Kommunaler Wärmeplan
Stadt Erftstadt möchte Weichen für Zukunft stellen
Erftstadt (vd). „In Deutschland entfällt fast die Hälfte des Energiebedarfs auf die Bereitstellung von Wärme. Daher ist die Umsetzung der Wärmewende, das heißt die Bereitstellung von Wärme durch erneuerbare Energien, von großer Bedeutung für den Klimaschutz und für das Erreichen der Treibhausgasneutralität. Auch Erftstadt steht vor der Herausforderung, die Wärmeversorgung im Stadtgebiet nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten, wenn sie die Klimaschutzziele erreichen will.“ So fasst die Stadt den Hintergrund für einen „wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität“ zusammen, den man jüngst beauftragt hat.
Mit Unterstützung der SME Management GmbH und der GVG Rhein-Erft GmbH soll innerhalb eines Jahres ein „Kommunaler Wärmeplan“ (KWP) entwickelt werden, so der Auftrag der Stadtverwaltung. Bürgerschaft und Unternehmen sollen dabei beteiligt werden. Das Ziel: Die Wärmeversorgung soll zukunftssicher und nachhaltig gestaltet werden. Die Stadt Erftstadt hätte dabei bereits vor der Verpflichtung der Bundesregierung zur bundesweiten Wärmeplanung für Kommunen einen Förderantrag für die Erstellung eines solchen Plans eingereicht, der auch genehmigt wurde. Nach erfolgter Ausschreibung sei nun die SME aus Elsdorf mit der Umsetzung des Projekts beauftragt worden, die das Vorhaben gemeinsam mit der GVG als „Team Wärmeplanung“ realisiere. Der zu erstellende kommunale Wärmeplan solle dann als Grundlage für eine ganzheitliche Wärmewende in Erftstadt dienen. Bürgermeisterin Carolin Weitzel: „Unser Ziel ist es, der Bürgerschaft sowie den Unternehmen und Netzbetreibenden vor Ort eine Orientierung zu möglichen Technologieoptionen für die Zukunft zu bieten.“
So läuft die kommunale Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung wird zu 100 Prozent vom Bund gefördert. Nach einer Bestandsanalyse - samt aktueller Wärmebedarfe, Energie-Infrastrukturen und eingesetzter Energieträger - sollen Analysen erfolgen, samt Einsparpotenzialen etwa für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme, unter Berücksichtigung erneuerbarer Energien. Mit den Ergebnissen soll dann eine Wärmestrategie entwickelt werden.
Die Stadt betont, dass die kommunale Wärmeplanung „nur“ Aussagen zur Wärmeversorgung für ganze Quartiere oder Stadtteile gebe, nicht für einzelne Gebäude oder Privathäuser. Sie zeige zum Beispiel Eignungsgebiete auf, die zentral oder dezentral versorgt werden könnten. So ließen sich auch „Energiefresser“ gezielt identifizieren und Sanierungspotenziale erkennen. Bärbel Ackermann, Klimaschutzmanagerin von Erftstadt, betont: „Wichtig ist aber, dass sich daraus für Hausbesitzerinnen oder Hausbesitzer keine rechtlich verbindlichen Vorgaben ergeben. Der Wärmeplan verpflichtet also niemanden dazu, etwa die Heizung auszutauschen.“
Dr. Stefan Röder, geschäftsführender Gesellschafter der SME, erklärt: „Mit der Anpassung an die neuen gesetzlichen Vorgaben in Sachen Energie setzt die Stadt Erftstadt ihren Weg zu einer modernen und nachhaltigen Energieversorgung in der Region kontinuierlich fort.“ Das Hauptaugenmerk müsse auf drei Aspekten liegen: Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit - unter Einhaltung der gesetzten Klimaschutzziele.
Werner Abromeit, Geschäftsführer der GVG, betont: „Ein offener und transparenter Austausch aller Akteure, also der Unternehmen, der Bürgerschaft sowie der Netzbetreiber und Verwaltung bietet Chancen, alle relevanten Aspekte gemeinsam zu identifizieren und in der Planung zu berücksichtigen. Auf diese Weise kann eine hohe Akzeptanz und ein breites Verständnis bei den Menschen erreicht werden. Dies ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg dieses herausfordernden Vorhabens.“
Auch Bürgermeisterin Carolin Weitzel strebt eine transparente Kommunikation an und verspricht: „Die Menschen und die Wirtschaft in Erftstadt als auch unsere Politik werden regelmäßig über den Prozess der kommunalen Wärmeplanung informiert.“ Aktuelle Informationen rund um das Projekt könnten bereits unter erftstadt.de/waermeplanung abgerufen werden. Diese sollen dann fortlaufend aktualisiert werden.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.