Der 70-jährige Wesselinger Lyriker und Poet Carl-Maria Dießel trägt am Freitag, 26. April 2024, um 19 Uhr in Mines Spatzentreff aus seiner aktuellen Arbeit "Gereimte Kurzgeschichten: Alltägliches - zwischen Wahn und Träumen" vor.
Carl-Maria Dießel beschreibt Alltägliches. Er ist ein genauer Beobachter seiner direkten Umwelt, der kleinsten Begebenheiten und Nebensächlichkeiten. Dabei jedoch lässt er seiner Fantasie freien Lauf, führt das Normale solange ins Absurde, bis es wieder normal wird. Die Inhalte seiner Kurzgeschichten hat er dem Leben entnommen. Und so beginnen die Geschichten ohne Anfang und enden ohne einen Schluss. Wie ein Fluss, der an der Quelle aus der Tiefe ans Tageslicht tritt, um sich nach einer Reise im Meer zu verteilen und dort weiter existiert. Seine "gereimten Kurzgeschichten" sind allesamt musikalisch und enorm rhythmisch. Außerdem sind sie schlicht und kommunikativ, und manche entbehren nicht eines leisen Humors.
Ein Gedicht von Januar 2024:
Unerfüllter Wunsch
Deine Diamanten-Augen
Riefen laut nach Glück und Lust
oh ich wollt Dich gerne rauben
Doch schon packte mich ... der Frust:Meine Angst, dich anzusprechen
Bammel, dass Du mich nicht magst
Meine Furcht vor dem Erstechen,
Wenn Du mir dies deutlich sagst ...Deine Lippen sprachen Bände
Deine Zähne strahlten weiß
Zart und endlos Deine Hände
Eis und heiß - so rann mein Schweiß!Etwas später kam Dein Freund
Und hat Dich sofort umzäunt ...
Carl-Maria Dießel ist 1953 in Berlin geboren und hat nach einer Ausbildung zum Bürokaufmann die Schauspielschule besucht - mit dem Schwerpunkt Regie und Dramaturgie. Zwischen 1975 und 2006 war er in verschiedenen Funkitonen bei der Deutschen Welle tätig. Daneben Lesungen, Publikationen und Regietätigkeiten. Seit 2006 arbeitet er als freier Autor.
Eintritt frei, der Hut geht 'rum.
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