Neuer Berufs- und Lebensabschnitt
Öffentliche Lossprechung

Der Kreis Euskirchen kann sich über 69 neue Handwerkerinnen und Handwerker freuen.  | Foto: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
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  • Der Kreis Euskirchen kann sich über 69 neue Handwerkerinnen und Handwerker freuen.
  • Foto: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Zwei Mal im Jahr wird den frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen der Vereinigten Kreishandwerkerschaft Düren-Euskirchen-Heinsberg im S-Forum der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) ein großes Podium geboten. Dann findet die öffentliche Lossprechung statt, die allerdings als formeller Akt recht rasch vonstattengeht.

Euskirchen (hs). Kreishandwerksmeister Willi Fetten spricht dazu den Satz: „Hiermit spreche ich Sie von den Pflichten Ihres Ausbildungsvertrages frei und erhebe Sie in den Gesellenstand.“ Und schon beginnt für Dutzende von jungen Menschen ein neuer Berufs- und Lebensabschnitt.

Doch eingebettet ist diese Lossprechung stets in ein größeres Rahmenprogramm, das diesmal von Johannes Willms, dem Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, moderiert wurde. An diesem Abend lässt es sich auch Landrat Markus Ramers nicht nehmen, den jungen Leuten zu gratulieren. Denn in einem vom Mittelstand geprägten Kreis wie dem Kreis Euskirchen sind Handwerker quasi die wirtschaftliche Basis. „Jeder Einzelne von Ihnen ist daher ein persönlicher Glücksfall für die Gesellschaft“, resümierte der Landrat.

„Als Fachkräfte bestens gerüstet“

KSK-Vorstand Holger Glück machte deutlich, dass Handwerker heute einen wesentlichen Teil des Alltags ausmachten, und er erinnerte sich daran, dass die KSK nach der Flut und nach der Sprengung von drei Geldautomaten ohne zuverlässige und leistungsfähige Handwerker vor unlösbaren Problemen gestanden hätte.

„Als eine Fachkraft mit handwerklicher Ausbildung in Theorie und Praxis sind Sie bestens gerüstet, und mit Blick auf den Fachkräftemangel zählen Sie ab heute zu einem angesehenen und gesuchten Kreis“, so Glück. Die berufliche Entwicklung werde für die jungen Leute dennoch weitergehen, sie würden Erfahrungen in ihren Betrieben sammeln, vielleicht spezielle Weiterbildungen absolvieren oder auch die Meisterschule besuchen. Der KSK-Vorstand verwies auch darauf, dass viele Unternehmen heute vor einem Generationenwechsel stünden. „Übernehmen ist einfacher als gründen“, stellte Holger Glück fest.

„Eine erfolgreich absolvierte Ausbildung ist der Kern für eine erfolgreiche berufliche Karriere“, betonte auch Landrat Ramers, der den Handwerkernachwuchs bat, „Botschafter ihres Tuns“ zu werden und auch andere für das Handwerk zu begeistern. „Werden Sie ein Motor für Veränderungen und Innovationen“, so Ramers.

Mehr Lehrkräfte benötigt

Doch trotz aller Begeisterung für die handwerklichen Newcomer wies Kreishandwerksmeister Willi Fetten auch auf die derzeitigen Probleme im Handwerk hin. So gebe es zu wenige Lehrkräfte, und die, die man habe, seien mit unnötiger Bürokratie überlastet. Dazu kämen bautechnisch nicht mehr zeitgemäße Bildungseinrichtungen mit nicht vorhandener oder nur eingeschränkter Digitalisierung und schlechter Ausstattung. „Kaum bestehende Reglementierungsmöglichkeiten bildungsresistenter Teilnehmer am Schulbetrieb erschweren die Situation zusätzlich“, so Fetten, der alle am Ausbildungsprozess Beteiligten bat, nach „erfolgversprechenderen und effizienteren Lösungen“ zu suchen.

Schließlich stand aber eine besondere Ehrung für vier junge Männer an, die als Innungsbeste ausgezeichnet wurden. Präsente von der KSK und der Kreishandwerkerschaft erhielten Pierre Morawe aus Euskirchen, der bei Elektro Birnbaum in Mechernich zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik ausgebildet wurde. Ein weiterer Preis ging an Florian Friedrichs. Sein Ausbildungsbetrieb war Auto Keutgen aus Kall, bei dem er eine Lehre als Kraftfahrzeugmechatroniker absolvierte. Weitere Innungsbeste waren die beiden nicht anwesenden Metallbauer Max Moog (Joachim Urfell, Kall) und Raphael Sures (Müller & Sohn, Kall).

Sodann erhielten alle weiteren neuen Gesellen, musikalisch begleitet von der Band M.A.K., von ihren jeweiligen Innungsvorsitzenden die Zeugnisse überreicht, bevor die KSK zu einem kleinen Imbiss einlud.

Insgesamt in den Gesellenstand erhoben wurden an diesem Abend:

Bäcker-Innung Düren-Euskirchen: Ronja Kauper, Oliver Kerp und Marnel-Goris Moussam-Batanga;

Elektroinnung Euskirchen: Pierre Morawe (Prüfungsbester), Marius Braun, Vladimir Sergeevich Domnin, Martin Janzen, Florian Langen, Johannes Meik, Kenneth Meyers, Leon Pyritz, Jonas Schröder, Lars Stankewitz, Niklas Vitten und Marvin Vohsen;

Friseur-Innung Euskirchen: Zhanna Shteynle;

Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Euskirchen: Oliver Achterberg, Moritz Barber, Rinor Fetaj, Ilja Galkin, Sinan Hannes, David Hütter, Henry Kaiser, Sam Kather, Jan Kieselmann, Jan Krewinkel, Justin Lange, Marvin Lattek, Cosimo Marino, Kay Meyer, Lukas Muth, Leon Nelles, Angelo Salzano, Keanu Schenk, Jannik Siegel, Tobias Simon und Marvin Topp;

Maler- und Lackierer-Innung Euskirchen: Philipp Wichterich;

Innung für das Kraftfahrzeuggewerbe Euskirchen: Florian Friedrichs (Prüfungsbester), Julian Bittner, Max Gölden, Lucas Hemmersbach, Marcel Kirchner, Nico Klaiber, Patrick Lenzen, Yannick Lieske, Alexander Neuwaldt, Jan Reuter, Cedréc Rothkamp, Karwan Salih, Erwin Thiessen, Leon Voigt, Marie-Lindsey Zens, Philip Zupan, Mohamed Benchaib, Daniel Gläsener, Fabrice Zimmermann und Gerit Heller;

Metall-Innung Düren-Euskirchen: Max Moog (Prüfungsbester), Raphael Sures (Prüfungsbester), Leon Hennes, Justin Hey, Yannik Hülsmann, Pierre Odekerken, Jakob Pütz, Marvin von der Gracht, Nico Wadewitz, Max Weißbeck und Pascal Weiß.

Der Kreis Euskirchen kann sich über 69 neue Handwerkerinnen und Handwerker freuen.  | Foto: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
KSK-Vorstand Holger Glück (links) und Kreishandwerksmeister Willi Fetten (rechts) zeichneten Pierre Morawe (2.v.l.) und Florian Friedrichs (3.v.l.) als Innungsbeste aus. | Foto: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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