Bürgergesellschaft Lechenich

Seit 41 Jahren Dienstleister für die Bürger

Viel vorgenommen hatte sich die im Jahr 1977 gegründete
Bürgergesellschaft für Lechenich: die Pflege des Stadtweihers und
der Denkmäler, die Unterstützung der Ortsvereine, Stärkung der
Heimatpflege und –kunde und des Brauchtums, vernünftige
Stadtplanung und die Organisation der Feier zur 700-jährigen
Stadtwerdung.

Erftstadt-Lechenich. Vor allem Letzteres sollte der neuen
Lechenicher Institution mit einem großen Umzug in historischen
Kostümen im Rahmen einer bunten Festwoche mit vielen Höhepunkten
einen enormen Schub und schnell steigende Mitgliederzahlen bescheren.
Willy Welter als Vorsitzender, Hans Bernd Kretz als sein
Stellvertreter, Dr. Horst Zech als Geschäftsführer, Peter Heinen als
Schatzmeister sowie als Beisitzer Dr. Günther Arentz, Heinz Pieper
und Dr. Karl Stommel waren die Vorstandsleute der ersten Stunde und
verzeichneten innerhalb kürzester Zeit 130 Mitglieder. Auch das bis
heute beliebte Bürgerfest wurde seinerzeit aus der Taufe gehoben.
Nicht zuletzt das neue Pfarrzentrum als gesellschaftlicher Mittelpunkt
beförderte das Interesse. Der Beirat der neuen Gesellschaft bildete
ein Who-is-Who der Lechenicher Gesellschaft ab: Pfarrer Wilhelm
Hösen, Josef Kox, Lothar Olivia, Gottfried Popp, Johannes Porschen,
Jean Nüßgen, Tom F. Stoldt, H. Johannes Zepp, Heinrich Zimmermann
und Christian Hoß.
Das Bürgerfest war zu Anfang im Schlosspark beheimatet, fand nach
einem Termin, der im Regen und Matsch versank, seinen neuen Platz aber
auf dem Marktplatz. Seit fünf Jahren ist auch die Bonner Straße
einbezogen und das Veranstaltungsgelände ist für den Verkehr
gesperrt. „Das gab nochmals einen Schub, denn die Leute wollen
flanieren. Heute ist das Bürgerfest eine Veranstaltung für rund 3500
Menschen aus allen Stadtteilen“, erklärt der Geschäftsführer
Wilfried Koch. Zusammen mit dem Vorsitzenden Lothar Marschalleck,
dessen Stellvertreter Michael Koch, Schatzmeister Dr. Eberhard
Gerstein und den Beisitzern Claus Creutzner und Frank Schwister legt
Koch Wert auf die Feststellung, dass die Bürgergesellschaft das
Bürgerfest und ihre übrigen selbst gewählten Aufgaben komplett
ehrenamtlich stemmt. Dabei täte der Gesellschaft tatkräftiger
Nachwuchs und die Verjüngung der 240 Köpfe zählenden
Mitgliederschaft gut. „Im Laufe der Jahre wurde die Organisation des
Bürgerfestes immer schwieriger. Die Kosten steigen“, klagt Koch.
Die Bürgergesellschaft weist die Verwaltung auf Schandflecke im
Stadtbild hin, bietet auf Anfrage auch Stadtführungen an. In
Vorbereitung ist für den Sommer ein Spieleparcours mit Hüpfburgen
auf rund 4000 Quadratmetern. Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Damit möchte die Bürgergesellschaft vor allem auch junge Familien
ansprechen und mit ihnen in Kontakt kommen: „Wir freuen uns über
neue Mitstreiter. Die Mitgliedschaft kostet 15 Euro im Jahr.“
Nach wie vor sieht die Bürgergesellschaft ihre vordringliche Aufgabe
in der Dienstleistung an der Lechenicher Bürgerschaft. Dazu gehören
etwa die Installation eines Schaukastens mit Bürgerinfos und alten
Bildern am Bonner Tor und die Bebauung des Kreisels an der
Erper/Herriger Straße mit einem Modell der Landesburg aus
Cortenstahl.
Mit einem ganz besonderen Projekt befasst sich derzeit Dr. Gerstein.
Er will Ende des Jahres ein Buch herausgeben mit Porträts berühmter
Lechenicher Persönlichkeiten und Geschichten aus dem alten Lechenich.
„Die Recherche ist aufwändig, zwei Brände im 18. Jahrhundert haben
viele Dokumente zerstört und zum Ende des Zweiten Weltkriegs sind
viele Bilder und Dokumente entsorgt worden“, beschreibt Dr. Gerstein
die Arbeit. Die Kooperation mit Stadtarchivar Dr. Frank Bartsch und
Gespräche mit Familien und Zeitzeugen bringen den Historiker Schritt
für Schritt weiter. Wer Dr. Gerstein mit Unterlagen oder
Informationen weiterhelfen kann, möge sich bei ihm melden unter (0 22
35) 7 50 90.