Wiederaufbau des Marien-Hospitals
„Wir möchten Anfang Oktober eröffnen“

Dr. Franz-Georg Rips ist zuversichtlich, dass das Marien-Hospital Anfang Oktober endlich wieder für die Patienten da sein kann - mit modernster Technik, zwei großen OP-Räumen und modernen Zimmern. | Foto: Volker Düster
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  • Dr. Franz-Georg Rips ist zuversichtlich, dass das Marien-Hospital Anfang Oktober endlich wieder für die Patienten da sein kann - mit modernster Technik, zwei großen OP-Räumen und modernen Zimmern.
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Erftstadt-Frauenthal (vd). Das Wichtigste vorweg: „Es ist geplant, ab Anfang Oktober unser Krankenhaus endlich wieder für Patientinnen und Patienten zu eröffnen!“ Das erklärt Dr. Franz-Georg Rips, Sekretarius im Vorstand der Stiftung Marien-Hospital Erftstadt-Frauenthal, Trägerin des Marien-Hospitals, mit einem erleichterten Lächeln im Gesicht.

Zwei Jahre und drei Monate nach der Flutkatastrophe könnte dann endlich die Mammutaufgabe „Wiedereröffnung“ geschafft sein. Dr. Franz-Georg Rips jedenfalls ist guter Dinge, die Zeichen stehen überall auf „Endspurt“: „Wir haben die Mitarbeiter informiert, dass sie ab dem 18. September wieder ihre Arbeit im Krankenhaus aufnehmen. Die ersten beiden Wochen noch mit der Hälfte der regulären Arbeitszeit. Der September soll vor allem dazu dienen, sich mit den Arbeitsbedingungen in unserem ‚neuen‘ Krankenhaus – primär mit der EDV – vertraut zu machen und das Haus auf die Patientenversorgung einzurichten“, fasst Dr. Rips die Pläne zusammen. Rund 90 Prozent der Belegschaft seien dem Marien-Hospital in dieser schwierigen Zeit erhalten geblieben, freut sich Dr. Franz-Georg Rips, der betont: „Zu Beginn wird auch mit Schwierigkeiten zu rechnen sein, unsere Aufgabe ist es dann, alle Probleme kurzfristig und effektiv zu lösen.“ Die größte Herausforderung dürfte dabei die EDV sein: „Wir gehen zum Neustart voll digitalisiert an die Arbeit – von der Personalplanung, über Patientenschlüssel bis hin zur Visite, zu der der Arzt dann künftig mit dem Tablet kommt.“

Alles neu - Technik vom Feinsten

Wenn sich die Türen für die Patienten öffnen, wird alles nigelnagelneu sein, „vom Kaffeelöffel bis hin zum Linksherzkatheter, der alleine - samt Nebenkosten - rund 1,2 Millionen Euro gekostet hat“, fasst Dr. Franz-Georg Rips zusammen. Insgesamt wird ­medizinisches Gerät im Wert von rund 18 Millionen Euro - vom Computertomograph, über Röntgengeräte bis hin zum Ultraschall - das Marien-Hospital auf den modernsten Stand der Technik hieven, inklusive eines Schwerpunktes: „Das Hospital wird auf die Kardiologie spezialisiert sein. Das ist im Kreistagsbeschluss zur Zukunft der Krankenhauslandschaft bereits berücksichtigt“, erläutert Dr. Franz-Georg Rips. Dem Neustart fiebert er mit dem gesamten Team des Marien-Hospitals sehnlichst entgegen: „Ich möchte endlich sagen: Es ist vollbracht!“

Kein Wunder, hielt die Bearbeitung dieser Großbaustelle, doch immer wieder neue „Baustellen“ bereit: „Es ist halt ein Altbau, gerade im ursprünglichen Teil des Hospitals rund um die Kapelle mussten die Planungen immer wieder neu angepasst werden“, so Dr. Franz-Georg Rips. Hinzu kamen Probleme bei den Lieferketten von Material und Geräten: „Teile der OP-Ausstattung haben zum Beispiel Lieferzeiten von rund einem Jahr.“

"Achillesferse" Lüftungsanlage

Als „Achillesferse“ erwies sich im Laufe der Baumaßnahme aber die Lüftungsanlage: „Als das Projekt vom Sanierungsfall zum Neubau umgestuft wurde, mussten neue Regularien erfüllt und das komplette Gebäude umgerüstet werden. Das hat unseren Plan einer Teileröffnung komplett durchkreuzt“, resümiert Rips rückblickend.

Doch jetzt ist er voller Hoffnung, dass die Gespräche mit den Verantwortlichen der Bezirksregierung Köln Ende Juli und den darauf folgenden mit dem Rhein-Erft-Kreis keine „bösen Überraschungen“ mehr aufwerfen. Dann könnte das Haus - nach Investitionen in Höhe von rund 70 Millionen Euro - Anfang Oktober endlich wieder für hilfsbedürftige Menschen aus der Region zum Ort der Genesung werden. Gerade, was Notfälle anbelangt, wird die Einsatzbereitschaft dringlich herbeigesehnt: „Wir werden den Rettungsdienst mit dem Start des Hauses direkt wieder voll aufnehmen und 12 bis 14 Betten auf der Intensivstation vorhalten“, berichtet Dr. Franz-Georg Rips. Insgesamt werden mit den bekannten Stationen Bruno und Johannes 134 Betten im Haus bereitstehen – so viele wie zuvor. Ansonsten wird aber kaum etwas sein, wie zuvor. Das gilt auch für die Infrastruktur, die zum Teil in einem neu errichteten Gebäude und überall deutlich höher installiert wurde. Nur der Wiederaufbau der Küche wäre bei einem Start im Oktober noch nicht abgeschlossen. Ein Caterer würde die „Lücke“ überbrücken. „Ansonsten laufen im Endspurt alle Arbeiten auf Hochtouren, damit wir im Oktober eröffnen können – und das soll dann mit den Erftstädtern auch gebührend gefeiert werden“, verrät Dr. Franz-Georg Rips. Doch alles zu seiner Zeit – jetzt müssen zunächst die Gespräche und Untersuchungen von Bezirksregierung und Kreis positiv verlaufen, dann können auch endgültig der Eröffnungstag und eine große Feier geplant werden – vorher nicht.

Endspurt auch bei APZ-Arbeiten

Im Altenpflegezentrum Münch-Stift-APZ, das ebenfalls in Trägerschaft der Stiftung des Marien-Hospitals steht, schreiten die Arbeiten ebenfalls mit Hochdruck voran: „Der mobile Aufzug wird bald zurückgebaut, da die im Haus jetzt wieder funktionieren. Im August sollte im APZ im Erdgeschoss wieder alles fertig sein“, freut sich Dr. Franz-Georg Rips.

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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