Tim Axer weiter auf dem Sprung
Zum Junioren-Abschluss
Erftstadt-Gymnich (vd). Tim Axer ist weiter stetig auf dem Sprung, nun aber zunächst einmal altersbedingt. Denn das Gymnicher Ausnahme-Talent im Wasserspringen hat jüngst seine Junioren-Wettbewerbe beendet – selbstverständlich auf höchstem Niveau: „Mit der Jugend-Nationalmannschaft ging es zur Weltmeisterschaft nach Brasilien“, erklärt Tim Axer. Zunächst akklimatisierte man sich mit Training im Freibad in Brasilia, bevor es nach Rio de Janeiro zu den Wettkämpfen ging – zur Copacabana. Da die Wettkämpfe aber nicht im Olympia-Schwimmbad stattfinden konnten, ging es nach Maracana – in die Nachbarschaft des berühmten Fußballstadions. „Aber auch da waren die Örtlichkeiten nicht wirklich gut“, erinnert sich Tim. „In der Trainingszeit wurde zweimal das Brett ausgetauscht und dann ein drittes Mal am Wettkampftag, unmittelbar vor meinem ersten Wettkampf“, blickt Tim unglücklich zurück, denn: „Es gab insgesamt nur zwei 3-Meter-Bretter, auf denen sich dann zum Einspringen die Sportler gleichzeitig tummelten“ - keine guten Voraussetzungen. Bei den „einfacheren“ Pflicht-Sprüngen ließ sich das für ihn neue Material unter den Füßen noch gut verkraften, bei den Kür-Sprüngen, die die maßgeblichen Punkte bringen, funktionierte es leider nicht wie gewohnt und gewünscht. „Für meinen Parade-Sprung, den Dreieinhalb-Vorwärts-Salto gehechtet, konnte ich nicht genug Druck und Höhe im Absprung aufbauen. Das hat Punkte gekostet. Gegen eine hochklassige Konkurrenz aus aller Welt hat mich das eine, wenn nicht zwei Medaillen gekostet. Im Team-Wettkampf wäre es sonst garantiert die Silber-Medaille gewesen“, ärgert sich Tim über die nicht perfekt gesprungenen Dreieinhalb-Vorwärts-Saltos. So standen letztlich zum Ende seiner Jugend-Zeit aber dennoch drei Top-Ten-Platzierungen bei der WM zu Buche – inklusive besonderer Erfahrungswerte: „Ein Freibad-Wettkampf mit Wind und zugleich 40 Grad in der Sonne, sodass man sich die Füße auf dem Brett verbrannte, ‚besondere‘ Bedingungen beim Material, Ablenkungen durch kleine Papageien oder Hubschrauberrundflüge über dem Maracana-Stadion“, musste Tim rückblickend schmunzeln – aber auch eingestehen: „Mit solchen Unwägbarkeiten muss man in der Weltspitze dann wohl zurecht kommen.“ Als Konsequenz zog er gleich sein kämpferisches WM-Fazit: „Jetzt muss der Viereinhalbfache-Vorwärtssalto gehockt her!“
Schon eine Woche nach seiner Rückkehr aus Brasilien machten sich Tim und sein Aachener Team dann auf den Weg nach Rostock zur Deutschen Mannschafts-Meisterschaft – „ein Wettkampf der Erwachsenen-Klasse mit deutscher Olympia-Besetzung“, wie Tim betont und lachend ergänzt: „Da klappte es dann auch wieder mit dem dreieinhalbfachen Salto vorwärts gehechtet!“
Beim Wettkampf vom 1-Meter-Brett konnte er am Ende Bronze feiern. Beim Wettkampf vom 3-Meter-Brett – seine beste Disziplin – rückte er nochmals einen Platz vor und ersprang sich - hinter dem Olympia-Finalisten - die Silber-Medaille. Zum Abschluss des Jahres 2024 konnte er sich dann noch mit seinem Synchronpartner Max eine Bronzemedaille sichern.
Nun steht das erste Jahr in der Erwachsenen-Liga an: „Die Umstellung von der Jugend in den Erwachsenenbereich mit deutlich schwereren Sprüngen ist nicht ohne“, muss Tim gestehen, doch die Ziele bleiben: die Qualifikation für die EM oder auch die „Universiade“, die „kleinen Olympischen Spiele der Studenten, die 2025 in Deutschland stattfinden.“ Und die Chancen stehen nicht schlecht, denn: „Bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft habe ich die Qualifikation nur um 0,75 Punkte unterschritten. Eine um 0,5 Punkte höhere Wertung hätte bereits ausgereicht.“ Und so bleibt Tim auf dem Sprung - vielleicht sogar zur EM und zur „Universiade“.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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