Gymnasium Lechenich
„Weiße“ Friedensaktionen statt Israel-Austausch
Erftstadt-Lechenich (vd). Diese Tage waren eigentlich völlig anders geplant: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Lechenich sollten aktuell zum „Gegenbesuch“ an der neuen Partnerschule in Israel sein. Der Überfall der Hamas auf Israel und der dadurch entfachte Krieg setzte dem Israelaustausch kurzfristig ein Ende – eines, was bei den Schülern, Lehrern und Familien, die vor wenigen Wochen noch israelische Austauschschüler zu Gast hatten, für große Bestürzung, Betroffenheit und Anteilnahme sorgte.
Und so lag es für das Gymnasium Lechenich nahe, in Anlehnung an den eigentlich in diesen Tagen für die Erftstädter stattfindenden Israelaustausch, Friedensaktionen zu veranstalten, „als Ausdruck unseres Wunsches nach einem friedlichen Miteinander insgesamt. Es geht daher nicht allein um den Krieg in Israel, sondern die Aktionen sind Teil unserer Friedenspädagogik als UNESCO-Projektschule und richtet sich damit auch an Menschenrechtsverletzungen und Opfer in der Ukraine, Syrien, Afghanistan, dem Iran oder Bergkarabach“, fasst Corinna Tietze zusammen. Auch sie wäre als Projektkoordinatorin für den Austausch jetzt eigentlich in Israel. Stattdessen organisierte sie nun die Friedensaktion vor Ort mit, die auch bereits in den vergangenen beiden Jahren deutlich sichtbare Zeichen setzten. Nach „1000 Kraniche für den Frieden“ 2021 und einem per Drohne aufgenommenen Foto eines „menschlichen“ Peace-Schriftzugs, standen dieses Jahr „weiße“ Friedenssymbole im Fokus. Unter dem Motto „Mir stonn zesamme för d‘r Friede“ wurden weiße Bändchen aus Baumwolle verteilt, um ans Handgelenk, den Fahrradlenker, den Schulranzen, die Eingangstür oder Ähnliches gebunden zu werden. „Bei dieser Aktion können sich übrigens alle friedliebenden Erftstädter noch beteiligen“, betonen die Organisatoren, die an der Schule ein weiteres „weißes“ Friedenszeichen setzen wollten. Und so war die Schulgemeinschaft aufgerufen, in weißer (Ober-)Bekleidung zur Schule zu kommen, um so gemeinsam ein deutlich sichtbares Statement für den Frieden zu setzen. Dass die Friedensgedanken auf fruchtbaren Boden fielen, zeigte die große (An)Teilnahme, denn: Die beiden Aktionen waren freiwillig, es machten aber nahezu alle mit, was die Schulgemeinschaft sehr freute. „Frieden fängt nicht bei anderen an, sondern bei mir und meinem Denken und Handeln. ‚Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden‘, lautet deshalb die in der UNESCO-Verfassung verankerte Leitidee“, betonten die Organisatoren zum Abschluss ihrer „weißen“ Friedensaktion.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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