Neue Direktorin an der Realschule
Unterricht mit Technik und den eigenen Händen
Erftstadt-Liblar - Seit Beginn des Schuljahres 2017/18 leiteten Heribert Scholz-Seckler
und Dietgard Schwarz die Gottfried-Kinkel-Realschule (GKR), nachdem
Schulleiterin Ulla Sass in den Ruhestand gegangen war. Nun hat die
Realschule eine neue Leiterin - Silvia Müller-Gröls trat die Stelle
am 1. Februar an.
Müller-Gröls kommt von einer Realschule in Stolberg, deren Betrieb
mit Ende des vorigen Schuljahres in eine Gesamtschule übergegangen
ist. Weil sie nicht zu einer Gesamtschule wechseln, sondern bei einer
Realschule bleiben wollte, musste sie sich umschauen. Zumal die letzte
verbliebene Realschule in Stolberg ebenfalls in absehbarer Zeit ihren
Betrieb einstellen wird. „Die Gottfried-Kinkel-Realschule hat mit
560 Schülerinnen und Schülern annähernd die gleiche Größe und ein
ähnliches pädagogisches Konzept wie meine alte Schule“, freut sich
die 48-Jährige und zählt das Lehrer-Raum-Prinzip, die
Hausaufgabenbetreuung im Schülergarten und eine Vielzahl von AGs als
Beispiele auf. Die Realschule, so Müller-Gröls, sei im Gegensatz zu
anderen Schulformen ein überschaubares System und es gehe familiärer
zu: „Hier kennt jeder jeden.“
Ihren noch frischer Eindruck nach gut drei Wochen fasst sie so
zusammen: „Hier läuft sehr viel an zusätzlichen Aktivitäten, etwa
beim Austausch.“ Begeistert hat die gebürtige Rheinland-Pfälzerin,
die 2007 der Liebe wegen ins Rheinland kam, die Karnevalsfeier an der
Schule: „Das lief alles sehr geregelt und positiv ab. Das sieht in
mancher Schule anders aus. Man muss den Schülern einfach diesen
Spielraum geben. Denn Schule ist gelebter Lebensraum.“
Bei allem Lob - auch die Liblarer Realschule hat Entwicklungsbedarf.
„Die Digitalisierung an den Schulen hinkt hinterher“, erklärt
Müller-Gröls. Sie hofft darauf, dass sukzessive die Infrastruktur
mit WLAN aufgebaut wird und die Schule mit den erforderlichen Geräten
ausgestattet wird. „Ich hoffe, dass wir in einem Jahr weiter sind.
Denn wir müssen die Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler
einbeziehen. Das heißt nicht, dass wir keine Bücher mehr benutzen;
aber der Einsatz von I-Pads kann Schüler auch motivieren. Zudem gibt
es heutzutage hervorragende Lern-Apps. Es muss eine Mischung aus
Technik und den eigenen Händen sein, das Wörterbuch und das I-Pad
gleichermaßen.“
Das Thema Inklusion, so Müller-Gröls, sei mit dem Einsatz von drei
Sonderpädagogen an der GKR gut gelöst. Ein enger Kontakt mit den
betroffenen Eltern, aber natürlich auch generell mit allen an Schule
beteiligten sei wichtig, um bessere Lösungen zu generieren.
Müller-Gröls fährt die 60 Kilometer täglich zwischen Stolberg und
Liblar, denn ein Umzug komme aus familiären Gründen - Ehemann,
Schwiegereltern - nicht in Frage. Sie unterrichtet die Fächer
Englisch und Französisch. Lesen und reisen - bevorzugt nach Island -
nennt sie als ihre Hobbys. Auch mit Isländisch, Russisch, Italienisch
und Spanisch hat sie sich befasst. Sie findet: „Sprache öffnet
Türen.“
Redakteur/in:REDAKTEURIN Gabriele Rupprecht aus Erftstadt |
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