Platznot am Lindenbuschweg
14 Jugendteams brauchen dringend ein Spielfeld
Bachem - Irgendwie ist es auch ein bisschen der Fluch der guten Tat: Weil
die Jugendarbeit des VfR Bachem unter der Regie von Ex-Profi Matthias
Brücken so erfolgreich ist, leidet der Verein am Lindenbuschweg unter
akuter Platznot.
Im wahrsten Sinne des Wortes. 14 Jugendmannschaften und drei
Herrenteams müssen sich einen einzigen Trainingsplatz teilen. Bis zur
vier Trainingsgruppen gleichzeitig - „das so nicht bleiben“, sagt
Brücken. Er sieht in der Arbiet des Verein auch eine
gesellschaftspolitische Aufgabe: „Wir wollen Werte vermitteln,
Anlaufstelle sein für Kinder und Jugendliche, die sich hier
wohlfühlen.“ Ein Aufnahmestopp, sagt der erfahrene Fußballprofi,
würde die wertvolle Aufbauarbeit der jüngsten Vergangenheit mit
einem Schlag kaputt machen: "Das kann nicht die Lösung sein!"
Deshalb haben Brücken selbst und weitere Verantwortliche des Vereins
einen Lösungsansatz erarbeitet, den sie nun gemeinsam mit der Stadt
Frechen umsetzen wollen.
Eine zentrale Rolle spielt dabei das alte, längst total ramponierte
Tartanfeld auf der Anlage am Lindenbuschweg. Dort wäre Platz für ein
Kleinspielfeld, auf dem viele Mannschaften der Jugendabteilung nicht
nur trainieren sondern auch ihre Wettspiele austragen könnten.
Das Problem: Die Finanzierung. Es geht um rund 300.000 Euro. Geld, das
die Stadt nicht hat - frühestens 2019, so steht es in den
vorläufigen Plänen, könne man darüber nachdenken, dort einen
Kunstrasenplatz zu bauen. Soviel Zeit hat der Verein aber nicht mehr,
sagt Friedrich Tiefenbach, der die Öffentlichkeitsarbeit beim VfR
übernommen hat. Der aktuelle Zustand führe zu berechtigter Kritik
bei den vielen ehrenamtlichen Trainern und Betreuern, aber auch bei
den Eltern, die ihre Kinder gerade wegen der guten Jugendarbeit beim
VfR Bachem angemeldet haben. „Deren Vertrauen dürfen wir nicjt
verspielen.“
Deshalb haben die Verantwortlichen des VfR einen Plan entwickelt:
Die Stadt überträgt dem Verein das Grundstück des Tartanplatzes
für einen symbolischen Preis. Damit könnte der Verein als Bauherr
auftreten. „Das spart Zeit und Geld“, erklärt der Vorsitzende Uwe
Nieswandt und rechnet wie folgt: Von der bereits vorliegenden
Angebotssumme könnten die ohnehin anstehenden Kosten für einen
Fangzaun und die Mehrwertssteuer rausgerechnet werden. Reduziert man
diesen Betrag um die vom Verein angebotene Eigenleistung bleiben nach
Nieswandts Rechnung 180.000 Euro übrig, die aufgebracht werden
müssten. Dieses Geld will der Verein über den symbolischen Verkauf
von insgesamt 2.200 einzelnen Stücken des neuen Kleinspielfeldes an
Sponsoren zusammen bekommen. Ein solches Stück entsprichtetwa einem
Quadratmeter und soll 50 Euro kosten. Besonders markante Flächen wie
der Mittelkreis, die vier Eckfahnen oder der Strafraum haben einen
höheren Wert (Preis). Nach ersten Gesprächen mit Interessenten sind
die Vereinsbosse sehr optimistisch: „Das sollten wir innerhalb von
sechs Monaten schaffen“, heißt es. Bei einem „Restrisiko von
maximal 30.000 Euro“, rechnet Tiefenbach. Das würde der Verein
über ein Bankdarlehn finanzieren.
Nach Abschluss der Baumaßnahme müsste die Stadt allerdings Kosten
für Pflege und Unterhaltung des neunen Spielfeldes übernehmen.
Nieswandt: „Das kann der Verein personell und finanziell nicht
stemmen.“
Für die kommende Woche ist das wohl entscheidende Gespräch mit der
Stadtspitze terminiert. Beim VfR Bachem sind die
Verantwortlichen sehr zuversichtlich, dass man den Vorschlägen des
Vereins im Rathaus positiv gegenüber steht.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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