968 „Club der Schwarzen Rose“ nannte – warum eigentlich: „Namensgeber war ein bis heute bekanntes Hemd eines Textilherstellers mit einer eingewebten Schwarzen Rose“, erklärt der langjährige Club-Präsident Rolf Schnitzler. Die „Schwarzen Rosen“ machten sich seinerzeit schnell einen Namen, dank ihrer selbstgebauten Wagen: „Ohne strenge TÜV-Vorgaben entstanden gerade in den 70er und 80er Jahren unzählige auf einem 15er Deutz gebaute, selbstfahrende Karnevalsgefährte wie zum Beispiel der Nachbau der legendären ‚Flutsch‘ sowie 16 Meter lange Piraten-, Wikinger- oder Segelschiffe. Bis heute sieht man die Wagen des Clubs noch in vielen Karnevalszügen im Umland“, berichtet Schnitzler nicht ohne stolz. Und das Jeckentum der „Schwarzen Rosen“ trieb weitere Blüten: „Dreimal stellte der Club auch das närrische Dreigestirn im Erper Karneval mit Prinz, Prinzessin und Hofmarschall.“ Schnitzler ist der einzige noch ­lebende Prinz des Clubs. Die Jubiläen zum 25- und 50-jährigen ­Bestehen feierte der Club zünftig bayrisch - mit der Grainauer Musikkapelle und dem Musikverein Rammingen für die Erper Bevölkerung. Und nun steht 2025 das 60-jährige Bestehen vor der Tür, das der Club zum Anlass nahm, sich neu auszurichten: Dieser Prozess begann schon im vergangenen Jahr.

Bis 2023 waren die „Schwarzen Rosen“ ein reiner Männerclub, zuletzt bestehend aus 16 Mitgliedern, wobei die ältesten heute bereits über 85 Jahre sind. Somit war abzusehen, wann der Club sein Vereinsleben beenden würde. Daher suchte der amtierende Präsident des „Club der Schwarzen Rose“, Günter Reinartz, das Gespräch mit Oliver ­Anton. Der war Sprecher einer Vereinigung junger, karnevalsbegeisterter Frauen und Männer. Als „Erper Fründe“ nahmen sie am Rosenmontagszug teil. Da sie kein eigenes Karnevalsgefährt hatten, stellte die „Schwarze Rose“ den Erper Fründen einen Wagen zur Verfügung, den sie auch umgestalten durften. Gleichzeitig fragte Günter Reinartz Oliver Anton, ob kein Interesse an einer Fusion der beiden Organisationen bestehen würde. Nach einigen Sondierungen traten 18 junge Frauen und Männer dem „Club der Schwarzen Rose“ bei, der dafür seine Statuten änderte, um auch Frauen aufnehmen zu können. Vorstand und Komitee wurden paritätisch besetzt und dank der Fusion das Fortbestehen des „Club der Schwarzen Rose“ gesichert.

Zum 60-jährigen Bestehen soll nun zunächst im Rosenmontagszug 2025 den Erper Jecken ein neuer Wagen präsentiert werden, bevor dann am 17. und 18. Mai 2025 eine weitere Jubiläumsveranstaltung des Clubs geplant ist.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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